(Memmingen 1640–1704 Augsburg)
Aktsaal mit männlichem Modell,
Öl auf Leinwand, 75 x 58,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Österreichische Privatsammlung

Wir danken Peter Königfeld, der das Gemälde auf der Basis einer hochauflösenden Fotografie als authentisches Werk von Heiss bestätigt hat.

Das hier vorliegende Gemälde steht in enger Verbindung zu einer Aktsaaldarstellung im Westfälischen Landesmuseum in Münster und einer zweiten sehr ähnlichen Fassung, die sich 1996 im Londoner Kunsthandel befunden hat. Alle drei Bilder beruhen auf Heiss’ 1687 entstandenen Aktsaaldarstellungen (Staatsgalerie, Stuttgart, Herzog Anton Ulrich-Museum, Braunschweig). E. Meier schrieb 2002 im Katalog zur Heiss-Ausstellung in Friedrichshafen (Johann Heiß, Schwäbischer Meister barocker Pracht, Friedrichshafen 2002, S. 136): “Die zahlreichen Akademiebilder von Johann Heiß geben Anlass zu der Vermutung, dass in Augsburg einige Künstler unzufrieden mit ihrem herkömmlichen Status waren. Sie verstanden sich nicht mehr als rein manuell arbeitende Handwerker, sondern als freie, gebildete Bürger, die in der Akademie geistige Studien trieben. Die Kunstakademie sollte die Ausbildung der Künstler ergänzen, indem sie zur üblichen Werkstattausbildung den fortgeschrittenen Lehrlingen und Gesellen die Gelegenheit zum Aktzeichnen und zur Diskussion über die Kunst bot.”