(Mechelen 1795–1872 Venedig)
Der Markusplatz in Venedig,
Öl auf Leinwand, 78 x 58,5 cm, gerahmt

Die vorliegende Komposition zeichnet sich durch den gekonnten Umgang mit der Perspektive und aufgrund ihrer pittoresken Details aus. Sie entstand zu einer Zeit, als Vervloet seinen führenden Mäzen, König Ferdinand II. von Neapel kennenlernte.

Franz Vervloet, einer der führenden Vedutenmaler des 19. Jahrhunderts, stellte seine erste Stadtlandschaft 1814 in Brüssel aus und nahm 1816 an einem Wettbewerb für die Gestaltung des Monuments für den Prinzen von Oranien teil. Erste finanzielle Erfolge erzielte er durch Architekturmalerei im Jahr 1817 mit einer Serie von Leinwänden, die Kircheninnenräume zeigen. 1818 wurde er Assistent an der Kunstakademie in seiner Heimatstadt Mechelen. Er widmete sich schließlich verstärkt der Darstellung von Veduten belgischer Städte. Im Jahr 1822 erhielt er, am Höhepunkt seiner Karriere, ein zweijähriges Reisestipendium nach Italien von Seiten der Societé pour l’encouragement des Beaux-Arts de Bruxelles. Im September erreichte er Rom. Dort studierte er verschiedene malerische Strömungen unter dem Einfluss des französischen Landschaftsmalers Marius Granet. Ab August 1824 ließ sich Vervloet in Neapel nieder, von wo aus er in den folgenden 30 Jahren zahlreiche Reisen unternahm. Er war führendes Mitglied der „Schule von Posillipo“. 1854 zog er nach Venedig und verstarb ebendort 1872.