Lot Nr. 91 #


Rembrandt Umkreis


Rembrandt Umkreis - Alte Meister

(Leiden 1606–1669 Amsterdam)
Bathseba mit dem Brief König Davids, rechts unten Reste einer Berliner(?) Galerienummer,
Öl auf Leinwand, 138 x 132 cm, gerahmt Rückseitig Inventarnummer: N. 65

Wir danken Gerd Bartoschek für seine Hilfe bei der Erforschung der möglichen Provenienz des Gemäldes.

Von dieser Komposition sind zwei weitere Fassungen bekannt. Bis 1945 existierte eine Kopie des Maler-Dilettanten König Friedrich Wilhelm I. von Preußen (RKD Nr. 112672), möglicherweise nach dem vorliegenden Gemälde angefertigt (siehe Generalkatalog GK I 4267: Friedrich Wilhelm I., Bathseba, zum Bade entkleidet, den Brief lesend. 1737. Leinwand, 155 x 133 cm. Kriegsverlust [zuletzt Stadtschloss Potsdam]; Inventar der Möbelkammern im Berliner Schloss 1824, Nr. M 1267 Friedrich Wilhelm I., Susanna, Leinwand, 4‘11½“ x 4‘3 ½“ [156,2 x 135,4 cm]).

Die zweite Fassung befand sich bis 1945 in der Sammlung Hermann Görings (RKD Nr. 102317) und galt dort als Werk Willem Drosts (laut einer im RKD zitierten Expertise von Max Friedländer) oder Jan Lievens (so laut Sturla Gudlaugsson vom RKD).

Das vorliegende Gemälde war bislang unbekannt. Es könnte sich um das Vorbild beider bislang bekannter Varianten handeln. Das es in Berlin zumindest ein „Original“ dieser Komposition gegeben hat, geht aus einem Charlottenburger Inventar von 1705 hervor, dass eine weitere, bislang nicht identifizierte Kopie mit anderen Maßen erwähnt, mit dem Hinweis auf das Vorbild (siehe Inventar Schloss Charlottenburg 1705, Nr. 23 Die nackende Bathseba vor der fontaine sitzend 4‘11“ x 3‘2“ [154,2 x 99,4 cm]), “das Original von dieser Copie haben Se. Königl. May. der König in Berlin“).

Ein damals als Original angesehenes Gemälde befand sich somit zu Beginn des 18. Jahrhunderts bereits in den königlichen Sammlungen. Unklar bleibt, ob es sich hierbei um die vorliegende oder um die Fassung aus der Sammlung Göring gehandelt hat. Beide erscheinen qualitativ gleichwertig, und verfügten vor der unwesentlichen Verkleinerung des vorliegenden Gemäldes auch über sehr ähnliche Maße.

Ausgehend von der ersten Erwähnung des Originals 1705 hat Gerd Bartoschek, dem wir für seine Hilfe danken, seine weitere Erwähnung in den Berliner Inventaren, und somit die wahrscheinliche Provenienz des hier angebotenen Gemäldes, rekonstruiert:
1705 Stadtschloss, Berlin (Hinweis bei Inventar Schloss Charlottenburg 1705, Nr. 23);
1811 Stadtschloss, Berlin (Gemäldeinventar 1811 A [Schloss Berlin], Nr. 1123 Unbekannt, Eine nackte weibliche sitzende Figur mit einem Blatte Papier. – Zusatz in einer Gemäldeliste des Restaurators Beckly: … mit rothen und weißen Gewändern, mit Gefäßen usw. [ohne Maßangabe]);
1816 und 1824 Stadtschloss, Berlin (Inventare der Möbelkammern im Berliner Schloss 1816 und 1824, Nr. M 513 Unbekannt, Susanna im Bade, 1824 korrigiert in Bathseba, Leinwand, 5‘ x 4‘3“ [157 x 133,4 cm] – Abgang R. 111 [dann 583], Nr. 17);
1830 Stadtschloss (Berlin. Inventar Schloss Berlin um 1830, R. 583 [Braunschweigischer Saal], Nr. 17 Unb. Bathseba, zum Bade entkleidet, den Brief lesend, ganze, lebensgroße Figur, desgl. [Leinwand], 5‘ x 4‘3“ (157 x 133,4 cm), vergoldeter Leisten Rahm, 5‘1 ½“ x 4‘5 ¼“ [160,9 x 139,2 cm]);
1883 Stadtschloss, Berlin (GK I 2476 [1883 Schloß Berlin, vermutlich Vorrat] Tizian-Kopie? Sitzende nackte weibliche Figur. Leinwand, 157 x 130 cm. Goldleiste 162 x 135 cm);
nach 1910 Möbelspeicher Schloß Charlottenburg;
1926 dem Haus Hohenzollern verblieben

Möglicherweise handelt es sich bei dem vorliegenden Gemälde um ein Werk von Jan Lievens, Govert Flinck, Jacob van Loo oder Willem Drost.

 

Zusatzabbildungen:
weitere Fassungen der vorliegenden Komposition: 
1) Kopie von Friedrich Wilhelm I. von Preußen (Kriegsverlust), 
2) Version ehemals Sammlung Göring

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

21.10.2014 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 66.462,-
Schätzwert:
EUR 50.000,- bis EUR 80.000,-

Rembrandt Umkreis


(Leiden 1606–1669 Amsterdam)
Bathseba mit dem Brief König Davids, rechts unten Reste einer Berliner(?) Galerienummer,
Öl auf Leinwand, 138 x 132 cm, gerahmt Rückseitig Inventarnummer: N. 65

Wir danken Gerd Bartoschek für seine Hilfe bei der Erforschung der möglichen Provenienz des Gemäldes.

Von dieser Komposition sind zwei weitere Fassungen bekannt. Bis 1945 existierte eine Kopie des Maler-Dilettanten König Friedrich Wilhelm I. von Preußen (RKD Nr. 112672), möglicherweise nach dem vorliegenden Gemälde angefertigt (siehe Generalkatalog GK I 4267: Friedrich Wilhelm I., Bathseba, zum Bade entkleidet, den Brief lesend. 1737. Leinwand, 155 x 133 cm. Kriegsverlust [zuletzt Stadtschloss Potsdam]; Inventar der Möbelkammern im Berliner Schloss 1824, Nr. M 1267 Friedrich Wilhelm I., Susanna, Leinwand, 4‘11½“ x 4‘3 ½“ [156,2 x 135,4 cm]).

Die zweite Fassung befand sich bis 1945 in der Sammlung Hermann Görings (RKD Nr. 102317) und galt dort als Werk Willem Drosts (laut einer im RKD zitierten Expertise von Max Friedländer) oder Jan Lievens (so laut Sturla Gudlaugsson vom RKD).

Das vorliegende Gemälde war bislang unbekannt. Es könnte sich um das Vorbild beider bislang bekannter Varianten handeln. Das es in Berlin zumindest ein „Original“ dieser Komposition gegeben hat, geht aus einem Charlottenburger Inventar von 1705 hervor, dass eine weitere, bislang nicht identifizierte Kopie mit anderen Maßen erwähnt, mit dem Hinweis auf das Vorbild (siehe Inventar Schloss Charlottenburg 1705, Nr. 23 Die nackende Bathseba vor der fontaine sitzend 4‘11“ x 3‘2“ [154,2 x 99,4 cm]), “das Original von dieser Copie haben Se. Königl. May. der König in Berlin“).

Ein damals als Original angesehenes Gemälde befand sich somit zu Beginn des 18. Jahrhunderts bereits in den königlichen Sammlungen. Unklar bleibt, ob es sich hierbei um die vorliegende oder um die Fassung aus der Sammlung Göring gehandelt hat. Beide erscheinen qualitativ gleichwertig, und verfügten vor der unwesentlichen Verkleinerung des vorliegenden Gemäldes auch über sehr ähnliche Maße.

Ausgehend von der ersten Erwähnung des Originals 1705 hat Gerd Bartoschek, dem wir für seine Hilfe danken, seine weitere Erwähnung in den Berliner Inventaren, und somit die wahrscheinliche Provenienz des hier angebotenen Gemäldes, rekonstruiert:
1705 Stadtschloss, Berlin (Hinweis bei Inventar Schloss Charlottenburg 1705, Nr. 23);
1811 Stadtschloss, Berlin (Gemäldeinventar 1811 A [Schloss Berlin], Nr. 1123 Unbekannt, Eine nackte weibliche sitzende Figur mit einem Blatte Papier. – Zusatz in einer Gemäldeliste des Restaurators Beckly: … mit rothen und weißen Gewändern, mit Gefäßen usw. [ohne Maßangabe]);
1816 und 1824 Stadtschloss, Berlin (Inventare der Möbelkammern im Berliner Schloss 1816 und 1824, Nr. M 513 Unbekannt, Susanna im Bade, 1824 korrigiert in Bathseba, Leinwand, 5‘ x 4‘3“ [157 x 133,4 cm] – Abgang R. 111 [dann 583], Nr. 17);
1830 Stadtschloss (Berlin. Inventar Schloss Berlin um 1830, R. 583 [Braunschweigischer Saal], Nr. 17 Unb. Bathseba, zum Bade entkleidet, den Brief lesend, ganze, lebensgroße Figur, desgl. [Leinwand], 5‘ x 4‘3“ (157 x 133,4 cm), vergoldeter Leisten Rahm, 5‘1 ½“ x 4‘5 ¼“ [160,9 x 139,2 cm]);
1883 Stadtschloss, Berlin (GK I 2476 [1883 Schloß Berlin, vermutlich Vorrat] Tizian-Kopie? Sitzende nackte weibliche Figur. Leinwand, 157 x 130 cm. Goldleiste 162 x 135 cm);
nach 1910 Möbelspeicher Schloß Charlottenburg;
1926 dem Haus Hohenzollern verblieben

Möglicherweise handelt es sich bei dem vorliegenden Gemälde um ein Werk von Jan Lievens, Govert Flinck, Jacob van Loo oder Willem Drost.

 

Zusatzabbildungen:
weitere Fassungen der vorliegenden Komposition: 
1) Kopie von Friedrich Wilhelm I. von Preußen (Kriegsverlust), 
2) Version ehemals Sammlung Göring

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 21.10.2014 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 11.10. - 21.10.2014


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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