(Leiden 1613-1645 Amsterdam)
Eine Frau in orientalischem Gewand mit einem Schleier,
Öl auf Holz, 35 x 27 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Belgien

Wir danken Herrn Prof. Ernst van de Wetering, der das Gemälde anhand einer Photographie als authentisches Werk Joudrevilles bestätigt hat.

Isaac de Joudreville gehört mit Gerard Dou zu den frühesten Schülern Rembrandts. Ernst van de Wetering, der ihm 1983 einen Aufsatz widmete (E. van de Wetering, Isaac de Joudreville, A pupil of Rembrandt, in: Kat. "The Impact of a Genius", Rembrandt, his pupils and his followers in the 17th Century, Amsterdam 1983, S. 59-69), geht davon aus, dass Rembrandt ihn so hoch schätzte, dass er ihn als Mitarbeiter bei Tronies, Porträts und bei größeren Aufträgen einsetzte. Das macht es wahrscheinlich, dass seine eigenständigen Arbeiten in der Werkstatt ebenfalls von Rembrandt überwacht wurden. Joudreville trat 1629 in die Werkstatt Rembrandts ein. Als er 1630 zum Vollwaisen wurde, musste Rembrandt seinem Vormund Quittungen für das Lehrgeld Joudrevilles ausstellen, die sich im Leidener Stadtarchiv erhalten haben. Joudreville begleitete Rembrandt offenbar auch nach Amsterdam. Dort schuf er eine Vielzahl rembrandtesker Tronien, zu denen auch das vorliegende Gemälde gehört. Der Einfluss seines Lehrers ist auch hier erkennbar, so dass der Rembarndt-Experte van de Wetering das Bild als Frühwerk Joudrevilles identifizierte. Spätere Werke, von denen die Quellen berichten und die ihn als Historien-, Genre- und Porträtmaler bezeichnen, konnten bislang nicht zugeordnet werden. Manche von Joudrevilles Werken verbergen sich vermutlich innerhalb der Oeuvres von Rembrandt oder Gerard Dou.