Lot Nr. 1208 #


Otto Mueller


Otto Mueller - Klassische Moderne

(Liebau 1874–1930 Breslau)
Zwei weibliche Akte, signiert Otto Mueller, Gouache, Aquarell, Farbkreide auf genarbtem Zeichenpapier, 66,6 x 52,3 cm, gerahmt, (PS)

Die Arbeit wird in den Nachtrag des Werkverzeichnisses zu Otto Mueller von Dr. Mario-Andreas von Lüttichau aufgenommen.

Provenienz:
Privatsammlung, Rheinland

Farbgebung, Figurenauffassung und Stil der Arbeiten von Otto Mueller unterscheiden sich eklatant von denen seiner Künstlerkollegen der „Brücke“. Mit ihnen arbeitete er zwischen 1910 und 1913 eng zusammen. Auch nach der Auflösung der Gruppe blieb eine enge Freundschaft. Muellers Themen sind nicht weltlich, nicht gesellschaftskritisch und auch nicht urban. Seine Technik und seine Sujets sind reduziert und er bleibt der Darstellung einer harmonisch-friedlichen Beziehung von Mensch und Natur immer treu. „Seine künstlerische Motivation liegt weniger in der Beschreibung oder der Kritik von Zuständen als vielmehr in der Suche nach dem Selbst, nach dem menschlichen und ganz zentral in der Suche nach dem Wesen von Mann und Frau.“ (S.67) Die „Zwei Mädchenakte“, in ihrer offensichtlichen Reduktion und auch Isolation verdeutlichen besonders Muellers Ziel „Urbilder“ des Menschen, vor allem des weiblichen Körpers, schaffen zu wollen. Die auf einfache Formen reduzierten, mit Blaustift umrissenen weiblichen Körper sind von Otto Mueller in vollendeter Bewegung und Anmut dargestellt. Die linke, jüngere Frau, wendet sich in intimer Geste der rechten, älteren Frau zu. Otto Mueller genügt es, um die Intimität, die Geste und auch die Vertrautheit der beiden Frauen einzufangen mit breitem Pinselstrich in Leimfarben die beiden Figuren farblich, in zarten Tönen zu fassen.
(Mario Andreas von Lüttichau, Von Liebespaaren, Doppelporträts und anderen Figurenbildern – Otto Muellers Bilderwelt, in: Ausst. Kat. Otto Mueller. Eine Retrospektive, Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung 21. März – 22. Juni 2003, München 2003, S. 67 ff) „Hauptziel meines Strebens ist mit größtmöglicher Einfachheit Empfindung von Landschaft und Mensch auszudrücken.“ Otto Mueller in: Katalog Paul Cassierer 1919

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers

petra.schaepers@dorotheum.de

22.05.2014 - 19:00

Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 50.000,-

Otto Mueller


(Liebau 1874–1930 Breslau)
Zwei weibliche Akte, signiert Otto Mueller, Gouache, Aquarell, Farbkreide auf genarbtem Zeichenpapier, 66,6 x 52,3 cm, gerahmt, (PS)

Die Arbeit wird in den Nachtrag des Werkverzeichnisses zu Otto Mueller von Dr. Mario-Andreas von Lüttichau aufgenommen.

Provenienz:
Privatsammlung, Rheinland

Farbgebung, Figurenauffassung und Stil der Arbeiten von Otto Mueller unterscheiden sich eklatant von denen seiner Künstlerkollegen der „Brücke“. Mit ihnen arbeitete er zwischen 1910 und 1913 eng zusammen. Auch nach der Auflösung der Gruppe blieb eine enge Freundschaft. Muellers Themen sind nicht weltlich, nicht gesellschaftskritisch und auch nicht urban. Seine Technik und seine Sujets sind reduziert und er bleibt der Darstellung einer harmonisch-friedlichen Beziehung von Mensch und Natur immer treu. „Seine künstlerische Motivation liegt weniger in der Beschreibung oder der Kritik von Zuständen als vielmehr in der Suche nach dem Selbst, nach dem menschlichen und ganz zentral in der Suche nach dem Wesen von Mann und Frau.“ (S.67) Die „Zwei Mädchenakte“, in ihrer offensichtlichen Reduktion und auch Isolation verdeutlichen besonders Muellers Ziel „Urbilder“ des Menschen, vor allem des weiblichen Körpers, schaffen zu wollen. Die auf einfache Formen reduzierten, mit Blaustift umrissenen weiblichen Körper sind von Otto Mueller in vollendeter Bewegung und Anmut dargestellt. Die linke, jüngere Frau, wendet sich in intimer Geste der rechten, älteren Frau zu. Otto Mueller genügt es, um die Intimität, die Geste und auch die Vertrautheit der beiden Frauen einzufangen mit breitem Pinselstrich in Leimfarben die beiden Figuren farblich, in zarten Tönen zu fassen.
(Mario Andreas von Lüttichau, Von Liebespaaren, Doppelporträts und anderen Figurenbildern – Otto Muellers Bilderwelt, in: Ausst. Kat. Otto Mueller. Eine Retrospektive, Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung 21. März – 22. Juni 2003, München 2003, S. 67 ff) „Hauptziel meines Strebens ist mit größtmöglicher Einfachheit Empfindung von Landschaft und Mensch auszudrücken.“ Otto Mueller in: Katalog Paul Cassierer 1919

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers

petra.schaepers@dorotheum.de


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Klassische Moderne
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 22.05.2014 - 19:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 10.05. - 22.05.2014