Lot Nr. 1117


Tullio Crali *


(Igalo, Montenegro 1910–2000 Mailand)
“Medicante e Tabarin (antagonismo sociale)”, signiert Crali, auf dem Keilrahmen betitelt, signiert, datiert Crali 1931, rückseitig betitelt ANTAGONISMO SOCIALE, Öl auf Holzplatte, 70 x 80 cm, (PP)

Provenienz:
Sammlung Franco Marinotti 
Privatsammlung, Perugia
Sammlung Enrico Ricci, Mornico al Serio (1988–2001)
Sammlung Lodovico Basurini, Bergamo
Galleria d’arte Bergamo, Bergamo (2002–2010)
Sammlung VAF-Stiftung, Frankfurt am Main (2010)
Sammlung Volker W. Feierabend, Italien

Ausstellungen:
Gorizia, Mostra Personale di Tullio Cralida Igalo, 29. April – 5. Mai 1936, Ausst.-Kat. Sala II Nr. 18 (hier "Antagonismo: forme sudicie di un mendicante in contatto con l'atmosfera intricatissima mondana di un tabaren" betitelt, mit falscher Datierung: 1933)
Dortmund, ... auch wir Maschinen, auch wir mechanisiert: Die zweite Phase des italienischen Futurismus 1915–1945, Museum am Ostwall, 10. März – 16. Juni 2002 Ausst.-Kat. Seite 246, 313 (Kuratoren: M. Scudiero, G. Lista, E. Gudrun, G. Belli, I. Bartsch);
Bergamo, Il futuro dei futurismo. Dalla “rivoluzione italiana” all’arte contemporanea. Da Boccioni a Fontana a Damien Hirst, GAMeC, 21. September 2007 – 24. Februar 2008, Ausst.-Kat. Seite 126 mit Abb. (Kuratoren: G. Di Pietrantonio und M. C. Rodeschini);
Bergamo, Anni ‘20-’30. Omaggio al Futurismo. Da Balla a Prampolini, Galleria d’arte Bergamo, 2. Oktober – 20. November 2010, Ausstellung ohne Katalog.
Dieses Werk findet man als Abbildung zur Einladung dieser Ausstellung.

Tullio Crali lernte den Futurismus erstmals im Jahr 1925 in Neapel kennen. Von diesem Augenblick an avancierte diese Bewegung zum Leitmotiv seines Lebens, er erhob sie zu einer wahrhaften „künstlerischen Religion“, die er im Laufe der Jahrzehnte konsequent beschritt. Zu Beginn der 30er Jahre lernte er Filippo Tommaso Marinetti kennen und begann in Italien sowie im Ausland auszustellen, wo er insbesondere als Vertreter der „Aeropittura“ (Luftmalerei) berühmt wurde. Anfänglich näherte sich der Künstler an die ersten Meister des Futurismus an, wie beispielsweise Umberto Boccioni, der Crali’s 1931 entstandenes Werk Mendicante e Tabarin - antagonismo sociale (‚Bettler und Nachtlokal – ein sozialer Antagonismus’) inspiriert haben dürfte. Sowohl die intensive und lebendige Farbgebung und die Dynamik des Bildes, die aufgrund der Verflechtung gerader Linien und weicher Rundungen erzeugt wird, als auch die Zersetzung der Formen, welche realistische Elemente jedoch noch beibehält, erinnern allesamt an die Arbeiten Boccionis aus dem zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. Allerdings ist dieses Werk Cralis weit entfernt von den titanischen Bestrebungen, welche die futuristischen Arbeiten Boccionis kennzeichneten. Auf der Leinwand Cralis lässt sich hingegen eine viel intimere Atmosphäre bemerken, welche den als „Tabarin“ bekannten Nachtlokalen eigen ist: eine Intimität die sich hinter einem Schleier Melancholie verbirgt, nicht jedoch ohne dabei einen subtilen gesellschaftskritischen Ansatz aufzuweisen, wie bereits aus dem Titel hervorgeht. Später gingen all diese Aspekte in den schwindelerregenden und berauschenden Perspektiven von Cralis Luftmalerei verloren.

Provenienz:
Privatsammlung, Perugia
Sammlung Enrico Ricci, Mornico al Serio (1988–2001)
Sammlung Lodovico Basurini, Bergamo
Galleria d’arte Bergamo, Bergamo (2002–2010)
Sammlung VAF-Stiftung, Frankfurt am Main (2010) <b

Expertin: Mag. Patricia Pálffy Mag. Patricia Pálffy
+43-1-515 60-386

patricia.palffy@dorotheum.at

22.05.2014 - 19:00

Erzielter Preis: **
EUR 146.700,-
Schätzwert:
EUR 70.000,- bis EUR 100.000,-

Tullio Crali *


(Igalo, Montenegro 1910–2000 Mailand)
“Medicante e Tabarin (antagonismo sociale)”, signiert Crali, auf dem Keilrahmen betitelt, signiert, datiert Crali 1931, rückseitig betitelt ANTAGONISMO SOCIALE, Öl auf Holzplatte, 70 x 80 cm, (PP)

Provenienz:
Sammlung Franco Marinotti 
Privatsammlung, Perugia
Sammlung Enrico Ricci, Mornico al Serio (1988–2001)
Sammlung Lodovico Basurini, Bergamo
Galleria d’arte Bergamo, Bergamo (2002–2010)
Sammlung VAF-Stiftung, Frankfurt am Main (2010)
Sammlung Volker W. Feierabend, Italien

Ausstellungen:
Gorizia, Mostra Personale di Tullio Cralida Igalo, 29. April – 5. Mai 1936, Ausst.-Kat. Sala II Nr. 18 (hier "Antagonismo: forme sudicie di un mendicante in contatto con l'atmosfera intricatissima mondana di un tabaren" betitelt, mit falscher Datierung: 1933)
Dortmund, ... auch wir Maschinen, auch wir mechanisiert: Die zweite Phase des italienischen Futurismus 1915–1945, Museum am Ostwall, 10. März – 16. Juni 2002 Ausst.-Kat. Seite 246, 313 (Kuratoren: M. Scudiero, G. Lista, E. Gudrun, G. Belli, I. Bartsch);
Bergamo, Il futuro dei futurismo. Dalla “rivoluzione italiana” all’arte contemporanea. Da Boccioni a Fontana a Damien Hirst, GAMeC, 21. September 2007 – 24. Februar 2008, Ausst.-Kat. Seite 126 mit Abb. (Kuratoren: G. Di Pietrantonio und M. C. Rodeschini);
Bergamo, Anni ‘20-’30. Omaggio al Futurismo. Da Balla a Prampolini, Galleria d’arte Bergamo, 2. Oktober – 20. November 2010, Ausstellung ohne Katalog.
Dieses Werk findet man als Abbildung zur Einladung dieser Ausstellung.

Tullio Crali lernte den Futurismus erstmals im Jahr 1925 in Neapel kennen. Von diesem Augenblick an avancierte diese Bewegung zum Leitmotiv seines Lebens, er erhob sie zu einer wahrhaften „künstlerischen Religion“, die er im Laufe der Jahrzehnte konsequent beschritt. Zu Beginn der 30er Jahre lernte er Filippo Tommaso Marinetti kennen und begann in Italien sowie im Ausland auszustellen, wo er insbesondere als Vertreter der „Aeropittura“ (Luftmalerei) berühmt wurde. Anfänglich näherte sich der Künstler an die ersten Meister des Futurismus an, wie beispielsweise Umberto Boccioni, der Crali’s 1931 entstandenes Werk Mendicante e Tabarin - antagonismo sociale (‚Bettler und Nachtlokal – ein sozialer Antagonismus’) inspiriert haben dürfte. Sowohl die intensive und lebendige Farbgebung und die Dynamik des Bildes, die aufgrund der Verflechtung gerader Linien und weicher Rundungen erzeugt wird, als auch die Zersetzung der Formen, welche realistische Elemente jedoch noch beibehält, erinnern allesamt an die Arbeiten Boccionis aus dem zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. Allerdings ist dieses Werk Cralis weit entfernt von den titanischen Bestrebungen, welche die futuristischen Arbeiten Boccionis kennzeichneten. Auf der Leinwand Cralis lässt sich hingegen eine viel intimere Atmosphäre bemerken, welche den als „Tabarin“ bekannten Nachtlokalen eigen ist: eine Intimität die sich hinter einem Schleier Melancholie verbirgt, nicht jedoch ohne dabei einen subtilen gesellschaftskritischen Ansatz aufzuweisen, wie bereits aus dem Titel hervorgeht. Später gingen all diese Aspekte in den schwindelerregenden und berauschenden Perspektiven von Cralis Luftmalerei verloren.

Provenienz:
Privatsammlung, Perugia
Sammlung Enrico Ricci, Mornico al Serio (1988–2001)
Sammlung Lodovico Basurini, Bergamo
Galleria d’arte Bergamo, Bergamo (2002–2010)
Sammlung VAF-Stiftung, Frankfurt am Main (2010) <b

Expertin: Mag. Patricia Pálffy Mag. Patricia Pálffy
+43-1-515 60-386

patricia.palffy@dorotheum.at


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kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Klassische Moderne
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 22.05.2014 - 19:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 10.05. - 22.05.2014


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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