Lot Nr. 809


Ilya Kabakov


Ilya Kabakov - Zeitgenössische Kunst, Teil 1

(Dnjepropetrovsk/Ukraine 1933 geb.;
lebt und arbeitet in New York)
Mädchen mit Waage, 1972, 2002, Öl auf Leinwand, 138 x 89 cm, rückseitig kyrillisch signiert, datiert und betitelt Ilya Kabakov 2002, gerahmt, (PS)

Provenienz:
Der Künstler
Galerie Michael Kewenig, Köln
Collection Tom and Yvette Moeskops, Niederlande

Die Arbeit ist im Archiv mit der Werknummer 371 registriert.

Literatur:
Renate Petzinger und Emilia Kabakov (Hrsg), Ilya Kabakov, Paintings/Gemälde 1957–2008, Catalogue Raisonné, Bd. II, Museum Wiesbaden, Kerber Verlag, 2008, S.134, Nr. 414.
Ausst.-Kat. Ilya/ Emilia Kabakov, An alternative history of art, Rosenthal, Kabakov, Spivak, Museum of Contemporary Art Cleveland, Bielefeld 2005, S.166 (Farbabb.)

Ausgestellt/Ausstellungskataloge:
Cleveland Ott. Museum of Contemporary Art, The teacher and the student, Charles Rosenthal and Ilya Kabakov, kuratiert von Jill Synder, Direktor des Moca Cleveland,10.9.2004 – 2.1.2005 The State Pushkin Museum of Fine Arts, Center for Contemporary Culture Garage, Winzavod Moskau
Contemporary Art Center, Moscow, Ilya and Emilia Kabakov, Retrospective, 15.9.-18.10.2008, organized by the Ministry of Culture and Cinematography and the Moscow Biennale Foundation (3 catalogues)

“Das Mädchen mit Waage” ist Bestandteil der großen Installation die Ilya Kabakov erstmals 2004 unter dem Titel “The Teacher and his Student: Charles Rosenthal und Ilya Kabakov” im Museum of Contemporary Art Cleveland zeigte. Die politische Situation im Russland der 70er Jahre führte dazu, dass viele Künstler gezwungen wurden, ein dialektisches Verhältnis zwischen sich und ihrer Außenwelt entstehen zu lassen. Dieses Dilemma der Dialektik verarbeitet Kabakov in seiner Ausstellung “The Teacher and his Student” indem er ein alter ego, Charles Rosenthal erschafft und sein eigenes Werk in den 70er Jahren der Sowjetunion ansetzt. Die Werke die er mit Kabakov signiert hat, sind zwischen 1970 und 1975 datiert. Die Serie ist als Paraphrase der Werke Rosenthals die Kabakov im “Original” sah zu verstehen und könnte den Titel tragen “If Rosenthal had lived in Russia during the 1970s...”. “The white backgrounds behind the new reality of the 1920s can be interpreted as a space of the ‘bright future’, a space of ‘hope’ that not only Rosenthal desired to see in the post-revolutionary period, but so did many European intellectuals at the beginning of the 20th century. Kabakov belonged to another generation that had grown up in the USSR, a generation that had no more ‘bright hopes’, neither in the present nor even more so, in the future. Therefore he replaces the white space behind Rosenthal’s paintings with a dark, murky gloom. Something is going on in this space, it is rustling about; there is some kind of infinite, unfathomable chaos living beyond the fine film of visible reality attempts to hide what might be seen behind it, and the viewer is left with the impression of a kind of balancing between these two things (ebd. S. 162).

”Kabakov lässt uns als Betrachter nur einen kleinen Ausschnitt des Ganzen sehen, die Randbereiche sind überlagert von dunklen Balken mit farbigen Elementen, die in geometrischer Abwandlung auch innerhalb des Gemäldes auftauchen. Als würden wir durch ein Fenster aus dem Dunkel in das gleißende Sonnenlicht schauen gewährt Kabakov dem Betrachter einen Blick auf ländliches Leben der Sowjetbürger der 70er Jahre. Intellekt und kommunistische Gemeinschaft stehen in unterschiedlichen Lichtverhältnissen direkt gegenüber und vereinen sich im ”Mädchen mit der Waage”.
(Ausst.-Kat. Ilya/ Emilia Kabakov, An alternative history of art, Rosenthal, Kabakov, Spivak, Museum of Contemporary Art Cleveland, Bielefeld 2005, S. 147 ff)

Zusatzabbildung:
Ausst.-Kat. Ilya/ Emilia Kabakov, Bielefeld 2005

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers

petra.schaepers@dorotheum.de

20.05.2014 - 19:00

Erzielter Preis: **
EUR 366.300,-
Schätzwert:
EUR 300.000,- bis EUR 400.000,-

Ilya Kabakov


(Dnjepropetrovsk/Ukraine 1933 geb.;
lebt und arbeitet in New York)
Mädchen mit Waage, 1972, 2002, Öl auf Leinwand, 138 x 89 cm, rückseitig kyrillisch signiert, datiert und betitelt Ilya Kabakov 2002, gerahmt, (PS)

Provenienz:
Der Künstler
Galerie Michael Kewenig, Köln
Collection Tom and Yvette Moeskops, Niederlande

Die Arbeit ist im Archiv mit der Werknummer 371 registriert.

Literatur:
Renate Petzinger und Emilia Kabakov (Hrsg), Ilya Kabakov, Paintings/Gemälde 1957–2008, Catalogue Raisonné, Bd. II, Museum Wiesbaden, Kerber Verlag, 2008, S.134, Nr. 414.
Ausst.-Kat. Ilya/ Emilia Kabakov, An alternative history of art, Rosenthal, Kabakov, Spivak, Museum of Contemporary Art Cleveland, Bielefeld 2005, S.166 (Farbabb.)

Ausgestellt/Ausstellungskataloge:
Cleveland Ott. Museum of Contemporary Art, The teacher and the student, Charles Rosenthal and Ilya Kabakov, kuratiert von Jill Synder, Direktor des Moca Cleveland,10.9.2004 – 2.1.2005 The State Pushkin Museum of Fine Arts, Center for Contemporary Culture Garage, Winzavod Moskau
Contemporary Art Center, Moscow, Ilya and Emilia Kabakov, Retrospective, 15.9.-18.10.2008, organized by the Ministry of Culture and Cinematography and the Moscow Biennale Foundation (3 catalogues)

“Das Mädchen mit Waage” ist Bestandteil der großen Installation die Ilya Kabakov erstmals 2004 unter dem Titel “The Teacher and his Student: Charles Rosenthal und Ilya Kabakov” im Museum of Contemporary Art Cleveland zeigte. Die politische Situation im Russland der 70er Jahre führte dazu, dass viele Künstler gezwungen wurden, ein dialektisches Verhältnis zwischen sich und ihrer Außenwelt entstehen zu lassen. Dieses Dilemma der Dialektik verarbeitet Kabakov in seiner Ausstellung “The Teacher and his Student” indem er ein alter ego, Charles Rosenthal erschafft und sein eigenes Werk in den 70er Jahren der Sowjetunion ansetzt. Die Werke die er mit Kabakov signiert hat, sind zwischen 1970 und 1975 datiert. Die Serie ist als Paraphrase der Werke Rosenthals die Kabakov im “Original” sah zu verstehen und könnte den Titel tragen “If Rosenthal had lived in Russia during the 1970s...”. “The white backgrounds behind the new reality of the 1920s can be interpreted as a space of the ‘bright future’, a space of ‘hope’ that not only Rosenthal desired to see in the post-revolutionary period, but so did many European intellectuals at the beginning of the 20th century. Kabakov belonged to another generation that had grown up in the USSR, a generation that had no more ‘bright hopes’, neither in the present nor even more so, in the future. Therefore he replaces the white space behind Rosenthal’s paintings with a dark, murky gloom. Something is going on in this space, it is rustling about; there is some kind of infinite, unfathomable chaos living beyond the fine film of visible reality attempts to hide what might be seen behind it, and the viewer is left with the impression of a kind of balancing between these two things (ebd. S. 162).

”Kabakov lässt uns als Betrachter nur einen kleinen Ausschnitt des Ganzen sehen, die Randbereiche sind überlagert von dunklen Balken mit farbigen Elementen, die in geometrischer Abwandlung auch innerhalb des Gemäldes auftauchen. Als würden wir durch ein Fenster aus dem Dunkel in das gleißende Sonnenlicht schauen gewährt Kabakov dem Betrachter einen Blick auf ländliches Leben der Sowjetbürger der 70er Jahre. Intellekt und kommunistische Gemeinschaft stehen in unterschiedlichen Lichtverhältnissen direkt gegenüber und vereinen sich im ”Mädchen mit der Waage”.
(Ausst.-Kat. Ilya/ Emilia Kabakov, An alternative history of art, Rosenthal, Kabakov, Spivak, Museum of Contemporary Art Cleveland, Bielefeld 2005, S. 147 ff)

Zusatzabbildung:
Ausst.-Kat. Ilya/ Emilia Kabakov, Bielefeld 2005

Expertin: Dr. Petra Maria Schäpers Dr. Petra Maria Schäpers

petra.schaepers@dorotheum.de


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst, Teil 1
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 20.05.2014 - 19:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 10.05. - 20.05.2014


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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