Lot Nr. 889


Gerolamo da Ponte, gen. Gerolamo Bassano zugeschrieben


(Bassano del Grappa 1566–1621 Venedig)
Das Feuer,
Öl auf Leinwand, 116 x 175 cm, gerahmt

Das vorliegende Gemälde wiederholt mit einigen signifikanten Änderungen die Komposition des Gemäldes im The John and Mable Ringling Museum of Art, Sarasota, welche von Jacopo Bassano zwischen 1585–86 ausgeführt wurde.
Die erste Variante zur Komposition Jacopos besteht in der männlichen Figur im Vordergrund, welche ein Fass in Händen hält. Größere kompositorische Unterschiede zum Bild Jacopos sind im Mittelgrund sichtbar, wo ein brennendes Haus fehlt, die Bauern sind in unterschiedlicher Pose wiedergegeben, die Landschaft links im Gegenlicht zeigt Äste, die Früchte tragen, und der Himmel ist geprägt von dichten dunklen Wolken.
Die Elemente wurden im Quattro- und Cinquecento von den Allegorien der Stimmungen begleitet dargestellt: Wasser - phlegmatisch, Feuer - cholerisch, Luft - sanguinisch, Erde - melancholisch. Jacopo Bassano änderte diese traditionelle Ikonographie ab und schuf eine Verbindung zwischen Element und passenden alltäglichen Tätigkeiten. Er schuf Kompositionen, in denen Figuren bei ihren Arbeiten in einer offenen Landschaften wiedergegeben werden.

Die Komposition des Vaters Jacopo wurde sowohl von den Söhnen Francesco als auch von Gerolamo wiederholt, wie auch aus einem Inventar von 1621 hervorgeht. Die Farbpalette des vorliegenden Gemäldes konzentriert sich auf Brauntöne, wobei einzelne Partien mit hellen Tönen moduliert werden. Aus den erhaltenen Quellen geht hervor, dass Gerolamo in der Werkstatt des Vaters die Rolle des Nachahmers und Kopisten zukam. Ähnlich schematische Pinselstriche wie das vorliegende Gemälde zeigt auch das 1598 von Gerolamo ausgeführte Gemälde Die heilige Luzia und der heilige Martin mit dem Bettler (ehem. Pfarrkirche San Martino a Campese, heute Museo Civico di Bassano del Grappa); auch die Ausführung der Wolken und die tiefen Grüntöne sind ähnlich wie im vorliegenden Gemälde, weshalb es in das letzte Jahrzehnt des 16. bzw. das erste Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts datiert werden kann.

09.04.2014 - 18:00

Schätzwert:
EUR 15.000,- bis EUR 20.000,-

Gerolamo da Ponte, gen. Gerolamo Bassano zugeschrieben


(Bassano del Grappa 1566–1621 Venedig)
Das Feuer,
Öl auf Leinwand, 116 x 175 cm, gerahmt

Das vorliegende Gemälde wiederholt mit einigen signifikanten Änderungen die Komposition des Gemäldes im The John and Mable Ringling Museum of Art, Sarasota, welche von Jacopo Bassano zwischen 1585–86 ausgeführt wurde.
Die erste Variante zur Komposition Jacopos besteht in der männlichen Figur im Vordergrund, welche ein Fass in Händen hält. Größere kompositorische Unterschiede zum Bild Jacopos sind im Mittelgrund sichtbar, wo ein brennendes Haus fehlt, die Bauern sind in unterschiedlicher Pose wiedergegeben, die Landschaft links im Gegenlicht zeigt Äste, die Früchte tragen, und der Himmel ist geprägt von dichten dunklen Wolken.
Die Elemente wurden im Quattro- und Cinquecento von den Allegorien der Stimmungen begleitet dargestellt: Wasser - phlegmatisch, Feuer - cholerisch, Luft - sanguinisch, Erde - melancholisch. Jacopo Bassano änderte diese traditionelle Ikonographie ab und schuf eine Verbindung zwischen Element und passenden alltäglichen Tätigkeiten. Er schuf Kompositionen, in denen Figuren bei ihren Arbeiten in einer offenen Landschaften wiedergegeben werden.

Die Komposition des Vaters Jacopo wurde sowohl von den Söhnen Francesco als auch von Gerolamo wiederholt, wie auch aus einem Inventar von 1621 hervorgeht. Die Farbpalette des vorliegenden Gemäldes konzentriert sich auf Brauntöne, wobei einzelne Partien mit hellen Tönen moduliert werden. Aus den erhaltenen Quellen geht hervor, dass Gerolamo in der Werkstatt des Vaters die Rolle des Nachahmers und Kopisten zukam. Ähnlich schematische Pinselstriche wie das vorliegende Gemälde zeigt auch das 1598 von Gerolamo ausgeführte Gemälde Die heilige Luzia und der heilige Martin mit dem Bettler (ehem. Pfarrkirche San Martino a Campese, heute Museo Civico di Bassano del Grappa); auch die Ausführung der Wolken und die tiefen Grüntöne sind ähnlich wie im vorliegenden Gemälde, weshalb es in das letzte Jahrzehnt des 16. bzw. das erste Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts datiert werden kann.


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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 09.04.2014 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 29.03. - 09.04.2014