(Antwerpen 1601–1678)
Ein Blumenkranz um eine Kartusche mit einer Madonna mit Kind und Engeln,
Öl auf Holz, 112 x 90 cm, gerahmt

Wir danken Herrn Dr. Klaus Ertz für die Identifizierung des Künstlers. Ein Gutachten liegt dem Gemälde bei.

Vor einen schwarzen Hintergrund platziert Jan Brueghel II. einen detailliert ausgearbeiteten Blumenkranz. Die Strahlkraft der Farben wird durch den dunklen Hintergrund betont. Im Inneren des Blumenkranzes ist ein Bildmedaillon ausgespart, in das ein Antwerpener Malerkollege die reizvolle Szene des Christusknaben, seiner Mutter und zweier assistierender Engel vor einer Palastarchitektur malte. Im Hintergrund eine Flusslandschaft. Beeinflusst durch das in der Gegenreformation entstandene Rosenkranzgebet entstand in Antwerpen der eigenständige Bildtypus des Blumenkranzes mit Heiligendarstellungen. Dies ermöglichte eine fruchtbare Zusammenarbeit mehrerer Maler an einem Gemälde. Brueghel, der ab 1625 die Werkstatt seines Vaters weiterführte, galt als einer der bedeutendsten Spezialisten für derartige Blumenkränze. Hier konnte er auf eine lange Tradition kollegialer Zusammenarbeit mit anderen Künstlern zurückblicken, nicht zuletzt auf die gemeinschaftliche Arbeit seines Vaters und Peter Paul Rubens’ an ähnlichen Werken. Das zentrale Medaillon schreibt Dr. Ertz in seinem Gutachten dem flämischen Maler Otto van Veen (Leiden 1556–1629 Brüssel) zu, wobei die Flusslandschaft im Hintergrund ebenfalls Jan Brueghel der Jüngere schuf.

Ertz vergleicht das hier vorliegende Gemälde mit folgenden Gemeinschaftswerken von Jan Brueghel II. und Otto van Veen:
1. Heilige Familie mit Elisabeth und Johannes (Auktion Phillips, London, 15. Dezember 1998, Lot 48, Ende der 1620er Jahre);
2. Maria mit dem Jesusknaben und der Heiligen Katharina in einer Landschaft (Privatbesitz, Ende der 1620er Jahre)

Anhand dieser Vergleiche datiert er auch das vorliegende Gemälde in die späten 20er Jahre des 17. Jahrhunderts.