Lot Nr. 504


Toskanische Schule, 15. Jahrhundert, Fra Angelico Umkreis


Toskanische Schule, 15. Jahrhundert, Fra Angelico Umkreis - Alte Meister

(Vicchio um 1395/1400–1455 Rom)
Der Verkündigungsengel,
Tempera auf Holz und Goldgrund, 64 x 44,5 cm, integrierter Rahmen

Das vorliegende Gemälde war sehr wahrscheinlichTeil eines Diptychons, das die Verkündigung an Maria darstellte, ein Thema, welches in der Florentiner Malerei zwischen dem Ende des 14. und dem Beginn des 15. Jahrhunderts sehr verbreitet war.

Der Engel ist kniend dargestellt, hat die rechte Hand erhoben und wendet sich der Madonna zu, die vermutlich sitzend oder ebenso kniend dargestellt war. Das vorliegende Gemälde ist aufgrund der Eleganz der Zeichnung und der fein gewählten Farbpalette ein signifikantes Beispiel der Florentiner Malerei in einer Zeit als sich die spätgotische Bildsprache in Richtung des Stils von Fra Angelico entwickelte. Die im vorliegenden Bild zur Anwendung gekommene Formensprache zeigt nicht nur direkte Einflüsse von Vorbildern Fra Angelicos sondern auch von jenen Lorenzo Monacos, dessen reifer Stil sich im Rhythmus der Gewandfalten wiederspiegelt. Die in sich geschlossene Modellierung steht auch in Verbindung mit dem Stil Masolinos, beispielsweise zu seiner Madonna zwischen zwei Engeln (1424) einem Lünettenfresko in Santo Stefano in Empoli.

In besonders enger stilistischer Verbindung steht das vorliegende Gemälde zum Stil Fra Angelicos, insbesondere zu Werken aus seiner frühen Schaffensphase, wie der Verkündigung (Prado, Madrid), welche sich ehemals in San Domenico di Fiesole befand und der etwas späteren Marienkrönung (Louvre, Paris), die ebenso ursprünglich für die selbe Kirche geschaffen wurde; sowie den vier berühmten Reliquiaren für Santa Maria Novella (vor 1434) heute im Museo di San Marco, Florenz bzw. im Gardner Museum, Boston. In der subtilen, ausdrucksstarken Ausführung des Gesichts zeigen sich auch Ähnlichkeiten mit dem den Miniaturen des Battista di Biagio Sanguigni im Antiphonar für das Kloster San Gaggio in Florenz (1432), sowie zu den etwas archaischeren Tafeln des so genannten „Maestro della Madonna di Buckingham Palace“, einem Nachfolger von Fra Angelico, den man heute als den frühen Zanobi Strozzi identifiziert.

09.04.2014 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 91.800,-
Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Toskanische Schule, 15. Jahrhundert, Fra Angelico Umkreis


(Vicchio um 1395/1400–1455 Rom)
Der Verkündigungsengel,
Tempera auf Holz und Goldgrund, 64 x 44,5 cm, integrierter Rahmen

Das vorliegende Gemälde war sehr wahrscheinlichTeil eines Diptychons, das die Verkündigung an Maria darstellte, ein Thema, welches in der Florentiner Malerei zwischen dem Ende des 14. und dem Beginn des 15. Jahrhunderts sehr verbreitet war.

Der Engel ist kniend dargestellt, hat die rechte Hand erhoben und wendet sich der Madonna zu, die vermutlich sitzend oder ebenso kniend dargestellt war. Das vorliegende Gemälde ist aufgrund der Eleganz der Zeichnung und der fein gewählten Farbpalette ein signifikantes Beispiel der Florentiner Malerei in einer Zeit als sich die spätgotische Bildsprache in Richtung des Stils von Fra Angelico entwickelte. Die im vorliegenden Bild zur Anwendung gekommene Formensprache zeigt nicht nur direkte Einflüsse von Vorbildern Fra Angelicos sondern auch von jenen Lorenzo Monacos, dessen reifer Stil sich im Rhythmus der Gewandfalten wiederspiegelt. Die in sich geschlossene Modellierung steht auch in Verbindung mit dem Stil Masolinos, beispielsweise zu seiner Madonna zwischen zwei Engeln (1424) einem Lünettenfresko in Santo Stefano in Empoli.

In besonders enger stilistischer Verbindung steht das vorliegende Gemälde zum Stil Fra Angelicos, insbesondere zu Werken aus seiner frühen Schaffensphase, wie der Verkündigung (Prado, Madrid), welche sich ehemals in San Domenico di Fiesole befand und der etwas späteren Marienkrönung (Louvre, Paris), die ebenso ursprünglich für die selbe Kirche geschaffen wurde; sowie den vier berühmten Reliquiaren für Santa Maria Novella (vor 1434) heute im Museo di San Marco, Florenz bzw. im Gardner Museum, Boston. In der subtilen, ausdrucksstarken Ausführung des Gesichts zeigen sich auch Ähnlichkeiten mit dem den Miniaturen des Battista di Biagio Sanguigni im Antiphonar für das Kloster San Gaggio in Florenz (1432), sowie zu den etwas archaischeren Tafeln des so genannten „Maestro della Madonna di Buckingham Palace“, einem Nachfolger von Fra Angelico, den man heute als den frühen Zanobi Strozzi identifiziert.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 09.04.2014 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 29.03. - 09.04.2014


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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