Der Einzug der deutschen Truppen in Paris am 1. März 1871, signiert, bezeichnet Wilh. Beck, Berlin in Preussen, Ritterstr. 19a, Gouache auf Papier auf Karton, 100 x 152 cm, gerahmt, (Hu)

Nach der von 19. September 1870 bis zum 28. Januar 1871 andauernden Belagerung von Paris, deren unmittelbare Folge die Proklamation Wilhelms I. zum deutschen Kaiser war, organisierte die 3. Deutsche Armee unter ihrem Kommandanten Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen (der spätere Kaiser Friedrich III.) den triumphalen Einzug in Paris am 1. März 1871. Man marschierte vom Arc de Triomphe über die Champs - Élysées bis hin zur Place de la Concorde unter dem Klang von Marschmusik. Eine Demütigung die sich tief in das Gedächtnis der Franzosen prägen sollte.
Die detailgetreue, aber etwas perspektiv verzerrte Darstellung des Triumphzuges ist zwar historisierend, jedoch bis ins kleinste Detail genau. Es lassen sich folgende Personen identifizieren:
Der Kommandant der 3. Deutschen Armee, Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen, sein Stabschef General Leonhard von Blumental, die Kommandanten des 5. und 11. Preußischen Armeekorps Hugo Ewald von Kirchbach und Julius von Bose sowie der Kommandant des 2. Bayrischen Armeekorps Jakob von Hartmann. Daneben sind der spätere Reichskanzler Otto von Bismarck sowie der Chef des Generalstabes Helmuth Karl Bernhard von Moltke zu sehen. Nicht genau identifizieren lassen sich die anwesenden deutschen Reichsfürsten und Prinzen (Bayern, Württemberg, Baden etc.) bzw. deren Adjutanten.Ein zeitgenössischer Bericht lautet hierzu:
„Das Groß der Einzugsarmee hatte sich einstweilen bei Longchamps am Boulegner Gehölz aufgestellt. Es waren Truppen des 5. Und 11. Preußischen und des 2. Bairischen Korps, von jedem Regiment dieser 3 Korps ein Batallion. Um 11 Uhr hielt der Kaiser, von den Fürsten, Prinzen und Generalen seines Hauptquartieres begleitet, eine Musterung über diese 30.000 Mann, und um 1 Uhr begann der Einmarsch unter dem Klange der Musik“