Lot Nr. 84


Kota (oder Bakota), Gabun: Eine seltene Helm-Maske, 'Emboli' oder 'Mbuto' genannt.


Kota (oder Bakota), Gabun: Eine seltene Helm-Maske, 'Emboli' oder 'Mbuto' genannt. - Stammeskunst/Tribal-Art

Dieser Typ von Helm- oder Stülp-Masken tritt bei den Kota (oder Bakota) im Nordosten von Gabun (Ivindo-Region) bei der Initiation der Knaben, bei Begräbnissen bedeutender Männer und gegen Hexerei auf. Die vorliegende Helm-Maske zeigt die typischen stilistischen Merkmale einer 'Emboli-Maske': Aus hellem, hartem Holz, relativ dünnwandig gearbeitet. Der breite Gesichts-Teil der Maske war ursprünglich mit Kaolin weiß gefärbt. Die großen Augenbrauen-Bögen sind doppelt geführt, enden links und rechts auf kleinen Ohren und gehen in der Mitte in eine kleine, dreieckige Nase über. Beide Augenlider treten stark hervor, über rechteckigen, flachen 'Augen'. Auf beiden Wangen deuten je fünf senkrechte Rillen Narben-Tätowierungen an und der Mund ist nur ein kleiner, kurzer Schlitz. Der Kopf wird, über einer linear angedeuteten Frisur, von zwei, einander kreuzenden Kämmen überragt. Wie beim Typ der 'Emboli-Masken' üblich. Der mittlere, höhere Kamm soll den Haar-Kamm eines Gorillas darstellen. Beide hohen Kämme, die Frisur, Augenbrauen, Ohren und Nase sind schwarz-braun gefärbt. Die Maske ist am unteren Rand und entlang der Ränder beider Kämme gelocht (ein Loch ausgerissen). Sie zeigt außen und innen(!) eine gute Gebrauchs-Patina und zwei Original-Reparaturen: Ein Riss im linken, seitlichen Kamm wurde mit einer Schnur aus geflochtenen Pflanzenfasern 'genäht'. Ein Riss in der rechten Gesichtshälfte wurde mittels dunklem Harz geklebt und außen mit Kaolin übergangen (innen ersichtlich). Sonst nur minimale Altersschäden: Farbabrieb des weißen Kaolins im Gesicht, ein kleines Loch beim linken Auge, sowie kleine Ausbrüche am unteren Rand. Ein formal gutes und stilistisch richtiges, aber spätes Stück. 1. Hälfte bis Mitte 20. Jh.; H: 51,5 cm. (ME)

Prov.: Deutsche Privatsammlung.

Lit.: 'Ancestral art of Gabon' von Louis Perrois, Abb. S. 55, S. 78, 79, S. 194; 'Die Kunst des schwarzen Afrika' von Kerchache, Paudrat, Stephan, Abb. 156; 'Encyclopedia of African Art and Culture' von K.-F. Schädler, 2 Abb. S. 342; 'African Art in American Collections' von Robbins & Nooter, Abb. 891.

Prov.: Deutsche Privatsammlung. Lit.: 'Ancestral art of Gabon' von Louis Perrois, Abb. S. 55, S. 78, 79, S. 194; 'Die Kunst des schwarzen Afrika' von Kerchache, Paudrat, Stephan, Abb. 156; 'Encyclopedia of African Art and Culture' von K.-F. Schädler, 2 A

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at

24.03.2014 - 16:00

Schätzwert:
EUR 1.600,- bis EUR 2.000,-

Kota (oder Bakota), Gabun: Eine seltene Helm-Maske, 'Emboli' oder 'Mbuto' genannt.


Dieser Typ von Helm- oder Stülp-Masken tritt bei den Kota (oder Bakota) im Nordosten von Gabun (Ivindo-Region) bei der Initiation der Knaben, bei Begräbnissen bedeutender Männer und gegen Hexerei auf. Die vorliegende Helm-Maske zeigt die typischen stilistischen Merkmale einer 'Emboli-Maske': Aus hellem, hartem Holz, relativ dünnwandig gearbeitet. Der breite Gesichts-Teil der Maske war ursprünglich mit Kaolin weiß gefärbt. Die großen Augenbrauen-Bögen sind doppelt geführt, enden links und rechts auf kleinen Ohren und gehen in der Mitte in eine kleine, dreieckige Nase über. Beide Augenlider treten stark hervor, über rechteckigen, flachen 'Augen'. Auf beiden Wangen deuten je fünf senkrechte Rillen Narben-Tätowierungen an und der Mund ist nur ein kleiner, kurzer Schlitz. Der Kopf wird, über einer linear angedeuteten Frisur, von zwei, einander kreuzenden Kämmen überragt. Wie beim Typ der 'Emboli-Masken' üblich. Der mittlere, höhere Kamm soll den Haar-Kamm eines Gorillas darstellen. Beide hohen Kämme, die Frisur, Augenbrauen, Ohren und Nase sind schwarz-braun gefärbt. Die Maske ist am unteren Rand und entlang der Ränder beider Kämme gelocht (ein Loch ausgerissen). Sie zeigt außen und innen(!) eine gute Gebrauchs-Patina und zwei Original-Reparaturen: Ein Riss im linken, seitlichen Kamm wurde mit einer Schnur aus geflochtenen Pflanzenfasern 'genäht'. Ein Riss in der rechten Gesichtshälfte wurde mittels dunklem Harz geklebt und außen mit Kaolin übergangen (innen ersichtlich). Sonst nur minimale Altersschäden: Farbabrieb des weißen Kaolins im Gesicht, ein kleines Loch beim linken Auge, sowie kleine Ausbrüche am unteren Rand. Ein formal gutes und stilistisch richtiges, aber spätes Stück. 1. Hälfte bis Mitte 20. Jh.; H: 51,5 cm. (ME)

Prov.: Deutsche Privatsammlung.

Lit.: 'Ancestral art of Gabon' von Louis Perrois, Abb. S. 55, S. 78, 79, S. 194; 'Die Kunst des schwarzen Afrika' von Kerchache, Paudrat, Stephan, Abb. 156; 'Encyclopedia of African Art and Culture' von K.-F. Schädler, 2 Abb. S. 342; 'African Art in American Collections' von Robbins & Nooter, Abb. 891.

Prov.: Deutsche Privatsammlung. Lit.: 'Ancestral art of Gabon' von Louis Perrois, Abb. S. 55, S. 78, 79, S. 194; 'Die Kunst des schwarzen Afrika' von Kerchache, Paudrat, Stephan, Abb. 156; 'Encyclopedia of African Art and Culture' von K.-F. Schädler, 2 A

Experte: Prof. Erwin Melchardt Prof. Erwin Melchardt
+43-1-515 60-465

erwin.melchardt@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Stammeskunst/Tribal-Art
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 24.03.2014 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 18.03. - 24.03.2014