Lot Nr. 14


Emil Filla *


Emil Filla * - Klassische Moderne

(Chropin/Mähren 1882–1953 Prag)
„Jeune fille pensive“, signiert, datiert Emil Filla 33, Öl auf Leinwand, 99,5 x 81 cm, gerahmt

Siehe:
Vojlech Lahoda, Emil Filla, Academia 2007, S. 340 dort abgebildet eine Studie (Aquarell) mit dem gleichen Motiv aus demselben Jahr 1933

Provenienz:
Sotheby’s London, 19. Oktober 1988, Los 257
Sammlung Arnold A. Saltzman (1916-2014), New York
Nassau County Museum of Art, Roslyn, New York, auf der Rückseite Klebezettel mit Beschreibung des Bildes, u.a.: „Purpose: Czech Art in the Velvet Revolution“ (1990/91)
2002 Galerie Thomas, München
dort vom heutigen Besitzer erworben –
Privatsammlung, Belgien

1898 Studium an der Handelsakademie in Brünn, 1902 arbeitete er in einer Versicherungsanstalt. 1903 Studium an der Prager Akademie bei den Professoren Franz Thiele und Vlaho Bukovac. 1907 Mitglied der Künstlergruppe Osma (die Acht), 1909 Mitglied des Künstlervereins Mánes und des Redaktionsrates der Zeitschrift Volné Smery, 1911-1914 Mitglied der Gruppe bildender Künstler. Regelmäßige Aufenthalte in Paris, wo er Picasso, Braque, Chagall, Gris, Jacob, Apollinaire und andere bedeutende Künstler besuchte. 1914 wiederholt in Paris und nach der Mobilisierung zusammen mit Jiri Kars Weiterreise nach Belgien und Holland. 1915 in Holland Mitglied des tschechoslowakischen Widerstandes, der tschechischen Gruppe Maffia. 1917 Beteiligung an der Herausgabe der ersten Nummer der Zeitschrift De Stijl und Bekanntschaft mit Mondrian und Theo von Doesburg. 1920 Rückkehr nach Prag, Wiederaufnahme seiner Tätigkeit im Künstlerverein Mánes. Teilnahme an bedeutenden internationalen Ausstellungen – 1925 Internationale Ausstellung der dekorativen Kunst in Paris, 1926 Internationale Ausstellung in Dresden, Venedig, New York, 1930 Internationale Ausstellung in Karlsbad (zusammen mit Gromaire, Ozenfant, Pascin, Utrillo u.a.), 1937 zusammen mit J. Capek und V. Špála in London.1932 Teilnahme an der bedeutenden Programmausstellung Poesie 32. Als eine der einflußreichsten Figuren der tschechischen Kultur und aktiver Antifaschist wurde er 1939 verhaftet und in die Konzentrationslager Dachau und Buchenwald verschleppt. 1945 wurde die erste Nachkriegsausstellung des Künstlervereins Mánes seinem Werk gewidmet.

Fillas Stellungnahme zum Kubismus und vor allem die Filla-Picasso-Beziehung ist ein äußerst wichtiges Thema auf der Suche nach dem Wesen der tschechischen bildenden Kunst der Vorkriegszeit. Einleuchtend charakterisierte sie Vincenc Kramár mit den Worten, dass Filla „in der kubistischen Welt die Erfüllung seiner alten Sehnsucht fand und mit deren Formen sich so natürlich ausdrückt wie jeder Maler vergangener Jahrhunderte mit der Formensprache seiner Zeit“, Fillas Beziehung zum Kubismus war also sehr eng, er bediente sich im Laufe der Zeit sowohl der Methode des analytischen als auch des synthetischen und lyrischen Kubismus. Im Gegensatz zu Picasso war für Filla der Kubismus der Stil der Epoche und gleichzeitig Weltbild.
Aus: Tschechische Kunst der 20er + 30er Jahre, Avantgarde und Tradition, Mathildenhöhe Darmstadt 20. November 1988 bis 29. Januar 1989, S. 67 und 68

21.11.2017 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 442.200,-
Schätzwert:
EUR 120.000,- bis EUR 200.000,-

Emil Filla *


(Chropin/Mähren 1882–1953 Prag)
„Jeune fille pensive“, signiert, datiert Emil Filla 33, Öl auf Leinwand, 99,5 x 81 cm, gerahmt

Siehe:
Vojlech Lahoda, Emil Filla, Academia 2007, S. 340 dort abgebildet eine Studie (Aquarell) mit dem gleichen Motiv aus demselben Jahr 1933

Provenienz:
Sotheby’s London, 19. Oktober 1988, Los 257
Sammlung Arnold A. Saltzman (1916-2014), New York
Nassau County Museum of Art, Roslyn, New York, auf der Rückseite Klebezettel mit Beschreibung des Bildes, u.a.: „Purpose: Czech Art in the Velvet Revolution“ (1990/91)
2002 Galerie Thomas, München
dort vom heutigen Besitzer erworben –
Privatsammlung, Belgien

1898 Studium an der Handelsakademie in Brünn, 1902 arbeitete er in einer Versicherungsanstalt. 1903 Studium an der Prager Akademie bei den Professoren Franz Thiele und Vlaho Bukovac. 1907 Mitglied der Künstlergruppe Osma (die Acht), 1909 Mitglied des Künstlervereins Mánes und des Redaktionsrates der Zeitschrift Volné Smery, 1911-1914 Mitglied der Gruppe bildender Künstler. Regelmäßige Aufenthalte in Paris, wo er Picasso, Braque, Chagall, Gris, Jacob, Apollinaire und andere bedeutende Künstler besuchte. 1914 wiederholt in Paris und nach der Mobilisierung zusammen mit Jiri Kars Weiterreise nach Belgien und Holland. 1915 in Holland Mitglied des tschechoslowakischen Widerstandes, der tschechischen Gruppe Maffia. 1917 Beteiligung an der Herausgabe der ersten Nummer der Zeitschrift De Stijl und Bekanntschaft mit Mondrian und Theo von Doesburg. 1920 Rückkehr nach Prag, Wiederaufnahme seiner Tätigkeit im Künstlerverein Mánes. Teilnahme an bedeutenden internationalen Ausstellungen – 1925 Internationale Ausstellung der dekorativen Kunst in Paris, 1926 Internationale Ausstellung in Dresden, Venedig, New York, 1930 Internationale Ausstellung in Karlsbad (zusammen mit Gromaire, Ozenfant, Pascin, Utrillo u.a.), 1937 zusammen mit J. Capek und V. Špála in London.1932 Teilnahme an der bedeutenden Programmausstellung Poesie 32. Als eine der einflußreichsten Figuren der tschechischen Kultur und aktiver Antifaschist wurde er 1939 verhaftet und in die Konzentrationslager Dachau und Buchenwald verschleppt. 1945 wurde die erste Nachkriegsausstellung des Künstlervereins Mánes seinem Werk gewidmet.

Fillas Stellungnahme zum Kubismus und vor allem die Filla-Picasso-Beziehung ist ein äußerst wichtiges Thema auf der Suche nach dem Wesen der tschechischen bildenden Kunst der Vorkriegszeit. Einleuchtend charakterisierte sie Vincenc Kramár mit den Worten, dass Filla „in der kubistischen Welt die Erfüllung seiner alten Sehnsucht fand und mit deren Formen sich so natürlich ausdrückt wie jeder Maler vergangener Jahrhunderte mit der Formensprache seiner Zeit“, Fillas Beziehung zum Kubismus war also sehr eng, er bediente sich im Laufe der Zeit sowohl der Methode des analytischen als auch des synthetischen und lyrischen Kubismus. Im Gegensatz zu Picasso war für Filla der Kubismus der Stil der Epoche und gleichzeitig Weltbild.
Aus: Tschechische Kunst der 20er + 30er Jahre, Avantgarde und Tradition, Mathildenhöhe Darmstadt 20. November 1988 bis 29. Januar 1989, S. 67 und 68


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Klassische Moderne
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 21.11.2017 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 11.11. - 21.11.2017


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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