(St. Martin/Lofer 1887–1930 Wien) Bildnis einer Frau mit Blumen, vor einem roten Vorhang, signiert, datiert A. Faistauer 1922, Öl auf Leinwand, 92 x 64,6 cm, gerahmt, (K)

Provenienz: Wienerroither und Kohlbacher, Wien
Privatbesitz Oberösterreich

Im März 1922 beschickte Faistauer die Ausstellung der Wiener Sezession. In meinem damals veröffentlichten Bericht heißt es: “Anton Faistauer, seit Jahren schon unter den Jungen einer der reifsten und an Begabung reichsten, nähert sich in der Kunst immer mehr dem, was sein Eigentlichstes ist und zeigte namentlich in den vier lebensgroßen weiblichen Aktbildern, die der Hauptwand des großen Ausstellungssaales die gleichsam architektonische Gliederung geben, zunehmende Wahlverwandtschaft mit dem genialischen Kontrapunktisten der deutschen Monumentalmalerei, Hans von Marées. Das wird nicht nur deutlich erkennbar am Formalen, sondern auch an der merkwürdig griselig-pastosen, kräftigen Art des Farbenauftrages, der sich, in entsprechendem Abstand gesehen, als überaus fein abgetönte, reizvoll bewegte und belebte Fläche und Formfüllung darbietet.” Im Sommer 1922 unternahm Faistauer eine ausgedehnte Reise in die Schweiz. In Montreux und Genf malte er Bildnisse. In Basel wurde ihm Holbein zu einem beglückend empfundenen Erlebnis von tiefer Eindringlichkeit und nachhaltiger Intensität...
Arthur Roessler, Der Maler Anton Faistauer, Wiener Volksbuchverlag 1947