Lot Nr. 611


Francesco de Mura – ein Paar (2)


Francesco de Mura – ein Paar (2) - Alte Meister

(Neapel 1696–1782)
Allegorie des Frühlings; und Allegorie des Herbstes,
Öl auf undoublierter Leinwand, je 238 x 132 cm, gerahmt
ein Paar (2)

Wir danken Professor Nicola Spinosa, der die Zuschreibung der vorliegenden Gemälde nach deren Prüfung im Original bestätigt hat (schriftliche Mitteilung).

Die vorliegenden Gemälde lassen die typischen Merkmale von De Muras Reifestil erkennen und sind daher laut Spinosa zwischen 1752 und 1759 zu datieren. Der Figurentypus, die hellen, zarten Farben und die allgemeine Helligkeit der Szene stehen im Einklang mit Werken des neapolitanischen Künstlers aus der Mitte der 1750er-Jahre. Zu jener Zeit verabschiedete sich De Mura vom barocken Stil seiner Frühzeit unter dem Einfluss Solimenas und wurde zu einem der wichtigsten Vertreter des italienischen Rokoko, das bei heimischen und internationalen Auftraggebern gefragt war.

Auf dem vorliegenden Gemäldepaar, dessen hohes, aber schmales Format eindeutig darauf verweist, dass die Bilder in einem großen Raum zwischen Fenstern oder Türen angebracht werden sollten, nehmen die rhythmisch und harmonisch gestalteten Figuren die gesamte Komposition ein. Wie Professor Spinosa bemerkt, war die Darstellung der Jahreszeiten durch traditionelle Bildelemente wie Blumentöpfe für den Frühling und einen Korb mit Weintrauben und Birnen für den Herbst in Verbindung mit Musikinstrumenten wie Tamburin und Mandoline ein beliebtes Thema in der neapolitanischen Malerei des Settecento.

Die Figuren lassen sich mit jenen anderer Werke De Muras vergleichen, der seine Motive und Figurentypen häufig in unterschiedlichen Kompositionen wiederholte: der sitzende Putto in der Allegorie des Frühlings gleicht dem Flötenspieler in dem Gemälde Erminia unter den Hirten, ehemals in der Galerie Carroll in München (siehe N. Spinosa, Pittura napoletana del Settecento, Neapel 1986, Bd. I, S. 167, Nr. 285, Abb. 343, S. 363); die sitzende Frau mit dem Tamburin gleicht jener in dem Gemälde des Kunstmarkts mit dem Titel Tarantella (siehe ebd., Bd. I, S. 165, Nr. 275, Abb. 332, S. 357). Stilistisch ist das vorliegende Gemäldepaar mit der signierten und mit 1759 datierten Allegorie des Frühlings im Toledo Museum of Art, Ohio, vergleichbar (ebd., S. 165, Nr. 276, Abb. 353, S. 357), wodurch sich die von Spinosa vorgeschlagene Zuschreibung bestätigt.

15.10.2013 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 61.300,-
Schätzwert:
EUR 50.000,- bis EUR 70.000,-

Francesco de Mura – ein Paar (2)


(Neapel 1696–1782)
Allegorie des Frühlings; und Allegorie des Herbstes,
Öl auf undoublierter Leinwand, je 238 x 132 cm, gerahmt
ein Paar (2)

Wir danken Professor Nicola Spinosa, der die Zuschreibung der vorliegenden Gemälde nach deren Prüfung im Original bestätigt hat (schriftliche Mitteilung).

Die vorliegenden Gemälde lassen die typischen Merkmale von De Muras Reifestil erkennen und sind daher laut Spinosa zwischen 1752 und 1759 zu datieren. Der Figurentypus, die hellen, zarten Farben und die allgemeine Helligkeit der Szene stehen im Einklang mit Werken des neapolitanischen Künstlers aus der Mitte der 1750er-Jahre. Zu jener Zeit verabschiedete sich De Mura vom barocken Stil seiner Frühzeit unter dem Einfluss Solimenas und wurde zu einem der wichtigsten Vertreter des italienischen Rokoko, das bei heimischen und internationalen Auftraggebern gefragt war.

Auf dem vorliegenden Gemäldepaar, dessen hohes, aber schmales Format eindeutig darauf verweist, dass die Bilder in einem großen Raum zwischen Fenstern oder Türen angebracht werden sollten, nehmen die rhythmisch und harmonisch gestalteten Figuren die gesamte Komposition ein. Wie Professor Spinosa bemerkt, war die Darstellung der Jahreszeiten durch traditionelle Bildelemente wie Blumentöpfe für den Frühling und einen Korb mit Weintrauben und Birnen für den Herbst in Verbindung mit Musikinstrumenten wie Tamburin und Mandoline ein beliebtes Thema in der neapolitanischen Malerei des Settecento.

Die Figuren lassen sich mit jenen anderer Werke De Muras vergleichen, der seine Motive und Figurentypen häufig in unterschiedlichen Kompositionen wiederholte: der sitzende Putto in der Allegorie des Frühlings gleicht dem Flötenspieler in dem Gemälde Erminia unter den Hirten, ehemals in der Galerie Carroll in München (siehe N. Spinosa, Pittura napoletana del Settecento, Neapel 1986, Bd. I, S. 167, Nr. 285, Abb. 343, S. 363); die sitzende Frau mit dem Tamburin gleicht jener in dem Gemälde des Kunstmarkts mit dem Titel Tarantella (siehe ebd., Bd. I, S. 165, Nr. 275, Abb. 332, S. 357). Stilistisch ist das vorliegende Gemäldepaar mit der signierten und mit 1759 datierten Allegorie des Frühlings im Toledo Museum of Art, Ohio, vergleichbar (ebd., S. 165, Nr. 276, Abb. 353, S. 357), wodurch sich die von Spinosa vorgeschlagene Zuschreibung bestätigt.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 15.10.2013 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 05.10. - 15.10.2013


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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