Lot Nr. 571


Pietro della Vecchia


Pietro della Vecchia - Alte Meister

(Venedig oder Vicenza 1602/3–1678 Venedig)
Sisyphus,
Öl auf Leinwand, 148,5 x 185 cm, ungerahmt

Wir danken Professor Bernard Aikema für die Bestätigung der Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach dessen Prüfung im Original.

Dieses monumentale und eindrucksvolle Bild zeigt einen muskulösen nackten Mann, der mit einem schweren Stein ringt und sich offensichtlich damit abmüht, diesen vom Boden aufzuheben. Das starke Helldunkel und das Thema verweisen auf die sogenannten „Tenebrosi“, eine in Venedig in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts tätige Künstlergruppe, deren Hauptvertreter Giambattista Langetti, Johann Karl Loth und Antonio Zanchi waren.

Das Gemälde zeigt König Sisyphos, der von Zeus verdammt wurde, einen schweren Felsblock einen Berg hinaufzubefördern; doch jedes Mal, wenn er den Gipfel erreichte, entglitt der Stein seinen Händen, sodass es sein Schicksal war, diese hoffnungslose Aufgabe fortwährend zu wiederholen. Antonio Zanchi widmete sich dieser dramatischen Szene in einem Gemälde, das sich heute in Den Haag befindet und offenkundig auf Tizians berühmter früherer Darstellung des Themas für die Residenz Maria von Ungarns in Binche bei Brüssel basiert. Im Gegensatz zu Tizian und Zanchi, die den tragischen Helden mit dem Stein auf der Schulter darstellten, wählte der Künstler dieses Gemäldes den Augenblick, als Sisyphos seine niemals enden wollende Aufgabe in Angriff nahm und den Stein unter Schmerzen und Erschöpfung aufhob.

Pietro della Vecchias langjähriges Schaffen zeichnet sich durch eine große stilistische Wandlungsfähigkeit und die Verarbeitung unterschiedlichster Einflüsse aus. Doch dank seiner expressiven Malweise und bestimmter Details, etwa der auch auf diesem Bild sichtbaren beinahe klauenartigen Hände und des typischen Gesichtsausdrucks, bleibt sein Stil deutlich erkennbar. Aufgrund der Größe des vorliegenden Gemäldes vermutet Aikema, dass es für die zentrale Halle (portego) eines venezianischen Palastes bestimmt war; er datiert das Werk in die frühen 1660er-Jahre.

Wir danken Professor Bernard Aikema für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Lots.

15.10.2013 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 24.700,-
Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-

Pietro della Vecchia


(Venedig oder Vicenza 1602/3–1678 Venedig)
Sisyphus,
Öl auf Leinwand, 148,5 x 185 cm, ungerahmt

Wir danken Professor Bernard Aikema für die Bestätigung der Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach dessen Prüfung im Original.

Dieses monumentale und eindrucksvolle Bild zeigt einen muskulösen nackten Mann, der mit einem schweren Stein ringt und sich offensichtlich damit abmüht, diesen vom Boden aufzuheben. Das starke Helldunkel und das Thema verweisen auf die sogenannten „Tenebrosi“, eine in Venedig in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts tätige Künstlergruppe, deren Hauptvertreter Giambattista Langetti, Johann Karl Loth und Antonio Zanchi waren.

Das Gemälde zeigt König Sisyphos, der von Zeus verdammt wurde, einen schweren Felsblock einen Berg hinaufzubefördern; doch jedes Mal, wenn er den Gipfel erreichte, entglitt der Stein seinen Händen, sodass es sein Schicksal war, diese hoffnungslose Aufgabe fortwährend zu wiederholen. Antonio Zanchi widmete sich dieser dramatischen Szene in einem Gemälde, das sich heute in Den Haag befindet und offenkundig auf Tizians berühmter früherer Darstellung des Themas für die Residenz Maria von Ungarns in Binche bei Brüssel basiert. Im Gegensatz zu Tizian und Zanchi, die den tragischen Helden mit dem Stein auf der Schulter darstellten, wählte der Künstler dieses Gemäldes den Augenblick, als Sisyphos seine niemals enden wollende Aufgabe in Angriff nahm und den Stein unter Schmerzen und Erschöpfung aufhob.

Pietro della Vecchias langjähriges Schaffen zeichnet sich durch eine große stilistische Wandlungsfähigkeit und die Verarbeitung unterschiedlichster Einflüsse aus. Doch dank seiner expressiven Malweise und bestimmter Details, etwa der auch auf diesem Bild sichtbaren beinahe klauenartigen Hände und des typischen Gesichtsausdrucks, bleibt sein Stil deutlich erkennbar. Aufgrund der Größe des vorliegenden Gemäldes vermutet Aikema, dass es für die zentrale Halle (portego) eines venezianischen Palastes bestimmt war; er datiert das Werk in die frühen 1660er-Jahre.

Wir danken Professor Bernard Aikema für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Lots.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 15.10.2013 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 05.10. - 15.10.2013


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.