Lot Nr. 639 #


Giovanni Antonio Canal, gen. Canaletto (Venedig 1697 – 1768)


Giovanni Antonio Canal, gen. Canaletto (Venedig 1697 – 1768) - Alte Meister

Blick auf New Horse Guards vom Saint James’s Park, London Öl auf Holz, 58,5 x 110 cm, gerahmt

Provenienz:
Colonel Robin Buxton, ca. 1920;
Mrs. Robin Buxton, Itchen Abbas, Hampshire bis mindestens 1976;
Europäische Privatsammlung, Schweiz ;
Christie’s London, 6. Juli 1984, Los 87 (vom derzeitigen Eigentümer im Nachverkauf erworben);
Europäische Privatsammlung, Schweiz.

Literatur:
H. F. Finberg, Canaletto in England, Walpole Society, Bd. IX, 1920-21, S. 57-8 & XIXa;
W. G. Constable, Canaletto, Oxford 1962, und idem (ed. J. G. Links), Oxford 1976, und idem (ed. J. G. Links), Oxford 1989, Bd. II, Nr. 417, illus. Bd. I, Tafel 76;
G. Berto und L. Puppi, L’opera completa del Canaletto, Milan 1968, Nr. 296A;
J. G. Links, A Supplement to W. G. Constable’s Canaletto, London 1998, Nr. 417;
C. Beddington, Canaletto in England. A Venetian Artist Abroad, 1746-1755,
Ausstellungskatalog, New Haven 2006, Abb. 18.1.

Die vorliegende Komposition steht anderen Werken Canalettos sehr nahe, etwa dem Gemälde Blick auf Old Horse Guards vom St. James’s Park von 1749 (Öl auf Leinwand, 117 x 236 cm; siehe Abb. 1) aus der Sammlung des Earl of Malmsbury (siehe Constable, Anm. 415), heute in der Andrew Lloyd Webber Art Foundation, und der dazugehörigen Zeichnung (Feder in Braun, grau laviert, über schwarzer Kreide, 34,6 x 68,8 cm; siehe Abb. 2) im British Museum (siehe C. Beddington, Canaletto in England. A Venetian Artist Abroad, 1746–1755, Ausst. Kat., 2006, Kat. Nr. 17).
Wie schon Finberg und Constable bemerkt haben (siehe Literatur), muss Canaletto die Zeichnung aufbewahrt und später als Grundlage für die vorliegende Komposition verwendet haben, wobei er anstelle des alten Gebäudes New Horse Guards zeigt. Vergleicht man das vorliegende Gemälde mit der Zeichnung im British Museum, zeigen sich starke Ähnlichkeiten in der Figurenanordnung im Vordergrund, aber auch in Details wie den Figuren vor den Häusern der Downing Street rechts im Bild, die einen Teppich zum Entlüften nach draußen gebracht haben; doch auch kleinere, unauffällige Veränderungen wie der Baumbestand im Garten des Schatzamtes sind zu erkennen.
Das vorliegende Gemälde zeigt den Bau des neuen Gebäuds der Horse Guards, das an der Stelle des zwischen 1749 und 1750 abgerissenen Old Horse Guards errichtet wurde. Canaletto hat das Baugerüst um den Uhrturm dargestellt; der Südflügel ist noch nicht fertiggestellt Auf einem Stich vom 2. November 1752 erscheint das Gebäude erst zum Teil fertig, wobei die Kuppel noch fehlt. Daraus ergibt sich eine Datierung des vorliegenden Gemäldes zwischen November 1752 und November 1753, als die Bauarbeiten der New Horse Guards abgeschlossen waren.
Das Gemälde zeigt von links aus das Haus der Admiralität, dahinter den Turm der von James Gibbs erbauten Kirche Saint Martin-in-the-Fields, New Horse Guards und das Schatzamt, das zum Teil von der Häusern der Downing Street rechts verdeckt wird.
Das vorliegende Werk ist eines von nur drei Gemälden, für die Canaletto eine Holztafel als Bildträger verwendet hat.

Canaletto in England 1746–1755
Die nahezu ausschließlich in England beheimateten Mäzene und Auftraggeber Canalettos, bereisten während des Österreichischen Erbfolgekriegs (1740–1748) nur ungern das europäische Festland. Der zunehmende Rückgang an Aufträgen veranlasste Canaletto schließlich 1746 nach England zu übersiedeln. Eine Reihe bedeutender venezianischer Künstler hatte in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts bereits Erfolge in England gefeiert: Giovanni Antonio Pellegrini 1708–1713, Jacopo Amigoni 1729–1739, Sebastiano und Marco Ricci 1711–1715, Antonio Bellucci 1716–1722, sowie der aus Modena stammende Antonio Joli 1744-1747. Bezeichnenderweise war Joli wie Canaletto ein Vedutenmaler. Der Erfolg dieser Künstler muss Canaletto in seiner Entscheidung, auf der Suche nach neuen Aufträgen nach England zu reisen, bestärkt haben. Bereits vor seiner Ankunft war Canaletto von seinen langjährigen Kontakten in England zugesichert worden, ihn mit wichtigen Auftraggebern bekannt zu machen. Tatsächlich hielten Konsul Smith und Owen MacSwinny bei seinem Eintreffen Empfehlungsschreiben bereit und stellten ihn Kunstliebhabern wie dem Herzog von Richmond vor.

George Vertue, der Chronist der englischen Kunstwelt des 18. Jahrhunderts, berichtete über Canalettos Ankuft in London im Jahr 1746: „Ende Mai traf der berühmte Ansichtenmaler Cannaletti [Canaletto] […] aus Venedig in London ein. Die Vielzahl seiner Werke, die er im Ausland für englische Adelige und Herrschaften geschaffen hat, hat ihm einen ausgezeichneten Ruf eingetragen, und er wird wegen seiner großen Leistung und Könnerschaft überaus geschätzt. Zweifellos werden die Ansichten und Werke, die er hier noch schaffen wird, dasselbe Wohlgefallen erregen […].“ (G. Vertue, „Notebooks“, erschienen in: The Walpole Society III, 1934, S. 151).
Canaletto weilte zumindest bis 1755 in England, wobei er seinen Aufenthalt 1750/51 und dann noch einmal 1753 unterbrach, um nach Venedig zu reisen. Während seiner ersten beiden Jahre in England gehörten die Themse und die Gegend um die Westminster Bridge zu seinen beliebtesten Bildthemen. Die Brücke befand sich damals gerade in Bau, sodass Tragwerk, Baugerüst und sich überschneidende Planken und Pfosten ihm eine Reihe ansprechender Motive boten, etwa für das Gemälde Blick auf London durch einen Bogen der Westminster Bridge (um 1746/47; Alnwick Castle, Northumberland). Die beiden eindrucksvollen Werke Die Themse am Tag des Bürgermeisters und London: Die Themse mit der Westminster Bridge im Hintergrund, die Ferdinand Philipp, der Fürst von Lobkowitz, erwarb (Prag, Nationalgalerie, Palais Kinsky), entstanden vermutlich um 1747. Im Spätsommer desselben Jahres beauftragte der Herzog von Richmond Canaletto damit, Zeichnungen von dem der Themse zugewandten Richmond House aus anzufertigen, auf deren Grundlage in der Folge zwei seiner bedeutendsten englischen Gemälde entstanden – London: Whitehall und Kammergarten und London: Blick auf Themse und Stadtkern von Richmond House (beide Goodwood House, West Sussex). London blieb das Zentrum seines Schaffens, doch nach 1748 hielt er sich auch außerhalb der Stadt auf, um die Landsitze seiner Auftraggeber zu malen. So schuf er für den 4. Herzog von Beaufort, eine Ansicht von Badminton (1749; Badminton House, Gloucestershire). Im selben Jahr malte er das bereits erwähnte Gemälde Blick auf Old Horse Guards vom St. James’s Park.
Canalettos in England entstandenes Oeuvre umfasst nicht mehr als 40 Gemälde. Viele davon befinden sich noch noch immer in den adeligen Sammlungen, für die sie ursprünglich in Auftrag gegeben wurden; andere in der Londoner National Gallery, im National Maritime Museum und in der Sammlung Ihrer Majestät der Königin.

New Horse Guards
Das Gebäude der New Horse Guards liegt an einem weitläufigen Paradeplatz, der Horse Guards Parade, auf dem die englischen Monarchen an ihrem offiziellen Geburtstag im Rahmen der Militärparade „Trooping The Colour“ den königlichen Salut entgegennehmen. Das Bauwerk wurde 1753 nach den Plänen von William Kent, dem damaligen Ersten Architekten Georgs II., fertiggestellt. Das erste Gebäude der Horse Guards wurde 1664 an der Stelle des ehemaligen Turnierplatzes des Westminster-Palastes errichtet. Der Platz schloss direkt an den Palast an und war bis in die Tudorzeit für Turniere genützt worden, die damals noch bei Königshaus und Adel Gefallen fanden. Der riesige Westminster-Palast fiel 1698 einem Brand zum Opfer. Horse Guards beherbergte zunächst die Amtsräume des militärischen Oberbefehlshabers und dann die des Generalstabs; später wurde das Gebäude zum Sitz der berittenen Wache des Königshauses. Das Gebäude bildet bei offiziellen Ereignissen den Eingang zum St. James’s Palace und zum St. James’s Park.

Das Schatzamt
Das Gebäude des Schatzamtes wurde 1734 ebenfalls nach Entwürfen William Kents erbaut und besteht auch heute noch. Es diente der Behörde selbst dann noch, als das von John Soane geplante neue Schatzamtsgebäude errichtet worden war.

Die Häuser der Downing Street
Zwischen 1682 und 1684 errichtete Sir George Downing von Sir Christopher Wren geplante Stadthäuser, komplett mit Wagenremisen und Ställen, mit Blick auf St. James’s Park. Obwohl es sich um eher große Häuser handelte, wurden sie rasch auf weichem Untergrund und mit niedrigem Fundament hochgezogen. Obwohl die Häuser im Laufe der Zeit mehrmals verändert worden waren, beklagte noch Premierminister Winston Churchill, dass Nummer 10 und die anderen Bauten „wackelig und unsolide von jenem profitgierigen Bauherrn errichtet worden waren, dessen Namen sie auch tragen“.
Das obere Ende der Downing Street riegelte den Zugang zum St. James’s Park ab, was die Straße ruhig und abgeschieden machte. Eine Anzeige aus dem Jahr 1720 beschrieb sie als „[…] einen hübschen offenen Platz, vor allem am oberen Ende, an dem vier bis fünf sehr große und gut gebaute Häuser stehen, geeignet für Leute von Rang und Namen; jedes Haus verfügt über einen ansprechenden Ausblick auf St. James’s Park und einen Terrassengang“. Die Häuser dienten einer Reihe von angesehenen Bewohnern als Heim; seit 1735 befindet sich in Downing Street Nr. 10 der offizielle Wohnsitz des britischen Premierministers, während der Schatzkanzler Nr. 11 bewohnt.

17.10.2012 - 18:00

Schätzwert:
EUR 2.000.000,- bis EUR 3.000.000,-

Giovanni Antonio Canal, gen. Canaletto (Venedig 1697 – 1768)


Blick auf New Horse Guards vom Saint James’s Park, London Öl auf Holz, 58,5 x 110 cm, gerahmt

Provenienz:
Colonel Robin Buxton, ca. 1920;
Mrs. Robin Buxton, Itchen Abbas, Hampshire bis mindestens 1976;
Europäische Privatsammlung, Schweiz ;
Christie’s London, 6. Juli 1984, Los 87 (vom derzeitigen Eigentümer im Nachverkauf erworben);
Europäische Privatsammlung, Schweiz.

Literatur:
H. F. Finberg, Canaletto in England, Walpole Society, Bd. IX, 1920-21, S. 57-8 & XIXa;
W. G. Constable, Canaletto, Oxford 1962, und idem (ed. J. G. Links), Oxford 1976, und idem (ed. J. G. Links), Oxford 1989, Bd. II, Nr. 417, illus. Bd. I, Tafel 76;
G. Berto und L. Puppi, L’opera completa del Canaletto, Milan 1968, Nr. 296A;
J. G. Links, A Supplement to W. G. Constable’s Canaletto, London 1998, Nr. 417;
C. Beddington, Canaletto in England. A Venetian Artist Abroad, 1746-1755,
Ausstellungskatalog, New Haven 2006, Abb. 18.1.

Die vorliegende Komposition steht anderen Werken Canalettos sehr nahe, etwa dem Gemälde Blick auf Old Horse Guards vom St. James’s Park von 1749 (Öl auf Leinwand, 117 x 236 cm; siehe Abb. 1) aus der Sammlung des Earl of Malmsbury (siehe Constable, Anm. 415), heute in der Andrew Lloyd Webber Art Foundation, und der dazugehörigen Zeichnung (Feder in Braun, grau laviert, über schwarzer Kreide, 34,6 x 68,8 cm; siehe Abb. 2) im British Museum (siehe C. Beddington, Canaletto in England. A Venetian Artist Abroad, 1746–1755, Ausst. Kat., 2006, Kat. Nr. 17).
Wie schon Finberg und Constable bemerkt haben (siehe Literatur), muss Canaletto die Zeichnung aufbewahrt und später als Grundlage für die vorliegende Komposition verwendet haben, wobei er anstelle des alten Gebäudes New Horse Guards zeigt. Vergleicht man das vorliegende Gemälde mit der Zeichnung im British Museum, zeigen sich starke Ähnlichkeiten in der Figurenanordnung im Vordergrund, aber auch in Details wie den Figuren vor den Häusern der Downing Street rechts im Bild, die einen Teppich zum Entlüften nach draußen gebracht haben; doch auch kleinere, unauffällige Veränderungen wie der Baumbestand im Garten des Schatzamtes sind zu erkennen.
Das vorliegende Gemälde zeigt den Bau des neuen Gebäuds der Horse Guards, das an der Stelle des zwischen 1749 und 1750 abgerissenen Old Horse Guards errichtet wurde. Canaletto hat das Baugerüst um den Uhrturm dargestellt; der Südflügel ist noch nicht fertiggestellt Auf einem Stich vom 2. November 1752 erscheint das Gebäude erst zum Teil fertig, wobei die Kuppel noch fehlt. Daraus ergibt sich eine Datierung des vorliegenden Gemäldes zwischen November 1752 und November 1753, als die Bauarbeiten der New Horse Guards abgeschlossen waren.
Das Gemälde zeigt von links aus das Haus der Admiralität, dahinter den Turm der von James Gibbs erbauten Kirche Saint Martin-in-the-Fields, New Horse Guards und das Schatzamt, das zum Teil von der Häusern der Downing Street rechts verdeckt wird.
Das vorliegende Werk ist eines von nur drei Gemälden, für die Canaletto eine Holztafel als Bildträger verwendet hat.

Canaletto in England 1746–1755
Die nahezu ausschließlich in England beheimateten Mäzene und Auftraggeber Canalettos, bereisten während des Österreichischen Erbfolgekriegs (1740–1748) nur ungern das europäische Festland. Der zunehmende Rückgang an Aufträgen veranlasste Canaletto schließlich 1746 nach England zu übersiedeln. Eine Reihe bedeutender venezianischer Künstler hatte in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts bereits Erfolge in England gefeiert: Giovanni Antonio Pellegrini 1708–1713, Jacopo Amigoni 1729–1739, Sebastiano und Marco Ricci 1711–1715, Antonio Bellucci 1716–1722, sowie der aus Modena stammende Antonio Joli 1744-1747. Bezeichnenderweise war Joli wie Canaletto ein Vedutenmaler. Der Erfolg dieser Künstler muss Canaletto in seiner Entscheidung, auf der Suche nach neuen Aufträgen nach England zu reisen, bestärkt haben. Bereits vor seiner Ankunft war Canaletto von seinen langjährigen Kontakten in England zugesichert worden, ihn mit wichtigen Auftraggebern bekannt zu machen. Tatsächlich hielten Konsul Smith und Owen MacSwinny bei seinem Eintreffen Empfehlungsschreiben bereit und stellten ihn Kunstliebhabern wie dem Herzog von Richmond vor.

George Vertue, der Chronist der englischen Kunstwelt des 18. Jahrhunderts, berichtete über Canalettos Ankuft in London im Jahr 1746: „Ende Mai traf der berühmte Ansichtenmaler Cannaletti [Canaletto] […] aus Venedig in London ein. Die Vielzahl seiner Werke, die er im Ausland für englische Adelige und Herrschaften geschaffen hat, hat ihm einen ausgezeichneten Ruf eingetragen, und er wird wegen seiner großen Leistung und Könnerschaft überaus geschätzt. Zweifellos werden die Ansichten und Werke, die er hier noch schaffen wird, dasselbe Wohlgefallen erregen […].“ (G. Vertue, „Notebooks“, erschienen in: The Walpole Society III, 1934, S. 151).
Canaletto weilte zumindest bis 1755 in England, wobei er seinen Aufenthalt 1750/51 und dann noch einmal 1753 unterbrach, um nach Venedig zu reisen. Während seiner ersten beiden Jahre in England gehörten die Themse und die Gegend um die Westminster Bridge zu seinen beliebtesten Bildthemen. Die Brücke befand sich damals gerade in Bau, sodass Tragwerk, Baugerüst und sich überschneidende Planken und Pfosten ihm eine Reihe ansprechender Motive boten, etwa für das Gemälde Blick auf London durch einen Bogen der Westminster Bridge (um 1746/47; Alnwick Castle, Northumberland). Die beiden eindrucksvollen Werke Die Themse am Tag des Bürgermeisters und London: Die Themse mit der Westminster Bridge im Hintergrund, die Ferdinand Philipp, der Fürst von Lobkowitz, erwarb (Prag, Nationalgalerie, Palais Kinsky), entstanden vermutlich um 1747. Im Spätsommer desselben Jahres beauftragte der Herzog von Richmond Canaletto damit, Zeichnungen von dem der Themse zugewandten Richmond House aus anzufertigen, auf deren Grundlage in der Folge zwei seiner bedeutendsten englischen Gemälde entstanden – London: Whitehall und Kammergarten und London: Blick auf Themse und Stadtkern von Richmond House (beide Goodwood House, West Sussex). London blieb das Zentrum seines Schaffens, doch nach 1748 hielt er sich auch außerhalb der Stadt auf, um die Landsitze seiner Auftraggeber zu malen. So schuf er für den 4. Herzog von Beaufort, eine Ansicht von Badminton (1749; Badminton House, Gloucestershire). Im selben Jahr malte er das bereits erwähnte Gemälde Blick auf Old Horse Guards vom St. James’s Park.
Canalettos in England entstandenes Oeuvre umfasst nicht mehr als 40 Gemälde. Viele davon befinden sich noch noch immer in den adeligen Sammlungen, für die sie ursprünglich in Auftrag gegeben wurden; andere in der Londoner National Gallery, im National Maritime Museum und in der Sammlung Ihrer Majestät der Königin.

New Horse Guards
Das Gebäude der New Horse Guards liegt an einem weitläufigen Paradeplatz, der Horse Guards Parade, auf dem die englischen Monarchen an ihrem offiziellen Geburtstag im Rahmen der Militärparade „Trooping The Colour“ den königlichen Salut entgegennehmen. Das Bauwerk wurde 1753 nach den Plänen von William Kent, dem damaligen Ersten Architekten Georgs II., fertiggestellt. Das erste Gebäude der Horse Guards wurde 1664 an der Stelle des ehemaligen Turnierplatzes des Westminster-Palastes errichtet. Der Platz schloss direkt an den Palast an und war bis in die Tudorzeit für Turniere genützt worden, die damals noch bei Königshaus und Adel Gefallen fanden. Der riesige Westminster-Palast fiel 1698 einem Brand zum Opfer. Horse Guards beherbergte zunächst die Amtsräume des militärischen Oberbefehlshabers und dann die des Generalstabs; später wurde das Gebäude zum Sitz der berittenen Wache des Königshauses. Das Gebäude bildet bei offiziellen Ereignissen den Eingang zum St. James’s Palace und zum St. James’s Park.

Das Schatzamt
Das Gebäude des Schatzamtes wurde 1734 ebenfalls nach Entwürfen William Kents erbaut und besteht auch heute noch. Es diente der Behörde selbst dann noch, als das von John Soane geplante neue Schatzamtsgebäude errichtet worden war.

Die Häuser der Downing Street
Zwischen 1682 und 1684 errichtete Sir George Downing von Sir Christopher Wren geplante Stadthäuser, komplett mit Wagenremisen und Ställen, mit Blick auf St. James’s Park. Obwohl es sich um eher große Häuser handelte, wurden sie rasch auf weichem Untergrund und mit niedrigem Fundament hochgezogen. Obwohl die Häuser im Laufe der Zeit mehrmals verändert worden waren, beklagte noch Premierminister Winston Churchill, dass Nummer 10 und die anderen Bauten „wackelig und unsolide von jenem profitgierigen Bauherrn errichtet worden waren, dessen Namen sie auch tragen“.
Das obere Ende der Downing Street riegelte den Zugang zum St. James’s Park ab, was die Straße ruhig und abgeschieden machte. Eine Anzeige aus dem Jahr 1720 beschrieb sie als „[…] einen hübschen offenen Platz, vor allem am oberen Ende, an dem vier bis fünf sehr große und gut gebaute Häuser stehen, geeignet für Leute von Rang und Namen; jedes Haus verfügt über einen ansprechenden Ausblick auf St. James’s Park und einen Terrassengang“. Die Häuser dienten einer Reihe von angesehenen Bewohnern als Heim; seit 1735 befindet sich in Downing Street Nr. 10 der offizielle Wohnsitz des britischen Premierministers, während der Schatzkanzler Nr. 11 bewohnt.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 17.10.2012 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 06.10. - 17.10.2012