Lot Nr. 601


Giacinto Gimignani (Pistoia 1606 – 1681 Rom)


Giacinto Gimignani (Pistoia 1606 – 1681 Rom) - Alte Meister

Die mystische Vermählung der heiligen Katharina, Öl auf Leinwand, 112 x 99,2 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Acqua, Italien, 18. Jahrhundert;
europäische Privatsammlung

Wir danken Dr. Ursula Verena Fischer Pace, die die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach dessen Prüfung im Original bestätigt hat (schriftliche Mitteilung).

Giacinto Gimignani, ein Schüler Pietro da Cortonas, war vor allem in Rom tätig, abgesehen von einem kurzen Aufenthalt in Florenz in den 1650er-Jahren. Ab den 1640er-Jahren setzten sich bei Gimignani ein klassizistischer Zug und damit ein nahezu puristischer Stil durch, der sein Werk in Verbindung mit einer leuchtenden Farbigkeit bestimmte. Seine für die 1640er-Jahre typischen Farbkombinationen machen sich auch im vorliegenden Gemälde bemerkbar. Das kleine Format des Leinwandbildes weist auf seine Bestimmung als privates Andachtsbild. Fischer Pace zieht in Erwägung, dass Gimignani auch recordi seiner größeren Gemälde angefertigt haben könnte.

Es gibt zwei Zeichnungen, die mit der vorliegenden Komposition in Zusammenhang stehen. Fischer Pace bezieht sich auf eine Vorstudie in einer spanischen Sammlung (Tudanca, Cantabria, Collezione Cossio; siehe E. Schaar, H. Hohl, „Kupferstichkabinett, Erwerbungen von 1991 bis 1993“, in: Im Blickfeld, Jahrbuch der Hamburger Kunsthalle, I, 1994, S. 258) sowie insbesondere auf eine Studie der hl. Katharina (Hamburg, Hamburger Kunsthalle – Kupferstichkabinett, Inv. N. 1991–9) (Abb.1), die als typisches Beispiel für Gimignanis Kunst der 1640er-Jahre gelten kann. Das vorliegende Gemälde lässt sich mit Gimignanis Altarbild der Rosenkranzmadonna vergleichen (Prato Sesto, San Bernardo da Mentone, siehe D. Trionfatrice. Arte di corte nel Piemonte del Seicento, hg. von M. di Macco/G. Romano, Turin 1989, Text 257, S. 233/34), die vermutlich zwischen 1646 und 1652 entstanden ist. Weiters bietet sich der Vergleich zu dem Gemälde Die hl. Katharina von Siena empfängt von der Madonna den Rosenkranz (Öl auf Leinwand, 95,6 x 133,7 cm; Sotheby’s, New York, 16. Mai1996, Los 180) an.

Die Komposition des vorliegenden Gemäldes wurde auch für eine mit 1649 datierte und dem Dominikaner Raimondo Capizucchi gewidmete Radierung verwendet.

Wir danken Dr. Ursula Verena Fischer Pace für ihre Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Loses.

17.10.2012 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 46.660,-
Schätzwert:
EUR 15.000,- bis EUR 20.000,-

Giacinto Gimignani (Pistoia 1606 – 1681 Rom)


Die mystische Vermählung der heiligen Katharina, Öl auf Leinwand, 112 x 99,2 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Acqua, Italien, 18. Jahrhundert;
europäische Privatsammlung

Wir danken Dr. Ursula Verena Fischer Pace, die die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach dessen Prüfung im Original bestätigt hat (schriftliche Mitteilung).

Giacinto Gimignani, ein Schüler Pietro da Cortonas, war vor allem in Rom tätig, abgesehen von einem kurzen Aufenthalt in Florenz in den 1650er-Jahren. Ab den 1640er-Jahren setzten sich bei Gimignani ein klassizistischer Zug und damit ein nahezu puristischer Stil durch, der sein Werk in Verbindung mit einer leuchtenden Farbigkeit bestimmte. Seine für die 1640er-Jahre typischen Farbkombinationen machen sich auch im vorliegenden Gemälde bemerkbar. Das kleine Format des Leinwandbildes weist auf seine Bestimmung als privates Andachtsbild. Fischer Pace zieht in Erwägung, dass Gimignani auch recordi seiner größeren Gemälde angefertigt haben könnte.

Es gibt zwei Zeichnungen, die mit der vorliegenden Komposition in Zusammenhang stehen. Fischer Pace bezieht sich auf eine Vorstudie in einer spanischen Sammlung (Tudanca, Cantabria, Collezione Cossio; siehe E. Schaar, H. Hohl, „Kupferstichkabinett, Erwerbungen von 1991 bis 1993“, in: Im Blickfeld, Jahrbuch der Hamburger Kunsthalle, I, 1994, S. 258) sowie insbesondere auf eine Studie der hl. Katharina (Hamburg, Hamburger Kunsthalle – Kupferstichkabinett, Inv. N. 1991–9) (Abb.1), die als typisches Beispiel für Gimignanis Kunst der 1640er-Jahre gelten kann. Das vorliegende Gemälde lässt sich mit Gimignanis Altarbild der Rosenkranzmadonna vergleichen (Prato Sesto, San Bernardo da Mentone, siehe D. Trionfatrice. Arte di corte nel Piemonte del Seicento, hg. von M. di Macco/G. Romano, Turin 1989, Text 257, S. 233/34), die vermutlich zwischen 1646 und 1652 entstanden ist. Weiters bietet sich der Vergleich zu dem Gemälde Die hl. Katharina von Siena empfängt von der Madonna den Rosenkranz (Öl auf Leinwand, 95,6 x 133,7 cm; Sotheby’s, New York, 16. Mai1996, Los 180) an.

Die Komposition des vorliegenden Gemäldes wurde auch für eine mit 1649 datierte und dem Dominikaner Raimondo Capizucchi gewidmete Radierung verwendet.

Wir danken Dr. Ursula Verena Fischer Pace für ihre Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Loses.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 17.10.2012 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 06.10. - 17.10.2012


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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