Giulio Carpioni (Venedig 1613–1679 Vicenza)
Die Schindung des Marsyas, Öl auf Leinwand, 81 x 106 cm, gerahmt
Giulio Carpioni zählt neben Francesco Maffei zu den talentiertesten venezianischen Malern des 17. Jahrhunderts. Er war Schüler von Alessandro Varotari, gen. Il Padovanino, der ihm das Frühwerk Tizians nahe brachte. Aber auch die venezianischen Werke Carlo Saracenis und Jean Leclercs beeindruckten den jungen Maler nachhaltig. Um 1631 unternahm Carpioni gemeinsam mit Varotari eine Reise nach Bergamo, wo er in Kontakt mit der lombardischen Malschule kam. Bei seiner Rückkehr nach Venedig lernte er Pietro della Vecchia kennen. Auch die Radierungen von Simone Cantarini und Odoardo Fialetti, aber auch die bacchantischen Szenen Poussins, die er durch die Radierungen von Pietro Testa kennenlernte, übten Einfluß auf seine Kunst aus. 1638 ist Carpioni in Vicenza nachgewiesen, wo er mit kurzen Unterbrechungen bis zu seinem Tod 1674 gelebt hat. In Vicenza dominierte zu dieser Zeit die barocke Kunst Maffeis, deren Einfluß sich Carpioni kaum entziehen konnte. Erst nach Maffeis Weggang nach Padua 1657 fand Carpioni zu einem eigenständigen Stil, womit er in die produktivste Schaffensphase seiner Karriere eintrat. Als seine originärsten Werke können seine Bacchanale und das Motiv der Bestrafung des Marsyas angesehen werden, in denen er zwar Tizian verpflichtet ist, die er jedoch anders interpretierte. Im Vergleich zu Poussins arkadischer Welt sind die Bildwelten Carpionis weniger heroisch, sondern eher etwas träumerisch. Seine Figuren besitzen teilweise karikaturhafte Züge.
Experte: Dr. Alexander Strasoldo
Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403
oldmasters@dorotheum.com
17.10.2012 - 18:00
- Schätzwert:
-
EUR 80.000,- bis EUR 120.000,-
Giulio Carpioni (Venedig 1613–1679 Vicenza)
Die Schindung des Marsyas, Öl auf Leinwand, 81 x 106 cm, gerahmt
Giulio Carpioni zählt neben Francesco Maffei zu den talentiertesten venezianischen Malern des 17. Jahrhunderts. Er war Schüler von Alessandro Varotari, gen. Il Padovanino, der ihm das Frühwerk Tizians nahe brachte. Aber auch die venezianischen Werke Carlo Saracenis und Jean Leclercs beeindruckten den jungen Maler nachhaltig. Um 1631 unternahm Carpioni gemeinsam mit Varotari eine Reise nach Bergamo, wo er in Kontakt mit der lombardischen Malschule kam. Bei seiner Rückkehr nach Venedig lernte er Pietro della Vecchia kennen. Auch die Radierungen von Simone Cantarini und Odoardo Fialetti, aber auch die bacchantischen Szenen Poussins, die er durch die Radierungen von Pietro Testa kennenlernte, übten Einfluß auf seine Kunst aus. 1638 ist Carpioni in Vicenza nachgewiesen, wo er mit kurzen Unterbrechungen bis zu seinem Tod 1674 gelebt hat. In Vicenza dominierte zu dieser Zeit die barocke Kunst Maffeis, deren Einfluß sich Carpioni kaum entziehen konnte. Erst nach Maffeis Weggang nach Padua 1657 fand Carpioni zu einem eigenständigen Stil, womit er in die produktivste Schaffensphase seiner Karriere eintrat. Als seine originärsten Werke können seine Bacchanale und das Motiv der Bestrafung des Marsyas angesehen werden, in denen er zwar Tizian verpflichtet ist, die er jedoch anders interpretierte. Im Vergleich zu Poussins arkadischer Welt sind die Bildwelten Carpionis weniger heroisch, sondern eher etwas träumerisch. Seine Figuren besitzen teilweise karikaturhafte Züge.
Experte: Dr. Alexander Strasoldo
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Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 17.10.2012 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 06.10. - 17.10.2012 |