Francesco Rosa (Genua ca. 1635? - 1710 Venedig)
Hiob wird von seinem Weib und Dämonen verhöhnt, unten links signiert “F. Rosa”, Öl auf Leinwand, 214,5 x 146 cm, gerahmt
Provenienz:
Vicenza, Villa da Schio;
Europäische Privatsammlung
Literatur:
R. Cevese, Ville della provincia di Vicenza, Mailand 1971, I, S. 191, 201;
R. Pallucchini, La pittura veneziana del Seicento, Mailand 1981, I, S. 278, II, S. 857, Abb. 936;
B. Aikema, Francesco Rosa a Venezia in “Paragone Arte”, 48, 1997, ser. 3, 12, S. 46, 53, Anm. 22.
Francesco Rosa, der lange Zeit mit einem in Rom tätigen Künstler gleichen Namens verwechselt wurde, stammte ursprünglich aus Genua und ist zwischen 1663 und 1679 in Venedig dokumentiert. Dort verschrieb er sich der Formensprache der „Tenebrosi“; stilistisch stehen seine Werke jenen Giovan Battista Langettis nahe.
Das vorliegende Gemälde ist eines der wenigen gesicherten Werke des Künstlers. Die Komposition entstand zusammen mit dem Gegenstück Fama besiegt Vater Zeit (Sammlung Da Schio in Castelgomberto, Vincenza, siehe R. Pallucchini, La pittura veneziana del Seicento, Mailand 1981, I, S. 278, II, S. 857, Abb. 936). Das Gemälde wurde auch von Bernard Aikema veröffentlicht, dem Autor einer der wenigen Publikationen über den Künstler (siehe B. Aikema, „Francesco Rosa a Venezia“, in: Paragone Arte, 48, 1997, Ser. 3, 12, S. 46, 53, Anm. 22). Aikema glaubt, dass das Pendant des vorliegenden Gemäldes von Langetti ausgeführt wurde und stellt die Hypothese einer möglichen Zusammenarbeit der Künstler auf, die beide aus Genua stammten und einander in ihrer Bildsprache sehr nahe standen.
In typologischer und stilistischer Hinsicht zeigt das Leinwandbild tatsächlich einen „accento langettismo“. Von Langetti angeregt, hat der Künstler die biblische Szene mit schonungsloser Dramatik in dunklen und roten Farbtönen wiedergegeben. Der grausame Naturalismus und das ausgeprägte Helldunkel verweisen auf seine Ausbildung in Genua und erinnern an die Werke Giovan Battista Carlones. Vergleichbare Werke aus Langettis Oeuvre sind insbesondere der Tod des Ganymed (Genua, Privatsammlung), die Geduld des Hiob (Genua, Privatsammlung) und der Hl. Hieronymus mit einem Engel (Genua, Sammlung Costa). Pallucchini datiert das vorliegende Gemälde in die Zeit, als Rosa Langetti am nächsten stand – nach der Ausführung des großen Leinwandbildes Das Wunder des hl. Antonius von 1670 (Venedig, Friari), seinem ersten in Venedig dokumentierten Werk.
Nach seinem Aufenthalt in Venedig ging Rosa nach Deutschland, wo er von 1679 bis 1699 als Hofmaler tätig war. Er malte mehrere Decken im Schloss Lustheim und in der Münchner Residenz. 1699 war er in Brüssel dokumentiert und danach kehrte er höchstwahrscheinlich nach Italien zurück, wo er zum letzten Mal 1710 in Venedig fassbar ist.
17.10.2012 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 18.600,-
- Schätzwert:
-
EUR 15.000,- bis EUR 20.000,-
Francesco Rosa (Genua ca. 1635? - 1710 Venedig)
Hiob wird von seinem Weib und Dämonen verhöhnt, unten links signiert “F. Rosa”, Öl auf Leinwand, 214,5 x 146 cm, gerahmt
Provenienz:
Vicenza, Villa da Schio;
Europäische Privatsammlung
Literatur:
R. Cevese, Ville della provincia di Vicenza, Mailand 1971, I, S. 191, 201;
R. Pallucchini, La pittura veneziana del Seicento, Mailand 1981, I, S. 278, II, S. 857, Abb. 936;
B. Aikema, Francesco Rosa a Venezia in “Paragone Arte”, 48, 1997, ser. 3, 12, S. 46, 53, Anm. 22.
Francesco Rosa, der lange Zeit mit einem in Rom tätigen Künstler gleichen Namens verwechselt wurde, stammte ursprünglich aus Genua und ist zwischen 1663 und 1679 in Venedig dokumentiert. Dort verschrieb er sich der Formensprache der „Tenebrosi“; stilistisch stehen seine Werke jenen Giovan Battista Langettis nahe.
Das vorliegende Gemälde ist eines der wenigen gesicherten Werke des Künstlers. Die Komposition entstand zusammen mit dem Gegenstück Fama besiegt Vater Zeit (Sammlung Da Schio in Castelgomberto, Vincenza, siehe R. Pallucchini, La pittura veneziana del Seicento, Mailand 1981, I, S. 278, II, S. 857, Abb. 936). Das Gemälde wurde auch von Bernard Aikema veröffentlicht, dem Autor einer der wenigen Publikationen über den Künstler (siehe B. Aikema, „Francesco Rosa a Venezia“, in: Paragone Arte, 48, 1997, Ser. 3, 12, S. 46, 53, Anm. 22). Aikema glaubt, dass das Pendant des vorliegenden Gemäldes von Langetti ausgeführt wurde und stellt die Hypothese einer möglichen Zusammenarbeit der Künstler auf, die beide aus Genua stammten und einander in ihrer Bildsprache sehr nahe standen.
In typologischer und stilistischer Hinsicht zeigt das Leinwandbild tatsächlich einen „accento langettismo“. Von Langetti angeregt, hat der Künstler die biblische Szene mit schonungsloser Dramatik in dunklen und roten Farbtönen wiedergegeben. Der grausame Naturalismus und das ausgeprägte Helldunkel verweisen auf seine Ausbildung in Genua und erinnern an die Werke Giovan Battista Carlones. Vergleichbare Werke aus Langettis Oeuvre sind insbesondere der Tod des Ganymed (Genua, Privatsammlung), die Geduld des Hiob (Genua, Privatsammlung) und der Hl. Hieronymus mit einem Engel (Genua, Sammlung Costa). Pallucchini datiert das vorliegende Gemälde in die Zeit, als Rosa Langetti am nächsten stand – nach der Ausführung des großen Leinwandbildes Das Wunder des hl. Antonius von 1670 (Venedig, Friari), seinem ersten in Venedig dokumentierten Werk.
Nach seinem Aufenthalt in Venedig ging Rosa nach Deutschland, wo er von 1679 bis 1699 als Hofmaler tätig war. Er malte mehrere Decken im Schloss Lustheim und in der Münchner Residenz. 1699 war er in Brüssel dokumentiert und danach kehrte er höchstwahrscheinlich nach Italien zurück, wo er zum letzten Mal 1710 in Venedig fassbar ist.
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 17.10.2012 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 06.10. - 17.10.2012 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.