Lot Nr. 557


Francesco Albani (Bologna 1578 – 1660)


Francesco Albani (Bologna 1578 – 1660) - Alte Meister

Die heilige Katharina und der Eremit, Öl auf Leinwand, 138 x 121 cm, gerahmt

Provenienz:
Marchese Pio Theodoli, Palazzo Albergati, Bologna;
europäische Privatsammlung.

Literatur:
D. Benati, „Qualche osservazione sull’attività giovanile di Francesco Albani“, in: Paragone, 381, 1981, S. 51, Abb. 37;
ders., „Con pari tenerezza e miglior disegno“: Albani (e Reni) prima di Roma, in: Arte cristiana, LXXXIX, 742, 1991, S. 31, Abb. 9;
C. R. Puglisi, Francesco Albani, New Haven-London 1999, S. 102, Nr. 19, Abb. 38

Das vorliegende Gemälde, das traditionell Ludovico Carracci zugeschrieben war, wurde erstmals 1981 von Daniele Benati als zur Gänze eigenhändiges Werk Albanis veröffentlicht und in die Zeit um 1603 datiert. Die Darstellung der Figuren und Draperien weist große Ähnlichkeit mit anderen frühen Werken Albanis auf; so erinnern die zugespitzten Gesichtszüge des Einsiedlers an jene des Hl. Hieronymus (Prado, Madrid) oder an jene des Pan in Pan und Daphne (Galleria Doria Pamphilj, Rom). Das Profil der Heiligen und die sanft das Gesicht der Heiligen umspielenden Locken erinnern an den Engel im Hl. Hieronymus (Prado, Madrid), während der großzügige schwere Faltenwurf ihres Gewandes stark jenem der knienden Frau in der Geburt Mariens (Pinacoteca Capitolina, Rom) gleicht. Darüber hinaus steht das Bild in der Dramatik der Szene und der nächtlichen Beleuchtung der Buße des hl. Petrus von 1600 im Oratorium von San Colombano in Bologna sehr nahe, die aus einer Zeit datiert, als Albani noch stark unter dem Einfluss von Ludovico Carraccis Malweise stand.

Albani kam im Alter von zwölf Jahren bei Denys Calvaert in die Lehre. Später wurde er ein Schüler und Mitarbeiter Ludovico Carraccis, durch dessen Vermittlung er seine ersten öffentlichen Aufträge erhielt. Zwischen 1601 und 1617 war Albani in Rom tätig und kehrte dann nach Bologna zurück, wo er seine eigene Werkstatt gründete.

Das vorliegende Gemälde stellt jenen Augenblick dar, in der Katharina von einem Einsiedler zum Christentum bekehrt wird, in dem er ihr ein Bild von der Madonna mit dem Kind zeigt. Albani hat dieses unübliche Bildthema als intime nächtliche Szene, die vom Kerzenschein erleuchtet wird, wiedergegeben.

17.10.2012 - 18:00

Schätzwert:
EUR 150.000,- bis EUR 200.000,-

Francesco Albani (Bologna 1578 – 1660)


Die heilige Katharina und der Eremit, Öl auf Leinwand, 138 x 121 cm, gerahmt

Provenienz:
Marchese Pio Theodoli, Palazzo Albergati, Bologna;
europäische Privatsammlung.

Literatur:
D. Benati, „Qualche osservazione sull’attività giovanile di Francesco Albani“, in: Paragone, 381, 1981, S. 51, Abb. 37;
ders., „Con pari tenerezza e miglior disegno“: Albani (e Reni) prima di Roma, in: Arte cristiana, LXXXIX, 742, 1991, S. 31, Abb. 9;
C. R. Puglisi, Francesco Albani, New Haven-London 1999, S. 102, Nr. 19, Abb. 38

Das vorliegende Gemälde, das traditionell Ludovico Carracci zugeschrieben war, wurde erstmals 1981 von Daniele Benati als zur Gänze eigenhändiges Werk Albanis veröffentlicht und in die Zeit um 1603 datiert. Die Darstellung der Figuren und Draperien weist große Ähnlichkeit mit anderen frühen Werken Albanis auf; so erinnern die zugespitzten Gesichtszüge des Einsiedlers an jene des Hl. Hieronymus (Prado, Madrid) oder an jene des Pan in Pan und Daphne (Galleria Doria Pamphilj, Rom). Das Profil der Heiligen und die sanft das Gesicht der Heiligen umspielenden Locken erinnern an den Engel im Hl. Hieronymus (Prado, Madrid), während der großzügige schwere Faltenwurf ihres Gewandes stark jenem der knienden Frau in der Geburt Mariens (Pinacoteca Capitolina, Rom) gleicht. Darüber hinaus steht das Bild in der Dramatik der Szene und der nächtlichen Beleuchtung der Buße des hl. Petrus von 1600 im Oratorium von San Colombano in Bologna sehr nahe, die aus einer Zeit datiert, als Albani noch stark unter dem Einfluss von Ludovico Carraccis Malweise stand.

Albani kam im Alter von zwölf Jahren bei Denys Calvaert in die Lehre. Später wurde er ein Schüler und Mitarbeiter Ludovico Carraccis, durch dessen Vermittlung er seine ersten öffentlichen Aufträge erhielt. Zwischen 1601 und 1617 war Albani in Rom tätig und kehrte dann nach Bologna zurück, wo er seine eigene Werkstatt gründete.

Das vorliegende Gemälde stellt jenen Augenblick dar, in der Katharina von einem Einsiedler zum Christentum bekehrt wird, in dem er ihr ein Bild von der Madonna mit dem Kind zeigt. Albani hat dieses unübliche Bildthema als intime nächtliche Szene, die vom Kerzenschein erleuchtet wird, wiedergegeben.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 17.10.2012 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 06.10. - 17.10.2012