Lot Nr. 539 #


Jan Brueghel d. J. (Antwerpen 1601–1678) und Hendrick van Balen (Antwerpen 1575–1632)


Jan Brueghel  d. J.  (Antwerpen 1601–1678) und Hendrick van Balen (Antwerpen 1575–1632) - Alte Meister

Eine Allegorie der fünf Sinne, Öl auf Leinwand, 110 x 168 cm, gerahmt

Wir danken Herrn Dr. Klaus Ertz, der Jan Brueghel II als den Maler der Landschaft, der Tiere und der Stillleben sowie Hendrick van Balen als den Maler der Figuren (unter Beteiligung der Werkstatt) identifizieren konnte.

Gutachten: Dr. Klaus Ertz (2012).

Dieses bislang unpublizierte Gemälde stellt eine wichtige Wiederentdeckung im Oeuvre Jan Brueghels II dar. In ungewöhnlicher Dichte und strahlender Farbigkeit, die dem Gemälde ganz im Sinne der zeitgenössischen aristokratischen Sammler einen beinahe juwelenhaften Charakter verleihen, zeichnet es sich durch technische Brillanz und durch seine meisterhafte Komposition aus. Das außergewöhnlich große Format des Bildes spricht für einen höfischen Sammler. Von einem leicht erhöhten Standpunkt blickt der Betrachter in eine Waldlichtung. Hier haben sich die klassischen Personifikationen der fünf Sinne mit ihren Attributen versammelt. In ihrer Gesamtkomposition vermitteln sie einen hervorragenden Eindruck barocker Sinnesfreude. Brueghel erweist sich hier als genau antiken Mythen und ikonographischen Traditionen folgend. Dr. Ertz vermutet, dass im vorliegenden Gemälde, das er um 1630 datiert, einige Figuren von Hendrick van Balen, eventuell unter Beteiligung einiger Werkstattmitarbeiter, ausgeführt worden sein könnten. In der Werkstatt von Jan Brueghel d. Ä., in der sein Sohn Jan d. J. ausgebildet wurde, war die Zusammenarbeit mehrerer Künstler an einem Gemälde eine gängige Praxis. Seit dem beginnenden 17. Jahrhundert arbeitete Jan d. Ä. häufig mit Hendrick van Balen zusammen. Beide verband über die Zusammenarbeit hinaus eine lebenslange Freundschaft, sie waren Nachbarn in Antwerpens Lange Nieuwestraat, und beide traten mehrfach als Taufpate für die Kinder des anderen auf. Nach dem plötzlichen Tod Jans d. Ä. im Jahre 1625 wurde van Balen Vormund für Brueghels minderjährige Kinder und führte gemeinsam mit Jan d. J., der die Leitung der Werkstatt seines Vaters übernommen hatte, die Zusammenarbeit fort.. Van Balen war somit in den Jahren nach dem Tod des älteren Brueghel ein Garant für die kontinuierliche Fortführung der Werkstatttraditionen. Ungewöhnlich durch das große Format, das für eine besondere Auftragsgeschichte spricht, ist dieses Werk ein interessanter Neuzugang im Oeuvre des Antwerpener Meisters. Kostbare Sammlerstücke dieser Art waren durch ihre exquisite Ausführung auf dem expandierenden europäischen Kunstmarkt um 1600 äußerst begehrt. Von besonderem Reiz sind die einzelnen, juwelenhaft bunten Stillleben, die bereits jedes für sich eine reizvolle Komposition bilden.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

17.10.2012 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 303.930,-
Schätzwert:
EUR 180.000,- bis EUR 200.000,-

Jan Brueghel d. J. (Antwerpen 1601–1678) und Hendrick van Balen (Antwerpen 1575–1632)


Eine Allegorie der fünf Sinne, Öl auf Leinwand, 110 x 168 cm, gerahmt

Wir danken Herrn Dr. Klaus Ertz, der Jan Brueghel II als den Maler der Landschaft, der Tiere und der Stillleben sowie Hendrick van Balen als den Maler der Figuren (unter Beteiligung der Werkstatt) identifizieren konnte.

Gutachten: Dr. Klaus Ertz (2012).

Dieses bislang unpublizierte Gemälde stellt eine wichtige Wiederentdeckung im Oeuvre Jan Brueghels II dar. In ungewöhnlicher Dichte und strahlender Farbigkeit, die dem Gemälde ganz im Sinne der zeitgenössischen aristokratischen Sammler einen beinahe juwelenhaften Charakter verleihen, zeichnet es sich durch technische Brillanz und durch seine meisterhafte Komposition aus. Das außergewöhnlich große Format des Bildes spricht für einen höfischen Sammler. Von einem leicht erhöhten Standpunkt blickt der Betrachter in eine Waldlichtung. Hier haben sich die klassischen Personifikationen der fünf Sinne mit ihren Attributen versammelt. In ihrer Gesamtkomposition vermitteln sie einen hervorragenden Eindruck barocker Sinnesfreude. Brueghel erweist sich hier als genau antiken Mythen und ikonographischen Traditionen folgend. Dr. Ertz vermutet, dass im vorliegenden Gemälde, das er um 1630 datiert, einige Figuren von Hendrick van Balen, eventuell unter Beteiligung einiger Werkstattmitarbeiter, ausgeführt worden sein könnten. In der Werkstatt von Jan Brueghel d. Ä., in der sein Sohn Jan d. J. ausgebildet wurde, war die Zusammenarbeit mehrerer Künstler an einem Gemälde eine gängige Praxis. Seit dem beginnenden 17. Jahrhundert arbeitete Jan d. Ä. häufig mit Hendrick van Balen zusammen. Beide verband über die Zusammenarbeit hinaus eine lebenslange Freundschaft, sie waren Nachbarn in Antwerpens Lange Nieuwestraat, und beide traten mehrfach als Taufpate für die Kinder des anderen auf. Nach dem plötzlichen Tod Jans d. Ä. im Jahre 1625 wurde van Balen Vormund für Brueghels minderjährige Kinder und führte gemeinsam mit Jan d. J., der die Leitung der Werkstatt seines Vaters übernommen hatte, die Zusammenarbeit fort.. Van Balen war somit in den Jahren nach dem Tod des älteren Brueghel ein Garant für die kontinuierliche Fortführung der Werkstatttraditionen. Ungewöhnlich durch das große Format, das für eine besondere Auftragsgeschichte spricht, ist dieses Werk ein interessanter Neuzugang im Oeuvre des Antwerpener Meisters. Kostbare Sammlerstücke dieser Art waren durch ihre exquisite Ausführung auf dem expandierenden europäischen Kunstmarkt um 1600 äußerst begehrt. Von besonderem Reiz sind die einzelnen, juwelenhaft bunten Stillleben, die bereits jedes für sich eine reizvolle Komposition bilden.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 17.10.2012 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 06.10. - 17.10.2012


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.