Lot Nr. 524


Bartolomeo Veneto (1502 – 1531 Turin)


Bartolomeo Veneto (1502 – 1531 Turin) - Alte Meister

Bildnis des Kardinals Ippolito d’Este, Öl auf Holz, 60,5 x 48,5 cm, gerahmt

Provenienz:
ehem. Sammlung Benini, Venedig;
Europäische Privatsammlung

Literatur:
Pittura Veneta. Prima mostra d’arte antica delle raccolte private veneziane, Ausst. Kat., hg. v. A. Riccoboni, Venedig 1947, S. 10, 22, Nr. 16, Taf. 15);
C. Gilbert, “Bartolommeo Veneto and His Portrait of a Lady”, in: Bulletin of the National Gallery of Canada, 1973, 22, S. 14, Nr. 14;
L. Pagnotta, Bartolomeo Veneto, l‘opera completa, Florenz 1997, Nr. 13, Abb. 51.

Ausstellung:
Venedig, Pittura Veneta. Prima mostra d’arte antica delle raccolte private veneziane, 1947, Nr. 16

Wie aus dem auf der Rückseite der Holztafel aufgemalten Wappen hervorgeht, zeigt das vorliegende Porträt Ippolito d’Este (1479–1520). Ippolito war der Sohn von Ercole d’Este I. und Eleonore von Aragon; im Alter von vierzehn Jahren wurde er von Papst Alexander VI. Borgia zum Kardinal ernannt. Er war eines der reichsten Mitglieder der Kurie und erlangte zusätzlich Einfluss durch die Vermählung seines Bruders Alfonso mit Lucrezia Borgia, der Tochter Alexanders VI. Ippolito war zudem ein berühmter Förderer der Künste.

Pagnotta vergleicht das vorliegende Gemälde mit dem Bildnis einer Dame (ehemals Sammlung M. de Rothschild) sowie mit dem Bildnis eines Edelmanns (ehemals Stuyvesant Collection, New York). Unser Porträt zeichnet sich durch ähnlich scharf modellierte Formen und eine glatte Oberfläche aus. Der blasse Teint des Dargestellten ähnelt jenem des Bildnisses von Beatrice II. d’Este von Bartolomeo Veneto (South Bend). Nicht nur aus stilistischen Gründen, sondern auch unter Berücksichtigung des geschätzten Alters des Dargestellten, der in den Dreißigern zu sein scheint, datiert Pagnotta unser Gemälde um 1510.

Eine weitere Fassung des Porträts (Öl auf Leinwand, 59 x 47 cm; ehemals New York, Sammlung Otto H. Kahn, Auktion, Christie’s, 16. April 1986, Nr. 150), jedoch ohne das Wappen des Kardinals, schrieb Berenson 1932 Lorenzo Lotto zu (siehe B. Berenson, Italian Pictures of the Renaissance: A List of the Principal Artists and Their Works with an Index of Places, Oxford 1932, S. 310, sowie B. Berenson, Lotto, Mailand 1955, S. 48/49, Abb. 63). Pagnotta vermutet, dass es sich bei dem Lotto zugeschriebenen Werk um eine eigenhändige Kopie des vorliegenden Porträts handeln könnte (siehe Pagnotta, op. cit., S. 184, Anm. 13).

Bartolomeo Veneto war in Venedig, im Veneto und in der Lombardei tätig und Hofmaler der Este in Ferrara (1505–1508). Er entwickelte sich zu einem gefragten Porträtisten in der Tradition der lombardischen Schule Leonardo da Vincis und Andrea Solarios. Das subtile Spiel mit dem Licht auf dem Gesicht des Dargestellten und die Hervorhebung psychologischer Elemente sind charakteristisch für sein Oeuvre.

17.10.2012 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 366.300,-
Schätzwert:
EUR 15.000,- bis EUR 20.000,-

Bartolomeo Veneto (1502 – 1531 Turin)


Bildnis des Kardinals Ippolito d’Este, Öl auf Holz, 60,5 x 48,5 cm, gerahmt

Provenienz:
ehem. Sammlung Benini, Venedig;
Europäische Privatsammlung

Literatur:
Pittura Veneta. Prima mostra d’arte antica delle raccolte private veneziane, Ausst. Kat., hg. v. A. Riccoboni, Venedig 1947, S. 10, 22, Nr. 16, Taf. 15);
C. Gilbert, “Bartolommeo Veneto and His Portrait of a Lady”, in: Bulletin of the National Gallery of Canada, 1973, 22, S. 14, Nr. 14;
L. Pagnotta, Bartolomeo Veneto, l‘opera completa, Florenz 1997, Nr. 13, Abb. 51.

Ausstellung:
Venedig, Pittura Veneta. Prima mostra d’arte antica delle raccolte private veneziane, 1947, Nr. 16

Wie aus dem auf der Rückseite der Holztafel aufgemalten Wappen hervorgeht, zeigt das vorliegende Porträt Ippolito d’Este (1479–1520). Ippolito war der Sohn von Ercole d’Este I. und Eleonore von Aragon; im Alter von vierzehn Jahren wurde er von Papst Alexander VI. Borgia zum Kardinal ernannt. Er war eines der reichsten Mitglieder der Kurie und erlangte zusätzlich Einfluss durch die Vermählung seines Bruders Alfonso mit Lucrezia Borgia, der Tochter Alexanders VI. Ippolito war zudem ein berühmter Förderer der Künste.

Pagnotta vergleicht das vorliegende Gemälde mit dem Bildnis einer Dame (ehemals Sammlung M. de Rothschild) sowie mit dem Bildnis eines Edelmanns (ehemals Stuyvesant Collection, New York). Unser Porträt zeichnet sich durch ähnlich scharf modellierte Formen und eine glatte Oberfläche aus. Der blasse Teint des Dargestellten ähnelt jenem des Bildnisses von Beatrice II. d’Este von Bartolomeo Veneto (South Bend). Nicht nur aus stilistischen Gründen, sondern auch unter Berücksichtigung des geschätzten Alters des Dargestellten, der in den Dreißigern zu sein scheint, datiert Pagnotta unser Gemälde um 1510.

Eine weitere Fassung des Porträts (Öl auf Leinwand, 59 x 47 cm; ehemals New York, Sammlung Otto H. Kahn, Auktion, Christie’s, 16. April 1986, Nr. 150), jedoch ohne das Wappen des Kardinals, schrieb Berenson 1932 Lorenzo Lotto zu (siehe B. Berenson, Italian Pictures of the Renaissance: A List of the Principal Artists and Their Works with an Index of Places, Oxford 1932, S. 310, sowie B. Berenson, Lotto, Mailand 1955, S. 48/49, Abb. 63). Pagnotta vermutet, dass es sich bei dem Lotto zugeschriebenen Werk um eine eigenhändige Kopie des vorliegenden Porträts handeln könnte (siehe Pagnotta, op. cit., S. 184, Anm. 13).

Bartolomeo Veneto war in Venedig, im Veneto und in der Lombardei tätig und Hofmaler der Este in Ferrara (1505–1508). Er entwickelte sich zu einem gefragten Porträtisten in der Tradition der lombardischen Schule Leonardo da Vincis und Andrea Solarios. Das subtile Spiel mit dem Licht auf dem Gesicht des Dargestellten und die Hervorhebung psychologischer Elemente sind charakteristisch für sein Oeuvre.


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+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 17.10.2012 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 06.10. - 17.10.2012


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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