Lot Nr. 520


Raffaello Sanzio, gen. Raffael (Urbino 1483 – 1520 Rom) Werkstatt


Raffaello Sanzio, gen. Raffael (Urbino 1483 – 1520 Rom) Werkstatt - Alte Meister

Bildnis von Lorenzo II. de’Medici (1492–1519), Öl auf Holz, 96 x 80 cm, gerahmt

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Das vorliegende Gemälde ist einer Komposition Raffaels entlehnt, die lange als verloren galt, bis Professor Konrad Oberhuber sie 1971 wiederentdeckte und in einer ausführlichen Studie publizierte. Sie wurde am 5. Juli 2007 bei Christie’s London, versteigert (Los 91).

Raffaels Gemälde entstand 1518, zwei Jahre vor dem Tod des Künstlers, anlässlich der Verlobung Lorenzo de’ Medicis mit Madeleine de La Tour d’Auvergne, einer Verwandten des französischen Königs. Da der Herzog und seine Verlobte einander nie gesehen hatten, wurde ein Austausch ihrer Porträts vereinbart. Der Dargestellte war ein Enkel von Lorenzo dem Prächtigen und ein Neffe von Papst Leo X. (1475–1521), Raffaels wichtigstem Förderer.

Lorenzo ist als Halbfigur und leicht nach links gewendet dargestellt und trägt ein prächtiges Gewand nach der damaligen Mode. Er blickt den Betrachter aus den Augenwinkeln an. In seiner Hand hält er ein schwer identifizierbares kleines rundes Emailobjekt.

Raffaels Gemälde blieb wahrscheinlich nur wenige Monate in Frankreich und wurde vermutlich von Lorenzo nach der Hochzeit wieder nach Italien gebracht. In der ersten Ausgabe seiner Vite erwähnt Vasari das Bild als Eigentum von Ottaviano de’ Medicis Erben. Lorenzo starb 1519, nur ein Jahr nach der Hochzeit, an den Folgen seines ausschweifenden Lebenswandels. Seine Frau war bereits kurz vor ihm bei der Geburt ihrer Tochter, Katharina de’ Medici, verschieden, die später durch ihre Heirat mit Heinrich II. Königin von Frankreich werden sollte.

Wir danken Professor Dr. Jürg Meyer zur Capellen, der die vorliegende Komposition nach Prüfung des Originals der Werkstatt Raffaels zugeschrieben hat.

Marco Droghini schlägt eine Zuschreibung an Raffaellino del Colle (Colle um 1490–1566 Borgo San Sepolcro) vor, der 1519 in Raffaels Werkstatt eintrat und später ein Mitarbeiter Giulio Romanos wurde.

17.10.2012 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 110.100,-
Schätzwert:
EUR 60.000,- bis EUR 80.000,-

Raffaello Sanzio, gen. Raffael (Urbino 1483 – 1520 Rom) Werkstatt


Bildnis von Lorenzo II. de’Medici (1492–1519), Öl auf Holz, 96 x 80 cm, gerahmt

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Das vorliegende Gemälde ist einer Komposition Raffaels entlehnt, die lange als verloren galt, bis Professor Konrad Oberhuber sie 1971 wiederentdeckte und in einer ausführlichen Studie publizierte. Sie wurde am 5. Juli 2007 bei Christie’s London, versteigert (Los 91).

Raffaels Gemälde entstand 1518, zwei Jahre vor dem Tod des Künstlers, anlässlich der Verlobung Lorenzo de’ Medicis mit Madeleine de La Tour d’Auvergne, einer Verwandten des französischen Königs. Da der Herzog und seine Verlobte einander nie gesehen hatten, wurde ein Austausch ihrer Porträts vereinbart. Der Dargestellte war ein Enkel von Lorenzo dem Prächtigen und ein Neffe von Papst Leo X. (1475–1521), Raffaels wichtigstem Förderer.

Lorenzo ist als Halbfigur und leicht nach links gewendet dargestellt und trägt ein prächtiges Gewand nach der damaligen Mode. Er blickt den Betrachter aus den Augenwinkeln an. In seiner Hand hält er ein schwer identifizierbares kleines rundes Emailobjekt.

Raffaels Gemälde blieb wahrscheinlich nur wenige Monate in Frankreich und wurde vermutlich von Lorenzo nach der Hochzeit wieder nach Italien gebracht. In der ersten Ausgabe seiner Vite erwähnt Vasari das Bild als Eigentum von Ottaviano de’ Medicis Erben. Lorenzo starb 1519, nur ein Jahr nach der Hochzeit, an den Folgen seines ausschweifenden Lebenswandels. Seine Frau war bereits kurz vor ihm bei der Geburt ihrer Tochter, Katharina de’ Medici, verschieden, die später durch ihre Heirat mit Heinrich II. Königin von Frankreich werden sollte.

Wir danken Professor Dr. Jürg Meyer zur Capellen, der die vorliegende Komposition nach Prüfung des Originals der Werkstatt Raffaels zugeschrieben hat.

Marco Droghini schlägt eine Zuschreibung an Raffaellino del Colle (Colle um 1490–1566 Borgo San Sepolcro) vor, der 1519 in Raffaels Werkstatt eintrat und später ein Mitarbeiter Giulio Romanos wurde.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 17.10.2012 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 06.10. - 17.10.2012


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.