Lot Nr. 519 #


Gherardo di Giovanni del Fora (Florenz 1444/45–1497)


Gherardo di Giovanni del Fora (Florenz 1444/45–1497) - Alte Meister

Die Anbetung des Kindes mit der Madonna, dem heiligen Johannes dem Täufer, dem heiligen Joseph, einem Augustiner- und einem Benediktinermönch und drei Engeln vor einer weiten Flußlandschaft, bezeichnet und datiert: A. D. M. CCCCXII F. Filippi lippi. opus, Öl und Tempera auf Holz, 52,6 x 37,3 cm, gerahmt

Provenienz:
Ehemals in einer Mailänder Privatsammlung.

Literatur:
W. Angelelli und A. G. De Marchi, La Pittura dal Duecento al primo Cinquecento nelle fotografie di Girolamo Bombelli, Milano 1991, Nr. 288 (als Gherardo di Giovanni dal Fora);
A. G. De Marchi, Falsi primitivi, Prospettive critiche e metodi di esecuzioni, Turin 2001, S. 106 (mit falscher Abbildungsnummer), Abb. 34 (als Gherardo di Giovanni del Fora).

Die von Andrea G. De Marchi in zwei Publikationen etablierte Identifizierung des Künstlers wurde von Everett Fahy dem Vorbesitzer gegenüber bestätigt (mündliche Mitteilung).

Das vorliegende Gemälde stellt eines der seltenen Tafelwerke des Gherardo di Giovanni del Fora dar, der im Florenz der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts zusammen mit seinem jüngeren Bruder Monte überwiegend als Miniaturist tätig war und darin im damaligen Florenz zu den wichtigen Protagonisten zählt. Der Künstlerbiograph Vasari berichtet von zahlreichen kostbar ausgestatteten Prachtbänden für die Florentiner Spitalkirche S. Egidio, den Florentiner Dom und König Matthias Corvinus von Ungarn und erwähnt zudem einige Wandbilder und Tafelwerke des Gherardo, die für wichtige Florentiner Konvente und Bologna entstanden. Als vielseitig interessierter Geist hatte Gherardo seine humanistische Ausbildung bei Poliziano erhalten und verkehrte im höfischen Umfeld des Lorenzo de’ Medici sowie in der Werkstatt des Leonardo.

Zu den Charakteristika von Foras illuminierten Büchern gehört die Einführung antiker, aber auch von der zeitgenössischen niederländischen Kunst herrührender Elemente, z. B. ‘all’antica’ dekorierte Bordüren mit Grotesken und mythologischen Figuren.

Andrea G. De Marchi vermutet, dass die Lippi-Signatur und die Datierung dieses Bildes im frühen 20. Jahrhundert hinzugefügt wurden.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

17.10.2012 - 18:00

Schätzwert:
EUR 80.000,- bis EUR 120.000,-

Gherardo di Giovanni del Fora (Florenz 1444/45–1497)


Die Anbetung des Kindes mit der Madonna, dem heiligen Johannes dem Täufer, dem heiligen Joseph, einem Augustiner- und einem Benediktinermönch und drei Engeln vor einer weiten Flußlandschaft, bezeichnet und datiert: A. D. M. CCCCXII F. Filippi lippi. opus, Öl und Tempera auf Holz, 52,6 x 37,3 cm, gerahmt

Provenienz:
Ehemals in einer Mailänder Privatsammlung.

Literatur:
W. Angelelli und A. G. De Marchi, La Pittura dal Duecento al primo Cinquecento nelle fotografie di Girolamo Bombelli, Milano 1991, Nr. 288 (als Gherardo di Giovanni dal Fora);
A. G. De Marchi, Falsi primitivi, Prospettive critiche e metodi di esecuzioni, Turin 2001, S. 106 (mit falscher Abbildungsnummer), Abb. 34 (als Gherardo di Giovanni del Fora).

Die von Andrea G. De Marchi in zwei Publikationen etablierte Identifizierung des Künstlers wurde von Everett Fahy dem Vorbesitzer gegenüber bestätigt (mündliche Mitteilung).

Das vorliegende Gemälde stellt eines der seltenen Tafelwerke des Gherardo di Giovanni del Fora dar, der im Florenz der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts zusammen mit seinem jüngeren Bruder Monte überwiegend als Miniaturist tätig war und darin im damaligen Florenz zu den wichtigen Protagonisten zählt. Der Künstlerbiograph Vasari berichtet von zahlreichen kostbar ausgestatteten Prachtbänden für die Florentiner Spitalkirche S. Egidio, den Florentiner Dom und König Matthias Corvinus von Ungarn und erwähnt zudem einige Wandbilder und Tafelwerke des Gherardo, die für wichtige Florentiner Konvente und Bologna entstanden. Als vielseitig interessierter Geist hatte Gherardo seine humanistische Ausbildung bei Poliziano erhalten und verkehrte im höfischen Umfeld des Lorenzo de’ Medici sowie in der Werkstatt des Leonardo.

Zu den Charakteristika von Foras illuminierten Büchern gehört die Einführung antiker, aber auch von der zeitgenössischen niederländischen Kunst herrührender Elemente, z. B. ‘all’antica’ dekorierte Bordüren mit Grotesken und mythologischen Figuren.

Andrea G. De Marchi vermutet, dass die Lippi-Signatur und die Datierung dieses Bildes im frühen 20. Jahrhundert hinzugefügt wurden.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 17.10.2012 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 06.10. - 17.10.2012