Lot Nr. 317 -


François de Nomé, gen. Monsù Desiderio


François de Nomé, gen. Monsù Desiderio - Alte Meister

(Metz, ca. 1593 – nach 1644 Neapel)
Das Martyrium des heiligen Stephanus,
Öl auf Leinwand, 93,1 x 87,4 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Sotheby’s, New York, 14. Oktober 1992, Lot 133 (als François de Nomé)
Privatsammlung, USA

Wir danken Maria Rosaria Nappi und Nicola Spinosa, die unabhängig voneinander die Zuschreibung bestätigten. Laut Spinosa könnten die Figuren von Aniello Falcone stammen.

Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts wurde François de Nomé mit Monsù Desiderio gleichgesetzt. Traditionell schrieb man diesem die Werke zweier verschiedener Maler zu: eben François de Nomé und Didier Barra. Beide Künstler stammten aus Metz, arbeiteten aber in Neapel, und in ebendieser von den Spaniern beherrschten Stadt schufen sie ihre phantastischen Visionen. Die Chronologie des Œuvres von Nomé ist nur schwer nachzuvollziehen, da nur wenige der Gemälde datiert sind. Er schuf jedoch schon sehr früh eine kleine Gruppe von Märtyrerbildern (etwa Das Martyrium der Heiligen Agatha, versteigert bei Christie's in Rom am 26. Januar 1978, Lot 18). Diese Gruppe teilt mit dem vorliegenden Werk einen ähnlichen Maßstab der Figuren – größer als in den meisten seiner späteren Arbeiten – sowie ähnliche Typen und Gruppierungen von Zuschauern. Es ist daher wahrscheinlich, dass das vorliegende Bild aus derselben Schaffensperiode des Künstlers stammt.

François de Nomé kam mit etwa elf Jahren nach Rom, wo er bei Meister Baldassare in die Ausbildung ging, der vermutlich identisch war mit dem flämischen Landschaftsmaler Balthazar Lauwers. Neben dem Einfluss dieses Künstlers und dem von Paul Bril griff François de Nomé in seinen Gemälden auch auf die aufwändigen architektonischen Kompositionen von Hans Vredeman de Vries und Theaterszenen von Jacques Callot und Giulio Parigi zurück. Ab 1610 ist De Nomé in Neapel dokumentiert, wo er für den Rest seines Lebens blieb. 1618 erhielt De Nomé seinen ersten bedeutenden Auftrag über einen Zyklus von zwölf Gemälden mit Episoden aus dem Leben des Pharaos (heute verschollen). François de Només Werk ist durch ausgeprägte Pastositäten geprägt. Die ihm zugeschriebenen Gemälde weisen eine besondere Tendenz zu zwei Themen auf: zum einen perspektivische Ansichten von Straßen und Kirchen, zum anderen reich gestaltete Ruinen und fantastische Bauten als Kulissen für kleinformatige biblische Erzählungen.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

17.10.2017 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 24.917,-
Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-

François de Nomé, gen. Monsù Desiderio


(Metz, ca. 1593 – nach 1644 Neapel)
Das Martyrium des heiligen Stephanus,
Öl auf Leinwand, 93,1 x 87,4 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Sotheby’s, New York, 14. Oktober 1992, Lot 133 (als François de Nomé)
Privatsammlung, USA

Wir danken Maria Rosaria Nappi und Nicola Spinosa, die unabhängig voneinander die Zuschreibung bestätigten. Laut Spinosa könnten die Figuren von Aniello Falcone stammen.

Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts wurde François de Nomé mit Monsù Desiderio gleichgesetzt. Traditionell schrieb man diesem die Werke zweier verschiedener Maler zu: eben François de Nomé und Didier Barra. Beide Künstler stammten aus Metz, arbeiteten aber in Neapel, und in ebendieser von den Spaniern beherrschten Stadt schufen sie ihre phantastischen Visionen. Die Chronologie des Œuvres von Nomé ist nur schwer nachzuvollziehen, da nur wenige der Gemälde datiert sind. Er schuf jedoch schon sehr früh eine kleine Gruppe von Märtyrerbildern (etwa Das Martyrium der Heiligen Agatha, versteigert bei Christie's in Rom am 26. Januar 1978, Lot 18). Diese Gruppe teilt mit dem vorliegenden Werk einen ähnlichen Maßstab der Figuren – größer als in den meisten seiner späteren Arbeiten – sowie ähnliche Typen und Gruppierungen von Zuschauern. Es ist daher wahrscheinlich, dass das vorliegende Bild aus derselben Schaffensperiode des Künstlers stammt.

François de Nomé kam mit etwa elf Jahren nach Rom, wo er bei Meister Baldassare in die Ausbildung ging, der vermutlich identisch war mit dem flämischen Landschaftsmaler Balthazar Lauwers. Neben dem Einfluss dieses Künstlers und dem von Paul Bril griff François de Nomé in seinen Gemälden auch auf die aufwändigen architektonischen Kompositionen von Hans Vredeman de Vries und Theaterszenen von Jacques Callot und Giulio Parigi zurück. Ab 1610 ist De Nomé in Neapel dokumentiert, wo er für den Rest seines Lebens blieb. 1618 erhielt De Nomé seinen ersten bedeutenden Auftrag über einen Zyklus von zwölf Gemälden mit Episoden aus dem Leben des Pharaos (heute verschollen). François de Només Werk ist durch ausgeprägte Pastositäten geprägt. Die ihm zugeschriebenen Gemälde weisen eine besondere Tendenz zu zwei Themen auf: zum einen perspektivische Ansichten von Straßen und Kirchen, zum anderen reich gestaltete Ruinen und fantastische Bauten als Kulissen für kleinformatige biblische Erzählungen.

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 17.10.2017 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 07.10. - 17.10.2017


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.