(Wittenberg 1515–1586)
Bildnis eines bärtigen Mannes,
Öl auf Holz, 22,5 x 17,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung David Goldmann, Wien;
bei diesem durch Hitlers Bevollmächtigte beschlagnahmt und ins Zentraldepot des Kunsthistorischen Museums Wien verbracht (Inv. D. G.2), wo es für das Linzer Führermuseum verwahrt wurde;
für das Kunstmuseum Linz (Inv. 2635, als Deutsch/Oberösterreichisch, 16. Jahrhundert) nach Altaussee überstellt (Inv. 4699);
von den Alliierten am 15. Oktober 1945 geborgen und zur zentralen Sammelstelle nach München verbracht (Inv. 9479, als Süddeutsch, in der Art Schäuffeleins);
am 25. April 1946 den Depots des österreichischen Staates in Kremsmünster übergeben (Inv. K1366);
an David Goldmann, New York, am 1. März 1948 restituiert;
Weitergabe an seine Erben;
Auktion, Sotheby’s, New York, 6. Juni 2013, Lot 103 (als „Nach Lucas Cranach dem Jüngeren“);
Privatsammlung, Deutschland

Technische Analyse:

Der Bildträger besteht aus einer dünnen Weichholztafel mit feinem Craquelee. Die Infrarotreflektographie zeigt eine Veränderung der Position der Pupillen des Mannes, die sich ursprünglich nach rechts und nicht auf den Betrachter richteten. Man könnte eine ursprünglich niedrigere Position der Augen vermuten, etwas unterhalb der aktuellen. Die Unterzeichnung ist dünn und wurde wahrscheinlich mit schwarzer Kreide als Skizze angefertigt. Dies zeigt die Sicherheit des Künstlers im Umgang mit solchen Darstellungen. Nicht-invasive Analysen ergaben unter anderem das Pigment Azurit bei der Darstellung des Himmels und der Kleidung des Mannes, das für die Ärmel mit Bleiweiß gemischt wurde.

Wir danken Gianluca Poldi für die technische Untersuchung.