Lot Nr. 131


Pietro Antonio Rotari


Pietro Antonio Rotari - Alte Meister

(Verona 1707–1762 St. Petersburg)
Porträt einer jungen Dame mit schwarzem Spitzenhalsband,
Öl auf Leinwand, 41 x 33 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Rom

Wir danken Bernard Aikema für die Bestätigung der Zuschreibung nach Prüfung des vorliegenden Gemäldes im Original.

Das vorliegende unpublizierte Bild gehört zu den gefeierten Darstellungen junger Frauen, die den europaweiten Ruhm des veronesischen Malers Pietro Antonio Rotari begründeten. Eine andere Fassung dieses Werks wurde am 18. Oktober 2000 bei Sotheby’s, New York, als Lot 197 verkauft.

Seinen Ruf hat der Maler vor allem dank seiner testine (kleinen Köpfe) behauptet, die er selbst passioni nannte: Sie zeigten Frauen unterschiedlicher Klassen, die meist alltäglichen Tätigkeiten nachgehen. Diese Werke begeisterten das Publikum vor allem durch ihren sentimentalen Charakter sowie durch die hohe Qualität ihrer Darstellung. Rotari widmete sich dieser Art von Bildnissen vor allem während seiner Zeit in St. Petersburg. Noch heute sind im „Kabinett der Moden und Grazien“, einem Saal des Peterhofs, der Sommerresidenz der Zarin Elisabeth, Hunderte von testine zu sehen, darunter auch das Bildnis einer Dame, das dem hier zur Diskussion stehenden Gemälde sehr ähnlich ist (siehe M. Polazzo, Pietro Rotari pittore veronese del settecento (1707–1762), Negrar 1990, S. 107, Nr. 177).

Das vorliegende Bild stellt eine junge Frau dar, deren sinnlicher und unabhängiger Blick einen subtil erotischen Unterton vermittelt. Die feinfühlige, weiche Pinselführung des Malers verstärkt den Ausdruck der Dargestellten.

Pietro Antonio Rotari gehörte einer adeligen Familie an. Nachdem er sich in seiner Heimatstadt einer Ausbildung bei Antonio Balestra unterzogen hatte, unternahm er prägende Reisen nach Venedig und Rom, wo er bei Francesco Trevisani studierte. In den frühen 1730er-Jahren hielt er sich in Neapel auf, wo er in der Werkstatt Francesco Solimenas tätig war, bevor er schließlich nach Verona zurückkehrte, wo er einen unabhängigen Weg ging und aus der Gesamtheit seiner bisherigen Erfahrungen eine eigenständige Bildsprache entwickelte.

1749 besuchte Rotari Wien, wo er Jean-Étienne Liotard kennenlernte, dessen glatte Malweise und helle Palette bedeutenden Einfluss auf sein zukünftiges Schaffen haben sollten. Im Anschluss daran hielt sich Rotari in Dresden am Hof Friedrich Augusts III. auf. Dieser Aufenthalt machte ihn dermaßen bekannt, dass sich für ihn die Tür nach Russland öffnete, wo er ab 1756 als Hofmaler tätig war und vor allem als Porträtmaler großen Beifall erntete.

17.10.2017 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 47.500,-
Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-

Pietro Antonio Rotari


(Verona 1707–1762 St. Petersburg)
Porträt einer jungen Dame mit schwarzem Spitzenhalsband,
Öl auf Leinwand, 41 x 33 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Rom

Wir danken Bernard Aikema für die Bestätigung der Zuschreibung nach Prüfung des vorliegenden Gemäldes im Original.

Das vorliegende unpublizierte Bild gehört zu den gefeierten Darstellungen junger Frauen, die den europaweiten Ruhm des veronesischen Malers Pietro Antonio Rotari begründeten. Eine andere Fassung dieses Werks wurde am 18. Oktober 2000 bei Sotheby’s, New York, als Lot 197 verkauft.

Seinen Ruf hat der Maler vor allem dank seiner testine (kleinen Köpfe) behauptet, die er selbst passioni nannte: Sie zeigten Frauen unterschiedlicher Klassen, die meist alltäglichen Tätigkeiten nachgehen. Diese Werke begeisterten das Publikum vor allem durch ihren sentimentalen Charakter sowie durch die hohe Qualität ihrer Darstellung. Rotari widmete sich dieser Art von Bildnissen vor allem während seiner Zeit in St. Petersburg. Noch heute sind im „Kabinett der Moden und Grazien“, einem Saal des Peterhofs, der Sommerresidenz der Zarin Elisabeth, Hunderte von testine zu sehen, darunter auch das Bildnis einer Dame, das dem hier zur Diskussion stehenden Gemälde sehr ähnlich ist (siehe M. Polazzo, Pietro Rotari pittore veronese del settecento (1707–1762), Negrar 1990, S. 107, Nr. 177).

Das vorliegende Bild stellt eine junge Frau dar, deren sinnlicher und unabhängiger Blick einen subtil erotischen Unterton vermittelt. Die feinfühlige, weiche Pinselführung des Malers verstärkt den Ausdruck der Dargestellten.

Pietro Antonio Rotari gehörte einer adeligen Familie an. Nachdem er sich in seiner Heimatstadt einer Ausbildung bei Antonio Balestra unterzogen hatte, unternahm er prägende Reisen nach Venedig und Rom, wo er bei Francesco Trevisani studierte. In den frühen 1730er-Jahren hielt er sich in Neapel auf, wo er in der Werkstatt Francesco Solimenas tätig war, bevor er schließlich nach Verona zurückkehrte, wo er einen unabhängigen Weg ging und aus der Gesamtheit seiner bisherigen Erfahrungen eine eigenständige Bildsprache entwickelte.

1749 besuchte Rotari Wien, wo er Jean-Étienne Liotard kennenlernte, dessen glatte Malweise und helle Palette bedeutenden Einfluss auf sein zukünftiges Schaffen haben sollten. Im Anschluss daran hielt sich Rotari in Dresden am Hof Friedrich Augusts III. auf. Dieser Aufenthalt machte ihn dermaßen bekannt, dass sich für ihn die Tür nach Russland öffnete, wo er ab 1756 als Hofmaler tätig war und vor allem als Porträtmaler großen Beifall erntete.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 17.10.2017 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 07.10. - 17.10.2017


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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