Lot Nr. 23


Tiziano Vecellio, gen. Tizian, Umkreis


Tiziano Vecellio, gen. Tizian, Umkreis - Alte Meister

(Pieve di Cadore um 1485/90–1576 Venedig)
Bildnis Papst Pauls III. Farnese,
Öl auf Leinwand, 106,5 x 88,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Marchese Raggio d’Azeglio, Lomellina;
dort vom jetzigen Besitzer erworben

Bei dem vorliegenden Gemälde handelt es sich um eine Variante von Tizians berühmtem Bildnis Pauls III. aufbewahrt im Museo Nazionale di Capodimonte in Neapel (Inv. Nr. Q 130). Das von Tizian ausgeführte Porträt entstand im Frühjahr 1543, als der Künstler den Papst auf dessen Reise in die Emilia begleitete, wo dieser mit Kaiser Karl V. zusammentraf. In den unmittelbar auf diese Reise folgenden Jahren sollte Tizian während seines Romaufenthalts zwei weitere Porträts des Farnese-Papstes ausführen, die beide ebenfalls in die Sammlung des Capodimonte gelangten: Für das eine übernahm er die Komposition des ersten Gemäldes, doch trägt Paul III. darauf den päpstlichen Camauro, während das andere den Pontifex mit seinen Neffen Alessandro und Ottavio zeigt.

Es haben sich mehrere Kopien des Porträts von 1543 erhalten: Sein Erfolg verweist darauf, dass es im Gegensatz zu dem Porträt, das den Papst mit Camauro zeigt, dies als offizielles Bildnis des Farnese-Papstes galt. Eine Werkstattfassung befindet sich in der Kathedrale von Toledo; von weiteren in Italien befindlichen Fassungen ist jene in der Galleria Spada in Rom mit einer Zuschreibung an Scipione Pulzone besonders bemerkenswert (siehe H. E. Wethey, The Paintings of Titian. II. The Portraits, London 1971, S. 122–124 und Abb. 258–262).

Tizians Bildnis Pauls III., an dem sich das vorliegende Gemälde orientiert, kann mit jenem Porträt gleichgesetzt werden, von dem Vasari in seinen Viten des Jahres 1568 berichtete, dass es sich in der guardaroba im Palast von Kardinal Alessandro Farnese in Rom befunden hat. Es ist daher zu vermuten, dass der Maler des vorliegenden Werks das Original vor Ort gesehen hat. Die vorliegende Fassung ist von hoher Qualität und steht in der weichen Pinselführung und vor allem in der Wiedergabe des roten Samtes auch dem Schaffen Pulzones nahe, wobei es dem Künstler gelungen ist, die typisch venezianischen Züge des Originals beizubehalten. Anders als bei den anderen bekannten Fassungen fehlt im vorliegenden Gemälde die Börse, die der Pontifex im Werk Tizians in der rechten Hand hält.

17.10.2017 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 118.750,-
Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Tiziano Vecellio, gen. Tizian, Umkreis


(Pieve di Cadore um 1485/90–1576 Venedig)
Bildnis Papst Pauls III. Farnese,
Öl auf Leinwand, 106,5 x 88,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Sammlung Marchese Raggio d’Azeglio, Lomellina;
dort vom jetzigen Besitzer erworben

Bei dem vorliegenden Gemälde handelt es sich um eine Variante von Tizians berühmtem Bildnis Pauls III. aufbewahrt im Museo Nazionale di Capodimonte in Neapel (Inv. Nr. Q 130). Das von Tizian ausgeführte Porträt entstand im Frühjahr 1543, als der Künstler den Papst auf dessen Reise in die Emilia begleitete, wo dieser mit Kaiser Karl V. zusammentraf. In den unmittelbar auf diese Reise folgenden Jahren sollte Tizian während seines Romaufenthalts zwei weitere Porträts des Farnese-Papstes ausführen, die beide ebenfalls in die Sammlung des Capodimonte gelangten: Für das eine übernahm er die Komposition des ersten Gemäldes, doch trägt Paul III. darauf den päpstlichen Camauro, während das andere den Pontifex mit seinen Neffen Alessandro und Ottavio zeigt.

Es haben sich mehrere Kopien des Porträts von 1543 erhalten: Sein Erfolg verweist darauf, dass es im Gegensatz zu dem Porträt, das den Papst mit Camauro zeigt, dies als offizielles Bildnis des Farnese-Papstes galt. Eine Werkstattfassung befindet sich in der Kathedrale von Toledo; von weiteren in Italien befindlichen Fassungen ist jene in der Galleria Spada in Rom mit einer Zuschreibung an Scipione Pulzone besonders bemerkenswert (siehe H. E. Wethey, The Paintings of Titian. II. The Portraits, London 1971, S. 122–124 und Abb. 258–262).

Tizians Bildnis Pauls III., an dem sich das vorliegende Gemälde orientiert, kann mit jenem Porträt gleichgesetzt werden, von dem Vasari in seinen Viten des Jahres 1568 berichtete, dass es sich in der guardaroba im Palast von Kardinal Alessandro Farnese in Rom befunden hat. Es ist daher zu vermuten, dass der Maler des vorliegenden Werks das Original vor Ort gesehen hat. Die vorliegende Fassung ist von hoher Qualität und steht in der weichen Pinselführung und vor allem in der Wiedergabe des roten Samtes auch dem Schaffen Pulzones nahe, wobei es dem Künstler gelungen ist, die typisch venezianischen Züge des Originals beizubehalten. Anders als bei den anderen bekannten Fassungen fehlt im vorliegenden Gemälde die Börse, die der Pontifex im Werk Tizians in der rechten Hand hält.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 17.10.2017 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 07.10. - 17.10.2017


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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