, gen. Dionisio Fiammingo (Antwerpen 1540-1619 Bologna)
Die Heilige Familie mit dem Johannesknaben und einem Engel mit Blumen, signiert und datiert Mitte links: Fecit/Dionisio Calvart Fiamengo/1579, Öl auf Leinwand, 58 x 41 cm, gerahmt,

Provenienz: möglicherweise identisch mit dem bei S. Bergmans, Catalogue Critique des Oeuvres du Peintre Denis Calvaert, 1931, auf S. 9 als Nr. 13 genannten Gemälde aus der Sammlung der Grafen Fries, Wien (vgl. Th. von Frimmel, Studien, III, Bd. V/VI, September 1917); Sammlung Pfatschbacher, Linz.

Bei dem vorliegenden aus altem Privatbesitz stammenden Gemälde handelt es sich in mehrerer Hinsicht um ein charakteristisches Werk Calvaerts. Typisch für den Maler ist die hier zu beobachtende emailartige Glätte des Farbauftrags, aber auch die Wahl des von starken Sentiments bestimmten Sujets. Calvaert ging als junger Mann von Antwerpen aus nach Italien, wo er in Bologna Schüler von Prospero Fontana und Lorenzo Sabatini wurde. Von 1570 bis 1572 hielt er sich in Rom auf. Dort geriet er unter den Einfluß der Werke von Michelangelo, Raffael und Vasari, aber auch unter den von Correggio und Barocci. Nach 1572 eröffnete Calvaert in Bologna eine Malerschule. Zu seinen prominentesten Schülern zählten Domenichino, Guido Reni und Francesco Albani. Der Flame Calvaert, der den Hauptteil seines Lebens in Italien verbrachte, vereinigte in seinem Werk die kräftige Farbigkeit der flämischen Manieristen mit vielfältigen italienischen Einflüssen. So entstand ein ganz persönliches Oeuvre, das ihn zu einem der wichtigsten Künstler seiner Zeit machte. Vgl. zwei sehr ähnliche Kompositionen Calvaerts in der Gemäldegalerie in Oldenburg bzw. bei Sotheby's, London, 29.11.1961, Lot 90.