Lot Nr. 349


Salvator Rosa


(Neapel 1615 - Rom 1673)
Landschaft mit Felsbogen und Wanderern Öl auf Leinwand, 83 x 132,5 cm, vergoldeter Rahmen

Wir danken Prof. Caterina Volpi für die Bestätigung der vollständigen Eigenhändigkeit des vorliegenden Werks nach Prüfung im Original und für ihre Hilfe bei der Katalogisierung.

Das vorliegende außergewöhnliche Gemälde ist eines der gelungensten Frühwerke Salvator Rosas. Es zeigt drei Wanderer an einem Fluss, überragt von einer Ruinenkonstruktion, eingetaucht in die Einsamkeit wilder Natur, gleichzeitig beunruhigend und anziehend. Die nach links hin offene Landschaft mit Blick in die Ferne wird belebt durch eine gut gelungene Gruppe von pittoresken Bauern, deren Physiognomien und Körperhaltungen Entsprechungen in einer Gruppe von Zeichnungen finden, die von Michael Mahoney publiziert wurden (The Drawings of Salvator Rosa, London 1977, 2 vols.). Besonders das Blatt 'Bauer mit großem Hut auf dem Boden sitzend in Rückenansichtö, das sich heute in Florenz in den Gallerie degli Uffizi, Gabinetto dei Disegni e delle Stampe befindet (inv. 2207F in Mahoney II vol, 3.1C), scheint in direkter Verbindung zu der Figur mit Hut und roter Jacke links der Gruppe zu stehen. Der Wanderer in blauem Gewand, Hut und großer Nase erinnert an ähnliche Bauern und Fischer, die Salvator Rosa in seiner Jugend studierte (Mahoney Band II, Nrn. 3. 1- 12). Der gesamte rechte Bildteil wird von einem monumentalen Felsbogen eingenommen, umgeben von wilder Vegetation und überragt von einer Ruine. Auch für diese Details ist es möglich, Vergleiche anzuführen, wie etwa ein Blatt aus einer Serie von Landschaftszeichnungen, die im British Museum, London, aufbewahrt werden (Fenwick 1946. 7. 13. 1322, in Mahoney, Band II, Nr. 23.1). Es zeigt einen Waldausschnitt, den Salvator Rosa möglicherweise während seiner Ausflüge ins toskanische Hinterland in der freien Natur angefertigt hat, Das Gemälde ist vergleichbar mit Rosas Werken seiner allerfrühesten Florentiner Zeit (1640-45), als der Einfluss der neapolitanischen Malerei und der Bambocciaden, die er dort gemeinsam mit Domenico Gargiulo gen. Micco Spadaro malte, noch spürbar war. Ebenso erkennt man das Vorbild der Landschaften Filippo Napoletanos, einem Landsmann Salvator Rosas, mit dem er auch sein 'Nomadenschicksal' teilte. Es sind Analogien zu folgenden Gemälden feststellbar: 'Marina con arco naturale', Palazzo Pitti, Florenz (L. Salerno, Salvator Rosa, l'opera completa, Milano 1975, Nr. 70), 'Paesaggio con viandanti', Corham, Mathuen Collection (Salerno 1975, Nr. 38) und 'Paesaggio con Mulino', im selben Museum (Salerno 1975, Nr. 42). Man kann auch Vergleiche ziehen zu den ambitionierten Werken, die der Maler für die Medici angefertigt hat: 'Pace incendia le armi di Firenze', Palazzo Pitti, Florenz (Salerno 1975, Nr. 66) und l'Allegoria della giustizia tra i pastori', Kunsthistorisches Museum, Wien(Salerno 1975, Nr. 67).

Wir danken Prof. Caterina Volpi für die Bestätigung der vollständigen Eigenhändigkeit des vorliegenden Werks nach Prüfung im Original und für ihre Hilfe bei der Katalogisierung. Das vorliegende außergewöhnliche Gemälde ist eines der gelungensten

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

13.10.2010 - 18:00

Schätzwert:
EUR 30.000,- bis EUR 40.000,-

Salvator Rosa


(Neapel 1615 - Rom 1673)
Landschaft mit Felsbogen und Wanderern Öl auf Leinwand, 83 x 132,5 cm, vergoldeter Rahmen

Wir danken Prof. Caterina Volpi für die Bestätigung der vollständigen Eigenhändigkeit des vorliegenden Werks nach Prüfung im Original und für ihre Hilfe bei der Katalogisierung.

Das vorliegende außergewöhnliche Gemälde ist eines der gelungensten Frühwerke Salvator Rosas. Es zeigt drei Wanderer an einem Fluss, überragt von einer Ruinenkonstruktion, eingetaucht in die Einsamkeit wilder Natur, gleichzeitig beunruhigend und anziehend. Die nach links hin offene Landschaft mit Blick in die Ferne wird belebt durch eine gut gelungene Gruppe von pittoresken Bauern, deren Physiognomien und Körperhaltungen Entsprechungen in einer Gruppe von Zeichnungen finden, die von Michael Mahoney publiziert wurden (The Drawings of Salvator Rosa, London 1977, 2 vols.). Besonders das Blatt 'Bauer mit großem Hut auf dem Boden sitzend in Rückenansichtö, das sich heute in Florenz in den Gallerie degli Uffizi, Gabinetto dei Disegni e delle Stampe befindet (inv. 2207F in Mahoney II vol, 3.1C), scheint in direkter Verbindung zu der Figur mit Hut und roter Jacke links der Gruppe zu stehen. Der Wanderer in blauem Gewand, Hut und großer Nase erinnert an ähnliche Bauern und Fischer, die Salvator Rosa in seiner Jugend studierte (Mahoney Band II, Nrn. 3. 1- 12). Der gesamte rechte Bildteil wird von einem monumentalen Felsbogen eingenommen, umgeben von wilder Vegetation und überragt von einer Ruine. Auch für diese Details ist es möglich, Vergleiche anzuführen, wie etwa ein Blatt aus einer Serie von Landschaftszeichnungen, die im British Museum, London, aufbewahrt werden (Fenwick 1946. 7. 13. 1322, in Mahoney, Band II, Nr. 23.1). Es zeigt einen Waldausschnitt, den Salvator Rosa möglicherweise während seiner Ausflüge ins toskanische Hinterland in der freien Natur angefertigt hat, Das Gemälde ist vergleichbar mit Rosas Werken seiner allerfrühesten Florentiner Zeit (1640-45), als der Einfluss der neapolitanischen Malerei und der Bambocciaden, die er dort gemeinsam mit Domenico Gargiulo gen. Micco Spadaro malte, noch spürbar war. Ebenso erkennt man das Vorbild der Landschaften Filippo Napoletanos, einem Landsmann Salvator Rosas, mit dem er auch sein 'Nomadenschicksal' teilte. Es sind Analogien zu folgenden Gemälden feststellbar: 'Marina con arco naturale', Palazzo Pitti, Florenz (L. Salerno, Salvator Rosa, l'opera completa, Milano 1975, Nr. 70), 'Paesaggio con viandanti', Corham, Mathuen Collection (Salerno 1975, Nr. 38) und 'Paesaggio con Mulino', im selben Museum (Salerno 1975, Nr. 42). Man kann auch Vergleiche ziehen zu den ambitionierten Werken, die der Maler für die Medici angefertigt hat: 'Pace incendia le armi di Firenze', Palazzo Pitti, Florenz (Salerno 1975, Nr. 66) und l'Allegoria della giustizia tra i pastori', Kunsthistorisches Museum, Wien(Salerno 1975, Nr. 67).

Wir danken Prof. Caterina Volpi für die Bestätigung der vollständigen Eigenhändigkeit des vorliegenden Werks nach Prüfung im Original und für ihre Hilfe bei der Katalogisierung. Das vorliegende außergewöhnliche Gemälde ist eines der gelungensten

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

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old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 13.10.2010 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 02.10. - 13.10.2010