(Antwerpen 1599-1641 London)
Henry Jermyn, später Lord Jermyn und Earl of St. Albans (1604-1684), Öl auf Leinwand, 77,1 x 55,9 cm, gerahmt,

Provenienz: Wohl Horace Walpole, Strawberry Hill (1784); Auktion der Sammlung Horace Walpole, Strawberry Hill sale, 18.05.1842, Lot 64: Coll. Thomas Jones (1788- 1848), Hinton House; Hinton House sale (1848); Coll. Mary Day Edward Talbot Day Jones (1837-1911); Englischer Privatbesitz.

Literatur: Horace Walpole : A Description of the Villa... at StrawberryHill (Strawberry Hill, 1784) : Henry Jermyn, earl of saint Alban's, favourite, and, as sir John Reresby says, second husband of queen Henrietta Maria: (... I believe by old Stone). Inventory of all the Household... including Paintings at Hinton Charterhouse, the Property of the Late Thomas Jones made August 23rd-28th 1848 by English and Sons, Bath referred to as: Portrait of Lord Guildford, with moustache black vest and lace collar (als Anthony Van Dyck) Sir Oliver Millar - Van Dyck A complete catalogue of the paintings, Newhaven & London 2004, S. 641, Abbildung No IV A35 (Bestätigung der traditionellen Zuschreibung, Millar hält es für eine Variante nach dem verschollenen Ganzkörperportrait in Rushbrooke Hall)

Als Bildnis eines der populärsten Anhänger Charles I. (außerdem angeblich 2. Ehemann der Königinwitwe) ist dieses Gemälde ein kunsthistorisch und zeitgeschichtlich bedeutendes Dokument. Jermyn war 1633 vom König wegen einer Liebesaffäre nach Frankreich verbannt worden, kehrte aber 1633 als Favorit der Königin nach England zurück. 1639 wurde er Master of the Horses am Hof der Königin. Während des Commonwealth teilte er mit ihr das Exil. Seine Treue wurde ihm zur Zeit der Restauration mit dem Amt des Lordkanzlers und dem Hosenbandorden belohnt. Unser Gemälde befand sich mit größter Wahrscheinlichkeit in der berühmten Sammlung des Schriftstellers und Politikers Horace Walpole (1717-1797) in dessen neogotischem Landsitz Strawberry Hill. 1784 wurde es auf einem die Galerie von Strawberry Hill zeigenden Aquarell von E. Edwards festgehalten. Im frühen 19. Jahrhundert entstand ein Mezzotintoblatt nach unserem Bild. Millar bestätigte 2004 die traditionelle Zuschreibung, indem er das vorliegende Gemälde als Variante nach einem verschollenen Ganzkörperportrait identifizierte.