Lot Nr. 97


Leopold Carl Müller


(Dresden 1834–1892 Wien)
Ägyptische Wasserträger, signiert und datiert Leopold Carl Müller, 1880, Öl auf Leinwand, 72 x 118 cm, gerahmt, (Rei)

Provenienz:
French Gallery London/H. Wallis, 1880 an Alexander Young verkauft
Deutscher Privatbesitz

Vergleiche:
Orientalische Reise, Malerei und Exotik im späten 19. Jhdt.,
306. Sonderausstellung des Wien Museums in Kooperation mit der Residenzgalerie Salzburg, Wien Museum Hermesvilla, 16. Oktober 2003–12. April 2004, S 179, Nr. 27 (Genreszene mit Wasserträger,
Kompositionsstudie)

“Sie kennen Sie ja, diese graziösen Weiber mit den riesigen Wasserkrügen die sie so leicht tragen, den einen schlanken immer schön geformten Arm senkrecht gestreckt bis zum Henkel des Kruges, den anderen in die Hüfte gestemmt. Wie herrlich ihnen die Gewänder immer fallen! Wir Maler mit unseren Absichtlichkeiten sind Pfuscher neben diesen Weibern mit dem eminenten Sinn für die Anordnung eines Gewandes” schrieb Leopold Carl Müller am 6.1.1877 an seinen Freund, den Ägyptologen und Schriftsteller Georg Ebers.1 Drei Jahre
später, als der Künstler das vorliegende Werk vollendet hatte (1880), stand er auf dem Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens. Seit vier Jahren Professor an der Akademie erzielten seine Bilder mit orientalischem Sujet Höchstpreise vor allem in London, und Müller dachte einen Moment sogar daran, sein Amt als Professor nieder zu legen, um als freischaffender Künstler den englischen Markt zu erobern, wie er in einem weiteren Brief an Ebers festhielt:

„Schade, daß dieses Leipzig gar so weit weg ist, und ich immer noch ein an die Akademie angehängter Professor bin. […] Ich werde mein Amt nämlich wahrscheinlich mit Ende August nächsten Jahres niederlegen, um wieder ein freier Mann zu sein. […] Mit Aufträgen bin ich überhäuft, und auf dem besten Weg ein reicher Mann zu werden. Sie wissen, daß ich schon seit vier Jahren trachte in London festen Fuß zu fassen, mir dort einen Markt zu gründen. Nur langsam gewann ich Terrain, doch nun habe ich das Schwerste hinter mir! Meine Bilder erreichen nun ganz außerordentliche Preise. Vor etwa drei Wochen z.B. wurde in der French-Gallery ein kleines Bild von mir für 1.500 Pfund (18.000 Gulden) verkauft. Das keine Ding hat so viel von sich reden machen, daß sogar die Königin (Victoria, Anm.) es zu sehen verlangte und Befehl gab, daß man es ihr bringe zur Ansicht. […] Seit beiläufig einem Jahr geht ein continuierlicher Pfundregen, ein goldener, auf mich nieder und ich habe alle Aussicht, daß sich dieser liebe Regen noch verdichten wird. Nächstens schicke ich Ihnen noch ein paar Photographien von meinen letzten Bildern.“ (Brief Müller an Ebers vom 13.12.1879)2

Müller bereiste zwischen 1874 und 1886 neun Mal Ägypten, das er überaus liebte und seine Eindrücke in zahllosen Gemälden, Studien und Skizzen sowie in unzähligen Briefen festhielt. Nicht die imposanten Relikte der Pharaonenzeit, sondern das Leben der Bevölkerung und ihr Treiben auf den Straßen und Plätzen Ägyptens zogen den Künstler unwiderstehlich an:

„Das, was mich am Meisten interessierte in Egypten das sind alle jene Volkssitten welche sich in Gottes freier schöner Natur manifestieren, das Treiben auf den Märkten, die Gebräuche auf den Friedhöfen auf den Dörfern und das Leben in der Wüste.” (Brief an G. Ebers vom 9.11. 1876)3

Das vorliegende, in seinen Details ungemein naturgetreue Gemälde ist Zeugnis von Müllers Begeisterung und Beweis seines vollendeten künstlerischen Könnens. An einem strahlend blauen Tag schreitet eine Wasser tragende Frau in Begleitung eines Mädchens und gefolgt von einem nach vorne gebeugten Mann mit einem vollen Wasserschlauch auf dem Rücken von einer Wasserstelle. Die drei Personen bilden das Zentrum des Gemäldes und der Künstler hat alle erdenkliche Sorgfalt in die Ausführung dieser Gruppe gelegt. Während die dunkelhäutige Frau mit der linken Hand einen vollgefüllten Wasserkrug auf ihrem Kopf stützt, hält sie mit der Rechten die vordere Gewandfalte ihres Kleides. Müller hat hier in unübertroffener Weise die Haltung einer Fellachin wiedergegeben, die scheinbar mühelos einen schweren Wasserkrug auf dem Kopf trägt. Lediglich ihr zu Boden gesenkter Blick verrät ihre Konzentration. Der Kopf der Frau ist von einem schwarzen Schleier umhüllt, unter dem große runde Ohrringe hervorstehen. Der tiefe Kleidausschnitt gibt einen üppigen Goldschmuck zu erkennen, der um den Hals verläuft und vorn auf die Brust fällt. Während Arm-, Fuß- und Ohrreifen durchaus zum Alltagsschmuck ägyptischer Fellachenfrauen gehörten, scheint der Brustschmuck eine Zutat des Künstlers zu sein. Diese besondere Schmuckform taucht in etlichen Gemälden Müllers prominent auf.4 
So lebensnah das Gemälde auch wirken mag, es ist keine dokumentarische Momentaufnahme an einem bestimmten Ort, obwohl Müller ohne Zweifel während seiner mehrmonatigen Aufenthalte immer wieder solche Alltagsszenen beobachtet haben wird. Die Bildkomposition ist ein sorgfältig durchdachtes Arrangement kleinerer Einzelmotive, die der Maler frei nach künstlerischem Empfinden und anhand besonderer Beobachtungsgabe zu einem stimmungsvollen Ganzen verwob und so eine realistisch wirkende Kulisse herstellte, welche die Situation, Stimmung und das Licht perfekt einfing. Diese Arbeitsweise war charakteristisch für den Künstler und tatsächlich lassen sich in diesem Bild Personen und Personengruppen, aber auch der Bildhintergrund als Elemente herausfiltern, die in ähnlicher Form und Pose auch in anderen Gemälden anzutreffen sind. So existiert zu der rechten Hintergrundkulisse mit den Lehmhäusern und Palmen eine kleine Landschaftsstudie (Öl auf Holz, 21 x 42,5 cm) 5, die fast vollkommen die Architektur- und Landschaftsstaffage des Gemäldes festhält. Besonders interessant ist jedoch die Gebäudegruppe am linken Bildrand mit der großen und kleinen Kuppel sowie dem markanten Minarett, dessen Turm „stumpf“, also ohne weiteren Aufbau erscheint.  Die charakteristische Form dieser Moschee lässt sich leicht identifizieren, da sie von Müller auch in einem Aquarell festgehalten wurde 6, das wiederum als Vorlage für einen Holzschnitt in der Prachtausgabe „Ägypten in Bild und Wort“ 7 diente.  Es ist die nach dem moslemischen heiligen Ibrahim el-Desuki benannte Moschee in der Stadt Desuk 8 im nordwestlichen Nildelta, die Müller bereits bei seinem ersten Ägyptenaufenthalt 1874 besucht hatte.

“Ich war vor zwei Jahren auf dem Markte in Desuc, nahm mir den Fotografen Steiner aus Cairo mit, und machte 30 Aufnahmen [sic!] in der Stadt des Ibrahim. Können Sie auch eine quasi Ansicht von Desuc brauchen d. h. von der großen Mosché... Die Glasplatten von meinen Aufnahmen habe ich zerstören lassen. Niemand besitzt daher meine Aufnahmen.” (Brief an Ebers vom 9.11.1876)9

Da Müller gerne mit derlei „Versatzstücken“ arbeitete, bleibt es allerdings fraglich, ob er seine „Wasserträger” tatsächlich im Westdelta ansiedeln wollte. Vielmehr wird ihm die malerische Ansicht als willkommene Hintergrundstaffage für die zeitlos den Frauentyp der ländlichen Bevölkerung Ägyptens repräsentierende Wasserträgerin gedient haben.10 Zu den “Wasserträgern” existiert auch eine Gesamtstudie (Öl auf Holz, 51,5 x 83 cm), die zuletzt in der Ausstellung „Orientalische Reise. Malerei und Exotik im späten 19. Jahrhundert” 2003/2004 zu sehen war.11 Interessant ist die bis aufs kleinste Detail fast völlige Übereinstimmung der Studie mit dem vollendeten Gemälde von 1880, was ein bezeichnendes Licht auf Müllers Arbeitsweise wirft. Der auffälligste Unterschied betrifft wohl die helle Gesichtsfarbe der Wasserträgerin, die im fertigen Gemälde einem dunklen (nubischen?) Teint gewichen ist. Das Bild ist signiert und datiert, trägt jedoch keine Ortsbezeichnung, so dass nicht eindeutig zu entscheiden ist, ob das Werk tatsächlich in Ägypten vollendet wurde.12 Das vorliegende Gemälde wurde unter der Bezeichnung „Egyptian Water Carriers“ 1880 in der Londoner French-Gallery an Alexander Young verkauft und 1885–86 in einer Müller-Retrospektive ausgestellt. Danach verlor sich die Spur des Gemäldes bis zur Einbringung im Dorotheum in Wien 2010. Im Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek existiert ein altes Glasnegativ des Gemäldes (Signatur 240.381) unter dem Titel „Ägypter am Fluß Wasser holend“, das eindeutig das hier besprochene Werk zeigt.13

1 H. Zemen, Leopold Carl Müller 1834-1892. Ein Künstlerbildnis nach Briefen und Dokumenten. 2. vermehrte Auflage Wien 2001, S. 278, Nr. 188. Tatsächlich lassen sich in einer Reihe von Gemälden und Studien Müllers Wasserträgerinnen in unterschiedlichen Haltungen und Ausführungen ausmachen, die seine
Vorliebe für diesen Personentyp dokumentieren. Als wichtigste seien hier genannt: „Beduinen in der Wüste bei Giza“ (1874), Ancient Egypt in Nineteenth Century Painting (hg. von Patrick und Viviane Berko) Brüssel 1992, S. 12 f., 138; „Zuckerrohrmarkt“, Österreichische Galerie Belvedere, Inv. Nr. 9515; „Markt in Cairo“ (1878), Österreichische Galerie Belvedere, Inv. Lg. 353; „Arabisches
Mädchen, Wasser tragend“ Historisches Museum der Stadt Wien
Inv. Nr. 117.371; „Kamelmarkt Kairo“ (um 1886), Orient. Österreichische Malerei zwischen 1848 und 1914 (hg. von Erika Mayr-Oehring), Residenzgalerie Salzburg (20.7.–24.9.1997), Salzburg 1997, S. 200 f. Kat. Nr. 37;
„Rast in der Wüste“, M. Haja, G. Wimmer, Les orientalistes des écoles
allemande et autrichienne. ACR édition Les orientalistes vol. 14, Paris 2000,
S. 306 (mit falscher Datumsangabe „1876“ statt 1880).

2 Zemen, Müller, S. 390, Nr. 302

3 Zemen, Müller, S. 264 f., Nr. 177

4 siehe z.B. „Die Trommlerin“; 1.553 Kunstauktion, Dorotheum Wien vom
10.12.1987, Lot Nr. 934; und auch bei seiner Schwester Marie Müller, die 1884 eine Reise nach Ägypten unternahm und ebenfalls orientalische Gemälde schuf, in einem Bild einer jungen Fellachin, Dorotheum Wien, „Gemälde und Aquarelle des 19. Jahrhunderts, vom 29.10.2007, Lot Nr. 237, sodass durchaus der Verdacht besteht, Müller habe dieses kleine Accessoire, von dem er vielleicht selbst ein Exemplar besaß, hinzugefügt

5 H. Zemen, Leopold Carl Müller im Künstlerhaus. Die Orientbilder. Anhang: Eine Sammlung von 16 Naturstudien aus Ägypten in Wiener Privatbesitz, Wien 1998, S. 178 Nr. 10 mit Farbabb.; ders., Müller, S. 686f. mit Abb. 29. Die Skizze wurde von Zemen in das Jahr 1881 datiert und als Ansicht einer Ortschaft in Oberägypten identifiziert. Da die Skizze jedoch als Vorlage für das 1880 entstandene Gemälde diente und Müller seine erste und einzige Oberägyptenreise erst von Ende Dezember 1880 bis Anfang März 1881 unternahm, wird die Skizze von einer der zahlreichen Fahrten ins Nildelta stammen, die Müller bei seinen ersten Ägyptenaufenthalten unternahm.

6 Das Aquarell kam im Auktionshaus Michael Zeller, Lindau/Bodensee in der XL. Internationalen Bodensee-Kunstauktion vom 4. bis 8 Oktober 1988 unter der Nr. 1285 „Sign. Moschee des hl. Ibrahim in Desuk. Bewegtes Treiben vor der Moschee im sonnigen Licht, Aquarell, 17 x 25 cm“ zur Versteigerung.

7 Ägypten in Bild und Wort. Dargestellt von unseren ersten Künstlern. Beschrieben von Georg Ebers. Bd. I Stuttgart 1879, S. 85 „Moschee des heiligen Ibrahim in Desuk“.

8 Die Moschee stammt aus der Zeit Sultan Khalil Qalawuns (1280-90), doch da sich das Mausoleum des Heiligen im Laufe der Zeit zu einem immer beliebteren Wallfahrtsort entwickelte, wurde der Gebäudekomplex schon im 15. Jh. von Sultan Qaitbey (1468-96) erweitert. In diesem Zustand hat Müller sie bei seinem Besuch (1874, d. h. bei seinem ersten Ägyptenaufenthalt) noch gemalt, bevor sie Khedive Taufik (1879-1892) 1880 vergrößern ließ. Das große, alljährlich stattfindende traditionelle Fest zu Ehren des Heiligen zieht bis heute tausende Muslime aus aller Welt nach Desuk und die Moschee zählt inzwischen, nach mehreren weiteren Umbauten, zu den größten weltweit (das alte Bauwerk ist durch einen Neubau des 20. Jh. ersetzt worden). Müller war sehr angetan vom orientalischen Flair dieser religiösen Feste. So schrieb er 1877 anlässlich ähnlicher Festlichkeiten an Ebers: „Sie hatten Recht, mich nach Tanta (Stadt im Mitteldelta, Anm.) zu schicken... Und das ist ein Treiben. Man möchte sich 100 Augen mehr, und hätte man sechs Paar Ohren, acht weniger wünschen. Aber die Augen haben so viel zu thun, daß die anderen Sinne sowieso abgesetzt sind.“, Zemen, Müller, S. 331 Nr. 250.

9 Zemen, Müller, S. 267 Nr. 177

10 Dass Müller eine solche Szene in Desuk erlebt haben dürfte, steht außer Zweifel. Vgl. dazu die stimmungsvolle Beschreibung Wasser tragender Frauen in Fuwa, einer unmittelbar bei Desuk gelegenen Ortschaft, aus der Feder des Orientalisten Edward William Lane und seine Schwester Sophia Poole, E. W. Lane, Description of Egypt. Notes and Views in Egypt and Nubia, made during the years 1825, –26, –27, and –28. (hg. von J. Thompson), Kairo 2000, S. 54 f.; S. Poole, The Englishwoman in Egypt. Letters from Cairo. Written during a residence there in 1842-46 (hg. von A. Karah), Kairo, New York 2003, S. 28 f.

11 306. Sonderausstellung des Wien Museums, Wien 2003, S. 179 Kat. Nr. 27: „Genreszene mit Wasserträgerinnen (Kompositionsstudie)“, um 1875, Öl auf Holz, 51,5 x 83 cm. Die im Katalog angeführte Datierung der Studie ist jedoch zu früh und das Werk könnte mit einem der für 1879 in den Annalen genannten Skizzen identisch sein (s. Anm. 12). Auch die Angabe, das Bild sei zu jener Zeit in Ägypten erworben worden, entspricht nicht der Tatsache. Die Studie blieb bis zum Tod des Künstlers in dessen Besitz und gelangte erst 1893 in der Nachlassauktion der Galerie Miethke in Wien unter Los Nr. 46 zum Verkauf; LXXXVII. Kunst-Auction von H. O. Miethke in Vienna. Katalog des künstlerischen Nachlasses Leopold C. Müller’s K. K. Professor der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Wien 1893 (Hg. Hugo O. Miethke), S. 19:
„Am Ufer des Nil. Wasserschöpfende Frauen und Männer am Ufer des Nil. Unvollendetes Gemälde.“ Die Studie wurde 2004 in der Galerie Hassfurther Wien als Lot Nr. 63 verkauft, s. Katalog Galerie Hassfurther vom 27.5. 2004, S. 106, Abb. S. 107.

12 Etliche Werke Müllers tragen neben der Datumsangabe auch eine Ortsangabe wie „Cairo“ oder „Vienna“, womit der Ort der Vollendung gemeint ist. Die englischen Namensformen legen nahe, dass Müller in erster Linie auf den Kunstmarkt in England abzielte, wo er zahlreiche seiner Bilder über die „French Gallery“ von H. Wallis verkaufen und seinen Ruhm rascher als in Österreich begründen konnte. Die vollendete Ausführung wie auch das Sujet lassen keinen Zweifel, dass es sich um eines der Hauptwerke des Müllerschen Œuvres handelt. Bereits für 1879 verzeichnen die „Annalen“ (ein vom Künstler persönlich angelegtes Werkverzeichnis, das in mehreren Versionen existierte) eine Studie zum „Wasserträger“ bzw. „Den Wasserträger“, für 1880 ein Bild „Die Wasserträgerin“ und für das darauf folgende Jahr nochmals „Die Wasserträgerin“.

13 Zemen, Müller, S. 572, 592 f.

A. o. Univ. Prof. Dr. Peter-Christian Jánosi,
Institut für Ägyptologie, Universität Wien

Wir danken Dr. Peter Jánosi, für die wissenschaftliche Unterstützung: "Sie kennen Sie ja, diese graziösen Weiber mit den riesigen Wasserkrügen die sie so leicht tragen, den einen schlanken immer schön geformten Arm senkrecht gestreckt bis zum Henkel

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

12.10.2010 - 18:00

Schätzwert:
EUR 350.000,- bis EUR 450.000,-

Leopold Carl Müller


(Dresden 1834–1892 Wien)
Ägyptische Wasserträger, signiert und datiert Leopold Carl Müller, 1880, Öl auf Leinwand, 72 x 118 cm, gerahmt, (Rei)

Provenienz:
French Gallery London/H. Wallis, 1880 an Alexander Young verkauft
Deutscher Privatbesitz

Vergleiche:
Orientalische Reise, Malerei und Exotik im späten 19. Jhdt.,
306. Sonderausstellung des Wien Museums in Kooperation mit der Residenzgalerie Salzburg, Wien Museum Hermesvilla, 16. Oktober 2003–12. April 2004, S 179, Nr. 27 (Genreszene mit Wasserträger,
Kompositionsstudie)

“Sie kennen Sie ja, diese graziösen Weiber mit den riesigen Wasserkrügen die sie so leicht tragen, den einen schlanken immer schön geformten Arm senkrecht gestreckt bis zum Henkel des Kruges, den anderen in die Hüfte gestemmt. Wie herrlich ihnen die Gewänder immer fallen! Wir Maler mit unseren Absichtlichkeiten sind Pfuscher neben diesen Weibern mit dem eminenten Sinn für die Anordnung eines Gewandes” schrieb Leopold Carl Müller am 6.1.1877 an seinen Freund, den Ägyptologen und Schriftsteller Georg Ebers.1 Drei Jahre
später, als der Künstler das vorliegende Werk vollendet hatte (1880), stand er auf dem Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens. Seit vier Jahren Professor an der Akademie erzielten seine Bilder mit orientalischem Sujet Höchstpreise vor allem in London, und Müller dachte einen Moment sogar daran, sein Amt als Professor nieder zu legen, um als freischaffender Künstler den englischen Markt zu erobern, wie er in einem weiteren Brief an Ebers festhielt:

„Schade, daß dieses Leipzig gar so weit weg ist, und ich immer noch ein an die Akademie angehängter Professor bin. […] Ich werde mein Amt nämlich wahrscheinlich mit Ende August nächsten Jahres niederlegen, um wieder ein freier Mann zu sein. […] Mit Aufträgen bin ich überhäuft, und auf dem besten Weg ein reicher Mann zu werden. Sie wissen, daß ich schon seit vier Jahren trachte in London festen Fuß zu fassen, mir dort einen Markt zu gründen. Nur langsam gewann ich Terrain, doch nun habe ich das Schwerste hinter mir! Meine Bilder erreichen nun ganz außerordentliche Preise. Vor etwa drei Wochen z.B. wurde in der French-Gallery ein kleines Bild von mir für 1.500 Pfund (18.000 Gulden) verkauft. Das keine Ding hat so viel von sich reden machen, daß sogar die Königin (Victoria, Anm.) es zu sehen verlangte und Befehl gab, daß man es ihr bringe zur Ansicht. […] Seit beiläufig einem Jahr geht ein continuierlicher Pfundregen, ein goldener, auf mich nieder und ich habe alle Aussicht, daß sich dieser liebe Regen noch verdichten wird. Nächstens schicke ich Ihnen noch ein paar Photographien von meinen letzten Bildern.“ (Brief Müller an Ebers vom 13.12.1879)2

Müller bereiste zwischen 1874 und 1886 neun Mal Ägypten, das er überaus liebte und seine Eindrücke in zahllosen Gemälden, Studien und Skizzen sowie in unzähligen Briefen festhielt. Nicht die imposanten Relikte der Pharaonenzeit, sondern das Leben der Bevölkerung und ihr Treiben auf den Straßen und Plätzen Ägyptens zogen den Künstler unwiderstehlich an:

„Das, was mich am Meisten interessierte in Egypten das sind alle jene Volkssitten welche sich in Gottes freier schöner Natur manifestieren, das Treiben auf den Märkten, die Gebräuche auf den Friedhöfen auf den Dörfern und das Leben in der Wüste.” (Brief an G. Ebers vom 9.11. 1876)3

Das vorliegende, in seinen Details ungemein naturgetreue Gemälde ist Zeugnis von Müllers Begeisterung und Beweis seines vollendeten künstlerischen Könnens. An einem strahlend blauen Tag schreitet eine Wasser tragende Frau in Begleitung eines Mädchens und gefolgt von einem nach vorne gebeugten Mann mit einem vollen Wasserschlauch auf dem Rücken von einer Wasserstelle. Die drei Personen bilden das Zentrum des Gemäldes und der Künstler hat alle erdenkliche Sorgfalt in die Ausführung dieser Gruppe gelegt. Während die dunkelhäutige Frau mit der linken Hand einen vollgefüllten Wasserkrug auf ihrem Kopf stützt, hält sie mit der Rechten die vordere Gewandfalte ihres Kleides. Müller hat hier in unübertroffener Weise die Haltung einer Fellachin wiedergegeben, die scheinbar mühelos einen schweren Wasserkrug auf dem Kopf trägt. Lediglich ihr zu Boden gesenkter Blick verrät ihre Konzentration. Der Kopf der Frau ist von einem schwarzen Schleier umhüllt, unter dem große runde Ohrringe hervorstehen. Der tiefe Kleidausschnitt gibt einen üppigen Goldschmuck zu erkennen, der um den Hals verläuft und vorn auf die Brust fällt. Während Arm-, Fuß- und Ohrreifen durchaus zum Alltagsschmuck ägyptischer Fellachenfrauen gehörten, scheint der Brustschmuck eine Zutat des Künstlers zu sein. Diese besondere Schmuckform taucht in etlichen Gemälden Müllers prominent auf.4 
So lebensnah das Gemälde auch wirken mag, es ist keine dokumentarische Momentaufnahme an einem bestimmten Ort, obwohl Müller ohne Zweifel während seiner mehrmonatigen Aufenthalte immer wieder solche Alltagsszenen beobachtet haben wird. Die Bildkomposition ist ein sorgfältig durchdachtes Arrangement kleinerer Einzelmotive, die der Maler frei nach künstlerischem Empfinden und anhand besonderer Beobachtungsgabe zu einem stimmungsvollen Ganzen verwob und so eine realistisch wirkende Kulisse herstellte, welche die Situation, Stimmung und das Licht perfekt einfing. Diese Arbeitsweise war charakteristisch für den Künstler und tatsächlich lassen sich in diesem Bild Personen und Personengruppen, aber auch der Bildhintergrund als Elemente herausfiltern, die in ähnlicher Form und Pose auch in anderen Gemälden anzutreffen sind. So existiert zu der rechten Hintergrundkulisse mit den Lehmhäusern und Palmen eine kleine Landschaftsstudie (Öl auf Holz, 21 x 42,5 cm) 5, die fast vollkommen die Architektur- und Landschaftsstaffage des Gemäldes festhält. Besonders interessant ist jedoch die Gebäudegruppe am linken Bildrand mit der großen und kleinen Kuppel sowie dem markanten Minarett, dessen Turm „stumpf“, also ohne weiteren Aufbau erscheint.  Die charakteristische Form dieser Moschee lässt sich leicht identifizieren, da sie von Müller auch in einem Aquarell festgehalten wurde 6, das wiederum als Vorlage für einen Holzschnitt in der Prachtausgabe „Ägypten in Bild und Wort“ 7 diente.  Es ist die nach dem moslemischen heiligen Ibrahim el-Desuki benannte Moschee in der Stadt Desuk 8 im nordwestlichen Nildelta, die Müller bereits bei seinem ersten Ägyptenaufenthalt 1874 besucht hatte.

“Ich war vor zwei Jahren auf dem Markte in Desuc, nahm mir den Fotografen Steiner aus Cairo mit, und machte 30 Aufnahmen [sic!] in der Stadt des Ibrahim. Können Sie auch eine quasi Ansicht von Desuc brauchen d. h. von der großen Mosché... Die Glasplatten von meinen Aufnahmen habe ich zerstören lassen. Niemand besitzt daher meine Aufnahmen.” (Brief an Ebers vom 9.11.1876)9

Da Müller gerne mit derlei „Versatzstücken“ arbeitete, bleibt es allerdings fraglich, ob er seine „Wasserträger” tatsächlich im Westdelta ansiedeln wollte. Vielmehr wird ihm die malerische Ansicht als willkommene Hintergrundstaffage für die zeitlos den Frauentyp der ländlichen Bevölkerung Ägyptens repräsentierende Wasserträgerin gedient haben.10 Zu den “Wasserträgern” existiert auch eine Gesamtstudie (Öl auf Holz, 51,5 x 83 cm), die zuletzt in der Ausstellung „Orientalische Reise. Malerei und Exotik im späten 19. Jahrhundert” 2003/2004 zu sehen war.11 Interessant ist die bis aufs kleinste Detail fast völlige Übereinstimmung der Studie mit dem vollendeten Gemälde von 1880, was ein bezeichnendes Licht auf Müllers Arbeitsweise wirft. Der auffälligste Unterschied betrifft wohl die helle Gesichtsfarbe der Wasserträgerin, die im fertigen Gemälde einem dunklen (nubischen?) Teint gewichen ist. Das Bild ist signiert und datiert, trägt jedoch keine Ortsbezeichnung, so dass nicht eindeutig zu entscheiden ist, ob das Werk tatsächlich in Ägypten vollendet wurde.12 Das vorliegende Gemälde wurde unter der Bezeichnung „Egyptian Water Carriers“ 1880 in der Londoner French-Gallery an Alexander Young verkauft und 1885–86 in einer Müller-Retrospektive ausgestellt. Danach verlor sich die Spur des Gemäldes bis zur Einbringung im Dorotheum in Wien 2010. Im Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek existiert ein altes Glasnegativ des Gemäldes (Signatur 240.381) unter dem Titel „Ägypter am Fluß Wasser holend“, das eindeutig das hier besprochene Werk zeigt.13

1 H. Zemen, Leopold Carl Müller 1834-1892. Ein Künstlerbildnis nach Briefen und Dokumenten. 2. vermehrte Auflage Wien 2001, S. 278, Nr. 188. Tatsächlich lassen sich in einer Reihe von Gemälden und Studien Müllers Wasserträgerinnen in unterschiedlichen Haltungen und Ausführungen ausmachen, die seine
Vorliebe für diesen Personentyp dokumentieren. Als wichtigste seien hier genannt: „Beduinen in der Wüste bei Giza“ (1874), Ancient Egypt in Nineteenth Century Painting (hg. von Patrick und Viviane Berko) Brüssel 1992, S. 12 f., 138; „Zuckerrohrmarkt“, Österreichische Galerie Belvedere, Inv. Nr. 9515; „Markt in Cairo“ (1878), Österreichische Galerie Belvedere, Inv. Lg. 353; „Arabisches
Mädchen, Wasser tragend“ Historisches Museum der Stadt Wien
Inv. Nr. 117.371; „Kamelmarkt Kairo“ (um 1886), Orient. Österreichische Malerei zwischen 1848 und 1914 (hg. von Erika Mayr-Oehring), Residenzgalerie Salzburg (20.7.–24.9.1997), Salzburg 1997, S. 200 f. Kat. Nr. 37;
„Rast in der Wüste“, M. Haja, G. Wimmer, Les orientalistes des écoles
allemande et autrichienne. ACR édition Les orientalistes vol. 14, Paris 2000,
S. 306 (mit falscher Datumsangabe „1876“ statt 1880).

2 Zemen, Müller, S. 390, Nr. 302

3 Zemen, Müller, S. 264 f., Nr. 177

4 siehe z.B. „Die Trommlerin“; 1.553 Kunstauktion, Dorotheum Wien vom
10.12.1987, Lot Nr. 934; und auch bei seiner Schwester Marie Müller, die 1884 eine Reise nach Ägypten unternahm und ebenfalls orientalische Gemälde schuf, in einem Bild einer jungen Fellachin, Dorotheum Wien, „Gemälde und Aquarelle des 19. Jahrhunderts, vom 29.10.2007, Lot Nr. 237, sodass durchaus der Verdacht besteht, Müller habe dieses kleine Accessoire, von dem er vielleicht selbst ein Exemplar besaß, hinzugefügt

5 H. Zemen, Leopold Carl Müller im Künstlerhaus. Die Orientbilder. Anhang: Eine Sammlung von 16 Naturstudien aus Ägypten in Wiener Privatbesitz, Wien 1998, S. 178 Nr. 10 mit Farbabb.; ders., Müller, S. 686f. mit Abb. 29. Die Skizze wurde von Zemen in das Jahr 1881 datiert und als Ansicht einer Ortschaft in Oberägypten identifiziert. Da die Skizze jedoch als Vorlage für das 1880 entstandene Gemälde diente und Müller seine erste und einzige Oberägyptenreise erst von Ende Dezember 1880 bis Anfang März 1881 unternahm, wird die Skizze von einer der zahlreichen Fahrten ins Nildelta stammen, die Müller bei seinen ersten Ägyptenaufenthalten unternahm.

6 Das Aquarell kam im Auktionshaus Michael Zeller, Lindau/Bodensee in der XL. Internationalen Bodensee-Kunstauktion vom 4. bis 8 Oktober 1988 unter der Nr. 1285 „Sign. Moschee des hl. Ibrahim in Desuk. Bewegtes Treiben vor der Moschee im sonnigen Licht, Aquarell, 17 x 25 cm“ zur Versteigerung.

7 Ägypten in Bild und Wort. Dargestellt von unseren ersten Künstlern. Beschrieben von Georg Ebers. Bd. I Stuttgart 1879, S. 85 „Moschee des heiligen Ibrahim in Desuk“.

8 Die Moschee stammt aus der Zeit Sultan Khalil Qalawuns (1280-90), doch da sich das Mausoleum des Heiligen im Laufe der Zeit zu einem immer beliebteren Wallfahrtsort entwickelte, wurde der Gebäudekomplex schon im 15. Jh. von Sultan Qaitbey (1468-96) erweitert. In diesem Zustand hat Müller sie bei seinem Besuch (1874, d. h. bei seinem ersten Ägyptenaufenthalt) noch gemalt, bevor sie Khedive Taufik (1879-1892) 1880 vergrößern ließ. Das große, alljährlich stattfindende traditionelle Fest zu Ehren des Heiligen zieht bis heute tausende Muslime aus aller Welt nach Desuk und die Moschee zählt inzwischen, nach mehreren weiteren Umbauten, zu den größten weltweit (das alte Bauwerk ist durch einen Neubau des 20. Jh. ersetzt worden). Müller war sehr angetan vom orientalischen Flair dieser religiösen Feste. So schrieb er 1877 anlässlich ähnlicher Festlichkeiten an Ebers: „Sie hatten Recht, mich nach Tanta (Stadt im Mitteldelta, Anm.) zu schicken... Und das ist ein Treiben. Man möchte sich 100 Augen mehr, und hätte man sechs Paar Ohren, acht weniger wünschen. Aber die Augen haben so viel zu thun, daß die anderen Sinne sowieso abgesetzt sind.“, Zemen, Müller, S. 331 Nr. 250.

9 Zemen, Müller, S. 267 Nr. 177

10 Dass Müller eine solche Szene in Desuk erlebt haben dürfte, steht außer Zweifel. Vgl. dazu die stimmungsvolle Beschreibung Wasser tragender Frauen in Fuwa, einer unmittelbar bei Desuk gelegenen Ortschaft, aus der Feder des Orientalisten Edward William Lane und seine Schwester Sophia Poole, E. W. Lane, Description of Egypt. Notes and Views in Egypt and Nubia, made during the years 1825, –26, –27, and –28. (hg. von J. Thompson), Kairo 2000, S. 54 f.; S. Poole, The Englishwoman in Egypt. Letters from Cairo. Written during a residence there in 1842-46 (hg. von A. Karah), Kairo, New York 2003, S. 28 f.

11 306. Sonderausstellung des Wien Museums, Wien 2003, S. 179 Kat. Nr. 27: „Genreszene mit Wasserträgerinnen (Kompositionsstudie)“, um 1875, Öl auf Holz, 51,5 x 83 cm. Die im Katalog angeführte Datierung der Studie ist jedoch zu früh und das Werk könnte mit einem der für 1879 in den Annalen genannten Skizzen identisch sein (s. Anm. 12). Auch die Angabe, das Bild sei zu jener Zeit in Ägypten erworben worden, entspricht nicht der Tatsache. Die Studie blieb bis zum Tod des Künstlers in dessen Besitz und gelangte erst 1893 in der Nachlassauktion der Galerie Miethke in Wien unter Los Nr. 46 zum Verkauf; LXXXVII. Kunst-Auction von H. O. Miethke in Vienna. Katalog des künstlerischen Nachlasses Leopold C. Müller’s K. K. Professor der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Wien 1893 (Hg. Hugo O. Miethke), S. 19:
„Am Ufer des Nil. Wasserschöpfende Frauen und Männer am Ufer des Nil. Unvollendetes Gemälde.“ Die Studie wurde 2004 in der Galerie Hassfurther Wien als Lot Nr. 63 verkauft, s. Katalog Galerie Hassfurther vom 27.5. 2004, S. 106, Abb. S. 107.

12 Etliche Werke Müllers tragen neben der Datumsangabe auch eine Ortsangabe wie „Cairo“ oder „Vienna“, womit der Ort der Vollendung gemeint ist. Die englischen Namensformen legen nahe, dass Müller in erster Linie auf den Kunstmarkt in England abzielte, wo er zahlreiche seiner Bilder über die „French Gallery“ von H. Wallis verkaufen und seinen Ruhm rascher als in Österreich begründen konnte. Die vollendete Ausführung wie auch das Sujet lassen keinen Zweifel, dass es sich um eines der Hauptwerke des Müllerschen Œuvres handelt. Bereits für 1879 verzeichnen die „Annalen“ (ein vom Künstler persönlich angelegtes Werkverzeichnis, das in mehreren Versionen existierte) eine Studie zum „Wasserträger“ bzw. „Den Wasserträger“, für 1880 ein Bild „Die Wasserträgerin“ und für das darauf folgende Jahr nochmals „Die Wasserträgerin“.

13 Zemen, Müller, S. 572, 592 f.

A. o. Univ. Prof. Dr. Peter-Christian Jánosi,
Institut für Ägyptologie, Universität Wien

Wir danken Dr. Peter Jánosi, für die wissenschaftliche Unterstützung: "Sie kennen Sie ja, diese graziösen Weiber mit den riesigen Wasserkrügen die sie so leicht tragen, den einen schlanken immer schön geformten Arm senkrecht gestreckt bis zum Henkel

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
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Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 12.10.2010 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 02.10. - 12.10.2010