(Radkersburg 1823-1907 Graz) Urwald auf Ceylon und Palmwald, Paar Kupferstiche, in der Platte bezeichnet Königsbrun fecit, Abbema sculpsit, je ca. 53 x 46 cm, gebräunt, Passep., gerahmt, (2), (Sch)

Hermann Reichsfreiherr von Königsbrunn studierte zuerst Jura in Graz und an der Theresianischen Akademie in Wien, bevor er 1848 nach München ging, um sich fortan der Kunst zu widmen. Schon während seiner Studienzeit hatte er 1839 gegen den Willen seiner Verwandten auf Veranlassung des Konvikt-Zeichenlehrers Meringer von Josef Kuwasseg Privatunterricht im Zeichnen erhalten. In München studierte Königsbrunn bei Leopold Rottmann und kopierte nach Landschaften Eduard Schleichs. Ende 1852 trat er als Reisebegleiter des Ritters von Friedau und des Zoologen L. K. Schmarda eine Reise nach Ceylon an. Zehn Monate weilte er hier, hauptsächlich in Galle und Kandy stationiert, und sammelte ein umfangreiches Skizzenmaterial mit naturwissenschaftlichen Motiven, das er nach seiner Rückkehr nach Graz für das geplante, aber niemals erschienene Reise werk Friedaus ausarbeitete. Nach diesen Skizzen malte dann Kuwasseg seine prachtvollen Vegetationsbilder in Aquarell. Mit Unterstützung Friedaus ging Königsbrunn zwecks Ausbildung nach Düsseldorf, wo er sich vor allem in der Ölmalerei ausbildete. Er wurde von seinem Gönner mit großen Vegetationsbildern aus Öl beauftragt, von denen zwei (Nov. 1860, Vorhof eines indischen Tempels; Sept. 1863, Tank im nördl. Ceylon) im Wiener Kunstverein ausgestellt waren. Viele dieser IndienBilder werden auf dem südsteirischen Schloß Friedau aufbewahrt. Die vorliegenden Kupferstiche sind die einzigen beiden, von Königsbrunn angefertigten Druckvorlagen nach Bildern seiner Ceylon-Reise, die von W. v. Abbema gestochen wurden.