(Livorno 1825–1908 Florenz)
Il Tamburo Maggiore, signiert G. Fattori und rücks. Stempel Galleria D’arte Edmondo Sacerdoti - Mailand, Öl auf Holz, 26 x 13 cm, gerahmt, (GG)

Provenienz:
Sammlung Giovanni Malesci, Florenz;
Sammlung Paolo Stramezzi, Crema;
Privatsammlung Italien.

Verzeichnet und abgebildet in:
Ausstellungskatalog Giovanni Caradente, Palma Bucarelli, I Macchiaioli, editalia, Rom, Mai-Juni 1956, Venedig, Palazzo Reale, 18. August - 7. Oktober 1956, S. 67, Nr. 100 und 41 (Abb.)

Ausgestellt:
Rom, Galleria Nazionale d’Arte Moderna, I Macchiaioli, 1956, Nr. 100.

Wir danken Dr. Andrea Baboni für die Bestätigung der Echtheit an Hand des Originals und für die freundliche Untestützung in der Katalogisierung des vorliegenden Werks.

Zertifikat mit Nummer 1028-F vom ‘Archivio Baboni per la pittura Italiana del XIX secolo’ vorhanden.

Bei dem hier abgebildeten Gemälde, Il Tamburo Maggiore, handelt es sich um eine herausragende und eindrucksvolle Arbeit von Giovanni Fattori. Es kann der Schaffensperiode zwischen 1870 und 1875 zugeschrieben werden, während der der Künstler vermehrt damit experimentierte, Gemälde zu schaffen, die sich auf strukturierte Weise aus fleckenartigen Farbflächen (ital. ‚macchia‘) zusammensetzten. Das Gemälde zeigt ein bemerkenswertes Porträt eines Militärs bei der Erfüllung seiner Pflicht. Die Szene wird dabei auf eine außergewöhnlich wirkungsvolle Weise konstruiert und hält das Wesen des Protagonisten in seiner reinsten Form fest, frei von jeglicher Redundanz oder ablenkenden Details. Es ist eine abstrakte Synthese, bei der die wohlüberlegte und dennoch effiziente Pinselführung die Formen auf solide Art und Weise definiert und bei der Figur farbliche Akzente mit weißen Tupfern und Lichtreflektionen setzt. Das dargestellte Sujet wird durch die Raffinesse der Farbwahl zum Leben erweckt. Diese reicht vom intensiven Blau seiner Uniform, über das leuchtende Elfenbeinweiß der Trommel bis hin zum Weiß des Gürtels, der das Gewicht der Trommel stützt. Ihnen allen hauchen einzelne, emaillierte Details in rot, Leben ein.
Durch die ungewöhnliche Frontalansicht sind die Gesichtszüge der Figur besonders fein dargestellt.