Lot Nr. 97


Agostino Masucci


(Rom 1691-1758)
Das Gebet des heiligen Papstes Gregor des Großen,
Öl auf Leinwand, 184 x 115 cm, gerahmt

Wir danken Herrn Prof. Erich Schleier, Berlin, und Herrn Prof. Daniele Benati, Bologna, für ihre Hilfe sowie Herrn Prof. Giancarlo Sestieri, Rom, für die Identifizierung des vorliegenden Gemäldes als Werk Agostino Masuccis.

Agostino Masucci gehörte zu den letzten großen Vertretern des römisch-bolognesischen Klassizismus in der Tradition der Carracci und brachte diesen Stil zu einer späten und eindrucksvollen Blüte. Zunächst bei Andrea Procaccini ausgebildet, arbeitete er in seinen frühen Jahren in der Werkstatt Carlo Marattas. Da er sich bereits hier als traditionsbewusster Klassizist erwies, wählte ihn die Accademia di S. Luca, deren Mitglied er seit 1726 war, 1736 zu ihrem Principe. Er war mit Filippo Juvara und Luigi Vanvitelli befreundet und kam über sie in Verbindung mit dem Turiner Hof, für den er mehrere Historienzyklen und Altargemälde schuf. Auch für König Joao V. von Portugal schuf er mehrere Altargemälde, so den Hauptaltar der Kathedrale von Evora oder die Vorzeichnungen für die Mosaiktafeln der Igreja de Sao Roque in Lissabon. Diese Aufträge festigten seinen Ruf bei der europäischen Aristokratie. Für den Herzog von Northumberland schuf er 1754 eine vielbewunderte Kopie nach Renis Aurora. In erster Linie aber war Masucci auf die Ausstattung römischer Kapellen spezialisiert, die er mit zahlreichen Altargemälden schmückte. In diesen Kontext ist die Entstehung des vorliegenden Gemäldes einzuordnen, bei dem sich Masucci an einem heute zerstörten Altarbild Annibale Carraccis orientierte, das sich in einer Kapelle in Rom befand, bevor es an den Earl of Ellesmere verkauft wurde.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

11.06.2013 - 17:00

Schätzwert:
EUR 12.000,- bis EUR 15.000,-

Agostino Masucci


(Rom 1691-1758)
Das Gebet des heiligen Papstes Gregor des Großen,
Öl auf Leinwand, 184 x 115 cm, gerahmt

Wir danken Herrn Prof. Erich Schleier, Berlin, und Herrn Prof. Daniele Benati, Bologna, für ihre Hilfe sowie Herrn Prof. Giancarlo Sestieri, Rom, für die Identifizierung des vorliegenden Gemäldes als Werk Agostino Masuccis.

Agostino Masucci gehörte zu den letzten großen Vertretern des römisch-bolognesischen Klassizismus in der Tradition der Carracci und brachte diesen Stil zu einer späten und eindrucksvollen Blüte. Zunächst bei Andrea Procaccini ausgebildet, arbeitete er in seinen frühen Jahren in der Werkstatt Carlo Marattas. Da er sich bereits hier als traditionsbewusster Klassizist erwies, wählte ihn die Accademia di S. Luca, deren Mitglied er seit 1726 war, 1736 zu ihrem Principe. Er war mit Filippo Juvara und Luigi Vanvitelli befreundet und kam über sie in Verbindung mit dem Turiner Hof, für den er mehrere Historienzyklen und Altargemälde schuf. Auch für König Joao V. von Portugal schuf er mehrere Altargemälde, so den Hauptaltar der Kathedrale von Evora oder die Vorzeichnungen für die Mosaiktafeln der Igreja de Sao Roque in Lissabon. Diese Aufträge festigten seinen Ruf bei der europäischen Aristokratie. Für den Herzog von Northumberland schuf er 1754 eine vielbewunderte Kopie nach Renis Aurora. In erster Linie aber war Masucci auf die Ausstattung römischer Kapellen spezialisiert, die er mit zahlreichen Altargemälden schmückte. In diesen Kontext ist die Entstehung des vorliegenden Gemäldes einzuordnen, bei dem sich Masucci an einem heute zerstörten Altarbild Annibale Carraccis orientierte, das sich in einer Kapelle in Rom befand, bevor es an den Earl of Ellesmere verkauft wurde.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 11.06.2013 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 05.06. - 11.06.2013