FIN: 71361, Motor: 334 ccm/1 Zyl./4-Takt/10,3 kW, Papiere: Österreichische Einzelgenehmigung

1895 ging aus dem Nürnberger Fahrradhersteller „Frankenburger und Ottenstein“ die „Victoria Fahrradwerke AG“ hervor. Mit dem Beginn der Motorradproduktion im Jahr 1899 strich man das „Fahrrad“ aus dem Firmennamen. Ab 1938 gab es im Victoria-Programm die 350 ccm Viertaktmodelle KR 35 SN (18 PS) und SS (20 PS) mit Columbus-Motoren. Die mehr oder weniger modifizierten Vorkriegsmodelle und vor allem Einbau-Hilfsmotoren sorgten bei Victoria für erfolgreiche Wirtschaftswunderjahre. Mit dem Spatz hatte man sogar einen Kleinstwagen im Programm. Das Bild änderte sich in den 60er Jahren und nach Fusion und Übernahme verschwand der Name Victoria vom Motorradmarkt. 

Das Motorrad wurde technisch komplett überholt, der Motor zerlegt, die Kurbelwelle feingewuchtet, der Vergaser überholt, die Zündung auf Fliehkraftzündung (Horex Regina) umgebaut. Der Amal Vergaser wurde vom Vergaserspezialisten neu aufbereitet. 2012 wurden die Kette erneuert, alle Hinterradlager getauscht und die Bremsbacken erneuert. Für die ausgeführten Arbeiten werden Rechnungen mitgegeben. Weiters wurde ein Bremslicht verbaut. Alle Linierungen wurden mit Hand aufgetragen. Reichlich getestet hat sich das Motorrad sehr gut bewährt. Seit der Motorrevision wurden ca. 1000 Kilometer zurückgelegt, bei denen die Victoria ihre Zuverlässigkeit unter Beweis stellte. Eine Gelbatterie wurde vor der Einbringung noch verbaut. Mit leichten Gebrauchsspuren, aber sehr gefälliger Patina steht das Fahrzeug dem neuen Besitzer bereit, der auch von dem sparsamen Columbus OHV Motor begeistert sein wird. Neues Pickerl und Zulassung als historisches Kraftfahrzeug verstehen sich hier quasi von selbst.