Lot Nr. 1507


Franz West *


(Wien 1947–2012) Serie: “Die Werdung des Seienden”, eine Abfolge in 5 Bildern, alle Blätter signiert, datiert F West 72, auf der Rückseite alle Blätter vom Künstler nummeriert (Reihung bestimmt), Blatt 1 rückseitig betitelt: Serie: “Die Werdung des Seienden”, 2 Blätter/Gouache auf Papier, 3 Blätter/ Gouache, Filzstift auf Papier, davon eines mit Goldfarbe, je ca. 15 x 21 cm, gerahmt, (5) (K)

Registriert:
Franz West Privatstiftung Archiv, Wien

Provenienz:
Privatbesitz, Wien - direkt vom Künstler

Siehe in:
Franz West, Proforma, Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, 1996, Seite 123 124 125 128 129

Formal sind Wests Werke von Anfang an von sehr persönlichem und höchst originärem Charakter, auch wenn er - speziell seinen allerfrühesten Zeichnungen und Aquarellen - unübersehbar auf jene künstlerischen Positionen Bezug nimmt, mit denen er bei seinen damals häufigen Besuchen seines Freundes Fred Jellinek in der Galerie Scheer, wo dieser eine zeitlang arbeitete, konfrontiert war. Man begenet in diesen Blättern einer an die Wiener Jugendstilkunst oder an Hundertwasser gemahnenden Ornamentik und Farbigkeit ebenso wie der phantastisch - surrealen Atmosphäre und der manirierten Gestik der “Wiener Phantasten”, wie auch Gesichtern mit den typischen “Surrealistenbärten”Dalis oder Leherbs. Im Grunde sind jedoch derartige Anleihen weder stilistische Übernahmen noch Auseinandersetzungen mit richtungsweisenden Vorbildern, sondern vielmehr in sehr persönliche Form gefaßte ironische Kommentare zu Vorgefundenem. Ein distanziert- ironisierendes Reagieren auf künstlerische Formulierungen anderer, insbesondere solche, die mit Vehemenz und Dogmatismus vorgetragen werden, sollte immer wieder eine wesentliche Triebfeder für Wests bildnerische Äußerungen sein.
Hervorhebenswert - nicht zuletzt im Hinblick auf die weitere Entwicklung seines Werkes - ist West Umgang mit menschlicher Physiognomie. Dem kühlen Charakter dieser Arbeiten entsprechend sind die Gesichter in den meisten Fällen unpersönlich und maskenhaft - ... Überhaupt sind viele formale wie inhaltliche Charakteristika des Westschen Œuvres, die sich später als Grundzüge beziehungsweise Entwicklungsstränge herauskristallisieren, in seinen frühesten Werken bereits in nuce angelegt. Die für die frühen Arbeiten so bezeichnende Thematisierung des lapidaren Sich-in-bestimmten-Situationen-Befindens sollte sein Schaffen ebenso durchziehen wie die Beschäftigung mit Illusionen und Sehnsüchten wecken - den Umgebungen. ...
Eva Badura-Triska - aus der oben angeführten Literatur

Expertin: Mag. Elke Königseder Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358

elke.koenigseder@dorotheum.at

16.05.2013 - 19:00

Erzielter Preis: **
EUR 49.100,-
Schätzwert:
EUR 48.000,- bis EUR 60.000,-

Franz West *


(Wien 1947–2012) Serie: “Die Werdung des Seienden”, eine Abfolge in 5 Bildern, alle Blätter signiert, datiert F West 72, auf der Rückseite alle Blätter vom Künstler nummeriert (Reihung bestimmt), Blatt 1 rückseitig betitelt: Serie: “Die Werdung des Seienden”, 2 Blätter/Gouache auf Papier, 3 Blätter/ Gouache, Filzstift auf Papier, davon eines mit Goldfarbe, je ca. 15 x 21 cm, gerahmt, (5) (K)

Registriert:
Franz West Privatstiftung Archiv, Wien

Provenienz:
Privatbesitz, Wien - direkt vom Künstler

Siehe in:
Franz West, Proforma, Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, 1996, Seite 123 124 125 128 129

Formal sind Wests Werke von Anfang an von sehr persönlichem und höchst originärem Charakter, auch wenn er - speziell seinen allerfrühesten Zeichnungen und Aquarellen - unübersehbar auf jene künstlerischen Positionen Bezug nimmt, mit denen er bei seinen damals häufigen Besuchen seines Freundes Fred Jellinek in der Galerie Scheer, wo dieser eine zeitlang arbeitete, konfrontiert war. Man begenet in diesen Blättern einer an die Wiener Jugendstilkunst oder an Hundertwasser gemahnenden Ornamentik und Farbigkeit ebenso wie der phantastisch - surrealen Atmosphäre und der manirierten Gestik der “Wiener Phantasten”, wie auch Gesichtern mit den typischen “Surrealistenbärten”Dalis oder Leherbs. Im Grunde sind jedoch derartige Anleihen weder stilistische Übernahmen noch Auseinandersetzungen mit richtungsweisenden Vorbildern, sondern vielmehr in sehr persönliche Form gefaßte ironische Kommentare zu Vorgefundenem. Ein distanziert- ironisierendes Reagieren auf künstlerische Formulierungen anderer, insbesondere solche, die mit Vehemenz und Dogmatismus vorgetragen werden, sollte immer wieder eine wesentliche Triebfeder für Wests bildnerische Äußerungen sein.
Hervorhebenswert - nicht zuletzt im Hinblick auf die weitere Entwicklung seines Werkes - ist West Umgang mit menschlicher Physiognomie. Dem kühlen Charakter dieser Arbeiten entsprechend sind die Gesichter in den meisten Fällen unpersönlich und maskenhaft - ... Überhaupt sind viele formale wie inhaltliche Charakteristika des Westschen Œuvres, die sich später als Grundzüge beziehungsweise Entwicklungsstränge herauskristallisieren, in seinen frühesten Werken bereits in nuce angelegt. Die für die frühen Arbeiten so bezeichnende Thematisierung des lapidaren Sich-in-bestimmten-Situationen-Befindens sollte sein Schaffen ebenso durchziehen wie die Beschäftigung mit Illusionen und Sehnsüchten wecken - den Umgebungen. ...
Eva Badura-Triska - aus der oben angeführten Literatur

Expertin: Mag. Elke Königseder Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358

elke.koenigseder@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 16.05.2013 - 19:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 04.05. - 16.05.2013


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.