Lot Nr. 104


Ferdinand Olivier


Ferdinand Olivier - Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900, Aquarelle, Miniaturen

(Dessau 1785-1841 München) "Sieben Gegenden aus Salzburg und Berchtesgaden. Geordnet nach den sieben Tagen der Woche, verbunden durch zwey allegorische Blätter", 1823, Folge von 6 (von 9) Kreidelithographien, je ca. 19,3 x 27,8 cm, einer der Wochentage (Samstag) sowie die beiden allegorischen Blätter fehlen, jeweils auf dem graugrünem Originalkarton der "Liebhaberausgabe" von 1823 montiert, dieser mit Lavierungen und vergoldeter Umrahmung versehen, jeweils der einzeilige Untertitel auf einem braunem Schild unterhalb der Darstellung, gerahmt, (6),(Sch)

Provenienz:
Privatsammlung, Österreich.

Literatur:
Nagler, Künstlerlexikon, Bd. 11, S. 453;
Ausst. Kat. German Printmaking in the Age of Goethe, bearb. von Antony Griffiths und Frances Carey, London 1994, S. 209-214, Nr. 135;
Giulia Bartrum und Daniel Goffrey in: Ausst. Kat. Wahlverwandschaften, Eine englische Privatsammlung zur Kunst der Goethezeit, Weimar 2013, S. 246-265, Nr. 65.

Ferdinand Oliviers Landschaftsdarstellungen der Folge der "Sieben Gegenden aus Salzburg und Berchtesgaden" sind nicht nur das druckgraphische Hauptwerk des Künstlers sondern gleichzeitig der wohl bedeutendste und eindruckvollste graphische Zyklus der deutschen Romantik. Im Juli und August des Jahres 1817 unternahmen Ferdinand Olivier, sein Bruder Friedrich(1791-1859) und ihr gemeinsamer Freund Julius Schnorr von Carolsfeld (1794-1872) eine Zeichenexpedition nach Salzburg und ins Berchtesgadener Land. Die auf dieser Reise gewonnenen Eindrücke wollte Ferdinand Olivier in einer Serie von Landschaftsbildern umsetzen, welche die realistische Darstellung der örtlichen Umgebung mit religiösen Allegorien des christlichen Lebens verbinden sollte. Olivier bediente sich in der Umsetzung des Zyklus der gerade erfundenen Technik des Steindruckverfahrens, ein Druckverfahren, mit dem er noch wenig Erfahrung hatte, welches ihm jedoch im Vergleich mit der Radierung mehr Möglichkeiten in der atmosphärischen Schilderung des Lichts, feiner Tonabstufungen und malerischer Nuancen bot.

Gemeinsam mit dem Künstler und Verleger Adolf Kunike, der in Wien eine lithographische Anstalt gegründet hatte, arbeitete er vier Jahre an der Fertigstellung des Zyklus, der insgesamt neun Blätter umfassen sollte. Die Lithographien wurden 1823 unter Oliviers Leitung bei Kunike gedruckt (vgl. Ausst. Kat. Weimar 2013, Kat. 65, S. 246).

Die Lithographien des vorliegenden Zyklus stammen aus der ersten 1823 erschienen "Luxusausgabe" mit Vorzugsexemplaren für "fürstliche und vornehme Liebhaber". Die Blätter sind jeweils bis auf einen ganz feinen Rand beschnitten und auf dem graugrünen Originalkarton montiert, der mit Lavierungen und einer vergoldeten Umrahmung versehen ist, der einzeilige Untertitel befindet sich jeweils einem braunen Schild unterhalb der Darstellung. Bei den Standardausgaben sind die Untertitel, wenn überhaupt vorhanden, in zwei Zeilen auf dem unbeschnittenen, unteren Rand der jeweiligen Radierung angebracht. Die Drucke der Liebhaberausgabe unterscheiden sich jedoch neben der edlen Präsentation vor allem auch hinsichtlich ihrer sorgfältigen Ausführung und der hohen Qualität der Abzüge. Der vorliegende Zyklus umfasst die Darstellung von sechs Wochentagen, der Samstag sowie das Zueignungsblatt und das allegorische Schlussblatt fehlen.

Die Litographien der für "fürstliche Liebhaber" gedachten Vorzugsausgabe von 1823 in ihrer originalen Montierung sind äußerst selten. Zwei Exemplare befinden sich in der Sammlung Booth-Clibborn, London, ein weiteres im Metropolitan Museum of Art, New York, sowie eine weitere Ausgabe im Kupferstichkabinett der öffentlichen Kunstsammlung Basel. Ein weiteres Exemplar der Vorzugsausgabe ohne die beiden allegorischen Blätter wurde am 26. Mai 2016 bei Bassenge, Berlin (Lot 5492) verkauft.

Provenienz:
Privatsammlung, Österreich.

Literatur:
Nagler, Künstlerlexikon, Bd. 11, S. 453;
Ausst. Kat. German Printmaking in the Age of Goethe, bearb. von Antony Griffiths und Frances Carey, London 1994, S. 209-214, Nr. 135;
Giulia Bartrum und Daniel Goffrey in: Ausst. Kat. Wahlverwandschaften, Eine englische Privatsammlung zur Kunst der Goethezeit, Weimar 2013, S. 246-265, Nr. 65.

Ferdinand Oliviers Landschaftsdarstellungen der Folge der "Sieben Gegenden aus Salzburg und Berchtesgaden" sind nicht nur das druckgraphische Hauptwerk des Künstlers sondern gleichzeitig der wohl bedeutendste und eindruckvollste graphische Zyklus der deutschen Romantik. Im Juli und August des Jahres 1817 unternahmen Ferdinand Olivier, sein Bruder Friedrich(1791-1859) und ihr gemeinsamer Freund Julius Schnorr von Carolsfeld (1794-1872) eine Zeichenexpedition nach Salzburg und ins Berchtesgadener Land. Die auf dieser Reise gewonnenen Eindrücke wollte Ferdinand Olivier in einer Serie von Landschaftsbildern umsetzen, welche die realistische Darstellung der örtlichen Umgebung mit religiösen Allegorien des christlichen Lebens verbinden sollte. Olivier bediente sich in der Umsetzung des Zyklus der gerade erfundenen Technik des Steindruckverfahrens, ein Druckverfahren, mit dem er noch wenig Erfahrung hatte, welches ihm jedoch im Vergleich mit der Radierung mehr Möglichkeiten in der atmosphärischen Schilderung des Lichts, feiner Tonabstufungen und malerischer Nuancen bot.

Gemeinsam mit dem Künstler und Verleger Adolf Kunike, der in Wien eine lithographische Anstalt gegründet hatte, arbeitete er vier Jahre an der Fertigstellung des Zyklus, der insgesamt neun Blätter umfassen sollte. Die Lithographien wurden 1823 unter Oliviers Leitung bei Kunike gedruckt (vgl. Ausst. Kat. Weimar 2013, Kat. 65, S. 246).

Die Lithographien des vorliegenden Zyklus stammen aus der ersten 1823 erschienen "Luxusausgabe" mit Vorzugsexemplaren für "fürstliche und vornehme Liebhaber". Die Blätter sind jeweils bis auf einen ganz feinen Rand beschnitten und auf dem graugrünen Originalkarton montiert, der mit Lavierungen und einer vergoldeten Umrahmung versehen ist, der einzeilige Untertitel befindet sich jeweils einem braunen Schild unterhalb der Darstellung. Bei den Standardausgaben sind die Untertitel, wenn überhaupt vorhanden, in zwei Zeilen auf dem unbeschnittenen, unteren Rand der jeweiligen Radierung angebracht. Die Drucke der Liebhaberausgabe unterscheiden sich jedoch neben der edlen Präsentation vor allem auch hinsichtlich ihrer sorgfältigen Ausführung und der hohen Qualität der Abzüge. Der vorliegende Zyklus umfasst die Darstellung von sechs Wochentagen, der Sonntag sowie das Zueignungsblatt und das allegorische Schlussblatt fehlen.

Die Litographien der für "fürstliche Liebhaber" gedachten Vorzugsausgabe von 1823 in ihrer originalen Montierung sind äußerst selten. Zwei Exemplare befinden sich in der Sammlung Booth-Clibborn, London, ein weiteres im Metropolitan Museum of Art, New York, sowie eine weitere Ausgabe im Kupferstichkabinett der öffentlichen Kunstsammlung Basel. Ein weiteres Exemplar der Vorzugsausgabe ohne die beiden allegorischen Blätter wurde am 26. Mai 2016 bei Bassenge, Berlin (Lot 5492) verkauft.

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
+43-1-515 60-546

astrid.schierz@dorotheum.at

27.09.2017 - 15:00

Erzielter Preis: **
EUR 45.000,-
Schätzwert:
EUR 35.000,- bis EUR 45.000,-

Ferdinand Olivier


(Dessau 1785-1841 München) "Sieben Gegenden aus Salzburg und Berchtesgaden. Geordnet nach den sieben Tagen der Woche, verbunden durch zwey allegorische Blätter", 1823, Folge von 6 (von 9) Kreidelithographien, je ca. 19,3 x 27,8 cm, einer der Wochentage (Samstag) sowie die beiden allegorischen Blätter fehlen, jeweils auf dem graugrünem Originalkarton der "Liebhaberausgabe" von 1823 montiert, dieser mit Lavierungen und vergoldeter Umrahmung versehen, jeweils der einzeilige Untertitel auf einem braunem Schild unterhalb der Darstellung, gerahmt, (6),(Sch)

Provenienz:
Privatsammlung, Österreich.

Literatur:
Nagler, Künstlerlexikon, Bd. 11, S. 453;
Ausst. Kat. German Printmaking in the Age of Goethe, bearb. von Antony Griffiths und Frances Carey, London 1994, S. 209-214, Nr. 135;
Giulia Bartrum und Daniel Goffrey in: Ausst. Kat. Wahlverwandschaften, Eine englische Privatsammlung zur Kunst der Goethezeit, Weimar 2013, S. 246-265, Nr. 65.

Ferdinand Oliviers Landschaftsdarstellungen der Folge der "Sieben Gegenden aus Salzburg und Berchtesgaden" sind nicht nur das druckgraphische Hauptwerk des Künstlers sondern gleichzeitig der wohl bedeutendste und eindruckvollste graphische Zyklus der deutschen Romantik. Im Juli und August des Jahres 1817 unternahmen Ferdinand Olivier, sein Bruder Friedrich(1791-1859) und ihr gemeinsamer Freund Julius Schnorr von Carolsfeld (1794-1872) eine Zeichenexpedition nach Salzburg und ins Berchtesgadener Land. Die auf dieser Reise gewonnenen Eindrücke wollte Ferdinand Olivier in einer Serie von Landschaftsbildern umsetzen, welche die realistische Darstellung der örtlichen Umgebung mit religiösen Allegorien des christlichen Lebens verbinden sollte. Olivier bediente sich in der Umsetzung des Zyklus der gerade erfundenen Technik des Steindruckverfahrens, ein Druckverfahren, mit dem er noch wenig Erfahrung hatte, welches ihm jedoch im Vergleich mit der Radierung mehr Möglichkeiten in der atmosphärischen Schilderung des Lichts, feiner Tonabstufungen und malerischer Nuancen bot.

Gemeinsam mit dem Künstler und Verleger Adolf Kunike, der in Wien eine lithographische Anstalt gegründet hatte, arbeitete er vier Jahre an der Fertigstellung des Zyklus, der insgesamt neun Blätter umfassen sollte. Die Lithographien wurden 1823 unter Oliviers Leitung bei Kunike gedruckt (vgl. Ausst. Kat. Weimar 2013, Kat. 65, S. 246).

Die Lithographien des vorliegenden Zyklus stammen aus der ersten 1823 erschienen "Luxusausgabe" mit Vorzugsexemplaren für "fürstliche und vornehme Liebhaber". Die Blätter sind jeweils bis auf einen ganz feinen Rand beschnitten und auf dem graugrünen Originalkarton montiert, der mit Lavierungen und einer vergoldeten Umrahmung versehen ist, der einzeilige Untertitel befindet sich jeweils einem braunen Schild unterhalb der Darstellung. Bei den Standardausgaben sind die Untertitel, wenn überhaupt vorhanden, in zwei Zeilen auf dem unbeschnittenen, unteren Rand der jeweiligen Radierung angebracht. Die Drucke der Liebhaberausgabe unterscheiden sich jedoch neben der edlen Präsentation vor allem auch hinsichtlich ihrer sorgfältigen Ausführung und der hohen Qualität der Abzüge. Der vorliegende Zyklus umfasst die Darstellung von sechs Wochentagen, der Samstag sowie das Zueignungsblatt und das allegorische Schlussblatt fehlen.

Die Litographien der für "fürstliche Liebhaber" gedachten Vorzugsausgabe von 1823 in ihrer originalen Montierung sind äußerst selten. Zwei Exemplare befinden sich in der Sammlung Booth-Clibborn, London, ein weiteres im Metropolitan Museum of Art, New York, sowie eine weitere Ausgabe im Kupferstichkabinett der öffentlichen Kunstsammlung Basel. Ein weiteres Exemplar der Vorzugsausgabe ohne die beiden allegorischen Blätter wurde am 26. Mai 2016 bei Bassenge, Berlin (Lot 5492) verkauft.

Provenienz:
Privatsammlung, Österreich.

Literatur:
Nagler, Künstlerlexikon, Bd. 11, S. 453;
Ausst. Kat. German Printmaking in the Age of Goethe, bearb. von Antony Griffiths und Frances Carey, London 1994, S. 209-214, Nr. 135;
Giulia Bartrum und Daniel Goffrey in: Ausst. Kat. Wahlverwandschaften, Eine englische Privatsammlung zur Kunst der Goethezeit, Weimar 2013, S. 246-265, Nr. 65.

Ferdinand Oliviers Landschaftsdarstellungen der Folge der "Sieben Gegenden aus Salzburg und Berchtesgaden" sind nicht nur das druckgraphische Hauptwerk des Künstlers sondern gleichzeitig der wohl bedeutendste und eindruckvollste graphische Zyklus der deutschen Romantik. Im Juli und August des Jahres 1817 unternahmen Ferdinand Olivier, sein Bruder Friedrich(1791-1859) und ihr gemeinsamer Freund Julius Schnorr von Carolsfeld (1794-1872) eine Zeichenexpedition nach Salzburg und ins Berchtesgadener Land. Die auf dieser Reise gewonnenen Eindrücke wollte Ferdinand Olivier in einer Serie von Landschaftsbildern umsetzen, welche die realistische Darstellung der örtlichen Umgebung mit religiösen Allegorien des christlichen Lebens verbinden sollte. Olivier bediente sich in der Umsetzung des Zyklus der gerade erfundenen Technik des Steindruckverfahrens, ein Druckverfahren, mit dem er noch wenig Erfahrung hatte, welches ihm jedoch im Vergleich mit der Radierung mehr Möglichkeiten in der atmosphärischen Schilderung des Lichts, feiner Tonabstufungen und malerischer Nuancen bot.

Gemeinsam mit dem Künstler und Verleger Adolf Kunike, der in Wien eine lithographische Anstalt gegründet hatte, arbeitete er vier Jahre an der Fertigstellung des Zyklus, der insgesamt neun Blätter umfassen sollte. Die Lithographien wurden 1823 unter Oliviers Leitung bei Kunike gedruckt (vgl. Ausst. Kat. Weimar 2013, Kat. 65, S. 246).

Die Lithographien des vorliegenden Zyklus stammen aus der ersten 1823 erschienen "Luxusausgabe" mit Vorzugsexemplaren für "fürstliche und vornehme Liebhaber". Die Blätter sind jeweils bis auf einen ganz feinen Rand beschnitten und auf dem graugrünen Originalkarton montiert, der mit Lavierungen und einer vergoldeten Umrahmung versehen ist, der einzeilige Untertitel befindet sich jeweils einem braunen Schild unterhalb der Darstellung. Bei den Standardausgaben sind die Untertitel, wenn überhaupt vorhanden, in zwei Zeilen auf dem unbeschnittenen, unteren Rand der jeweiligen Radierung angebracht. Die Drucke der Liebhaberausgabe unterscheiden sich jedoch neben der edlen Präsentation vor allem auch hinsichtlich ihrer sorgfältigen Ausführung und der hohen Qualität der Abzüge. Der vorliegende Zyklus umfasst die Darstellung von sechs Wochentagen, der Sonntag sowie das Zueignungsblatt und das allegorische Schlussblatt fehlen.

Die Litographien der für "fürstliche Liebhaber" gedachten Vorzugsausgabe von 1823 in ihrer originalen Montierung sind äußerst selten. Zwei Exemplare befinden sich in der Sammlung Booth-Clibborn, London, ein weiteres im Metropolitan Museum of Art, New York, sowie eine weitere Ausgabe im Kupferstichkabinett der öffentlichen Kunstsammlung Basel. Ein weiteres Exemplar der Vorzugsausgabe ohne die beiden allegorischen Blätter wurde am 26. Mai 2016 bei Bassenge, Berlin (Lot 5492) verkauft.

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
+43-1-515 60-546

astrid.schierz@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900, Aquarelle, Miniaturen
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 27.09.2017 - 15:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 19.09. - 27.09.2017


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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