Lot Nr. 1141


Werner Berg


(Elberfeld 1904-1981 Rutarhof/Kärnten) "Bauernpaar zu Lichtmeß", 1963, monogrammiert W. B., Öl auf Leinwand,55 x 75 cm, gerahmt,(K)

Abgebildet und verzeichnet in:Werner Berg/Gemälde, Verlag Johannes Heyn, Klagenfurt 1994, Seite 291, Werkverzeichnis-Nr.666 - dort seitenverkehrt abgebildet. Provenienz:Privatbesitz, Deutschland- direkt vom Künstler Heimo Kuchling/Stil- und formkritische Bemerkungen zum Werkverzeichnis ... 1956 besuchte Berg zwei äußerst wichtige Ausstellungen bedeutender, aber diametral entgegengesetzter Maler: Max Beckmann in Zürich und Juan Gris in Basel. Wie er nachher in München dem emotional ausufernden Nolde die auf höchste Konzentration bedachte Paula Modersohn-Becker vorzog, zog er in der Schweiz Gris Beckmann vor. Obwohl es ihm klar war, daß Beckmanns Werk eine thematische und formale Vielfalt und Lebendigkeit aufwies, die ihn als Giganten erscheinen ließ, Gris hingegen einen äußerst schmalen Pfad ging, erkannte er in dessen Werk jene Konzentration, Tendenz zu formaler Klarheit und unbeugsamer Folgerichtigkeit, die ihm selbst als fernes Ziel vorschwebte. Werner Berg, dem das Andeutungsweise, Verschlüsselte und Groteske alles andere als fremd war, war dennoch vom Werk des Juan Gris stärker fasziniert als von dem Beckmanns, einmal weil es von seinem eigenen weiter weg war als das des großen Deutschen, andererseits aber das essentiell formale Thema von Satz, Gegensatz, Wiederholung und Vermittlung von Figur und Farbe so rein herauskristallisierte, wie es kein anderer Maler neben und nach ihm vermochte. Zudem bestachen die Bilder des Spaniers durch eine Malkultur, die nicht zu überbieten war. Werner Berg und Beckmann vertraten in ihrem Werk Welten, die, so gegensätzlich sie sich auch zueinander verhielten, denoch authentisch waren: für Werner Berg ein Ansporn für das weitere Verharren in seiner Welt; Gris hingegen ließ erkennen, das der Inhalt, das dem einzelnen Werk zugrundeliegende Ergebnis und die Imagination, die es auslöst, nur dann zum künstlerischen Ziel führen, wenn sie, von den Schlacken der außerkünstlerischen Wirklichkeit gereinigt, komprimiert, Form werden, wenn ein hoher Grad an bildhafter Ordnung und somit an formaler Klarheit erreicht wird: Diese wird immer dringender zu einem Maß  für Werner Berg selbst und daher auch zu einem wesentlichen Maß für die zeitliche Zuordnung seiner Werke...
Aus dem oben angeführten Werksverzeichnis

Expertin: Mag. Elke Königseder Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358

elke.koenigseder@dorotheum.at

20.05.2010 - 19:00

Erzielter Preis: **
EUR 79.600,-
Schätzwert:
EUR 50.000,- bis EUR 70.000,-

Werner Berg


(Elberfeld 1904-1981 Rutarhof/Kärnten) "Bauernpaar zu Lichtmeß", 1963, monogrammiert W. B., Öl auf Leinwand,55 x 75 cm, gerahmt,(K)

Abgebildet und verzeichnet in:Werner Berg/Gemälde, Verlag Johannes Heyn, Klagenfurt 1994, Seite 291, Werkverzeichnis-Nr.666 - dort seitenverkehrt abgebildet. Provenienz:Privatbesitz, Deutschland- direkt vom Künstler Heimo Kuchling/Stil- und formkritische Bemerkungen zum Werkverzeichnis ... 1956 besuchte Berg zwei äußerst wichtige Ausstellungen bedeutender, aber diametral entgegengesetzter Maler: Max Beckmann in Zürich und Juan Gris in Basel. Wie er nachher in München dem emotional ausufernden Nolde die auf höchste Konzentration bedachte Paula Modersohn-Becker vorzog, zog er in der Schweiz Gris Beckmann vor. Obwohl es ihm klar war, daß Beckmanns Werk eine thematische und formale Vielfalt und Lebendigkeit aufwies, die ihn als Giganten erscheinen ließ, Gris hingegen einen äußerst schmalen Pfad ging, erkannte er in dessen Werk jene Konzentration, Tendenz zu formaler Klarheit und unbeugsamer Folgerichtigkeit, die ihm selbst als fernes Ziel vorschwebte. Werner Berg, dem das Andeutungsweise, Verschlüsselte und Groteske alles andere als fremd war, war dennoch vom Werk des Juan Gris stärker fasziniert als von dem Beckmanns, einmal weil es von seinem eigenen weiter weg war als das des großen Deutschen, andererseits aber das essentiell formale Thema von Satz, Gegensatz, Wiederholung und Vermittlung von Figur und Farbe so rein herauskristallisierte, wie es kein anderer Maler neben und nach ihm vermochte. Zudem bestachen die Bilder des Spaniers durch eine Malkultur, die nicht zu überbieten war. Werner Berg und Beckmann vertraten in ihrem Werk Welten, die, so gegensätzlich sie sich auch zueinander verhielten, denoch authentisch waren: für Werner Berg ein Ansporn für das weitere Verharren in seiner Welt; Gris hingegen ließ erkennen, das der Inhalt, das dem einzelnen Werk zugrundeliegende Ergebnis und die Imagination, die es auslöst, nur dann zum künstlerischen Ziel führen, wenn sie, von den Schlacken der außerkünstlerischen Wirklichkeit gereinigt, komprimiert, Form werden, wenn ein hoher Grad an bildhafter Ordnung und somit an formaler Klarheit erreicht wird: Diese wird immer dringender zu einem Maß  für Werner Berg selbst und daher auch zu einem wesentlichen Maß für die zeitliche Zuordnung seiner Werke...
Aus dem oben angeführten Werksverzeichnis

Expertin: Mag. Elke Königseder Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358

elke.koenigseder@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Klassische Moderne
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 20.05.2010 - 19:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 05.05. - 20.05.2010


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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