Lot Nr. 169


Tiziano Vecellio, Tiziano


(Pieve di Cadore um 1488/90–1576 Venedig) zugeschrieben / attribuito a Mater Dolorosa, Öl auf Leinwand (diese hat alle Charakteristika venezianischer Leinwände des 16. Jahrhunderts), 82,6 x 68 cm, gerahmt

Provenienz: Dieses bislang unpublizierte Gemälde befand sich möglicherweise ehemals in der Sammlung des Erzherzogs Leopold Wilhelm, Brüssel (vgl. das Galeriebild von David Teniers d. J. im Kunsthistorischen Museum, Wien, das bis auf eine Abweichung von wenigen Millimetern identische Maße hat, s. H. Wethey, WVZ-Nr. 78, p. 116). Drei weitere, voneinander abweichende eigenhändige Versionen dieser Komposition seien genannt: 1. Mater Dolorosa mit geöffneten Händen (Öl auf Marmor), Prado, Madrid; 2. Mater Dolorosa mit gefalteten Händen (Öl auf Holz), Museo Cerralbo, Madrid; 3. Mater Dolorosa mit gefalteten Händen (Öl auf Holz), Auktion , New York, 06.04. 2006, Lot 64. Das hier vorliegende Gemälde hat als einziges Leinwand als Bildträger. Es ist bekannt, dass Tizian die Komposition von eigenhändigen Repliken seiner Werke leicht veränderte, um den Eindruck eines originalen Werks zu verstärken (dies wird im Katalog der Tizian Ausstellung von 2003 ausführlich diskutiert). Harold Wethey schreibt in seinem Werkverzeichnis, dass der Prototyp der Komposition wohl mit dem verschollenen Gemälde aus der berühmten Sammlung des Erzherzogs Leopold Wilhelm in Brüssel identisch ist (dieses befand sich ehemals in der Sammlung Bartolomeo della Nave, Venedig, danach bis 1639 in der berühmten Sammlung des Herzogs von Hamilton). Auf Teniers’ Galeriebild erscheint eine, leider von einem anderen Gemälde halb verdeckte Tizian-Madonna, die, so weit erkennbar, große Ähnlichkeit mit unserem Bild aufweist, vor allem in der Handhaltung. Die Vermutung liegt also nahe, dass das hier vorliegende Gemälde aus der erzherzoglichen Sammlung stammt. Während die drei genannten Versionen aus den 1550er Jahren stammen, entstand unser Bild später, wohl in der Mitte der 1560er Jahre. Die Positionierung der Hände im Verhältnis zum Kopf der Madonna ist auf unserem Bild näher an der des erzherzoglichen Gemäldes als alle anderen Versionen. Es ist also mehr als eine Vermutung, dass es sich bei dem hier vorliegenden Gemälde um Tizians “Mater Dolorosa” aus der legendären Sammlung Erzherzog Leopold Wilhelms handelt.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

21.04.2010 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 73.500,-
Schätzwert:
EUR 10.000,- bis EUR 20.000,-

Tiziano Vecellio, Tiziano


(Pieve di Cadore um 1488/90–1576 Venedig) zugeschrieben / attribuito a Mater Dolorosa, Öl auf Leinwand (diese hat alle Charakteristika venezianischer Leinwände des 16. Jahrhunderts), 82,6 x 68 cm, gerahmt

Provenienz: Dieses bislang unpublizierte Gemälde befand sich möglicherweise ehemals in der Sammlung des Erzherzogs Leopold Wilhelm, Brüssel (vgl. das Galeriebild von David Teniers d. J. im Kunsthistorischen Museum, Wien, das bis auf eine Abweichung von wenigen Millimetern identische Maße hat, s. H. Wethey, WVZ-Nr. 78, p. 116). Drei weitere, voneinander abweichende eigenhändige Versionen dieser Komposition seien genannt: 1. Mater Dolorosa mit geöffneten Händen (Öl auf Marmor), Prado, Madrid; 2. Mater Dolorosa mit gefalteten Händen (Öl auf Holz), Museo Cerralbo, Madrid; 3. Mater Dolorosa mit gefalteten Händen (Öl auf Holz), Auktion , New York, 06.04. 2006, Lot 64. Das hier vorliegende Gemälde hat als einziges Leinwand als Bildträger. Es ist bekannt, dass Tizian die Komposition von eigenhändigen Repliken seiner Werke leicht veränderte, um den Eindruck eines originalen Werks zu verstärken (dies wird im Katalog der Tizian Ausstellung von 2003 ausführlich diskutiert). Harold Wethey schreibt in seinem Werkverzeichnis, dass der Prototyp der Komposition wohl mit dem verschollenen Gemälde aus der berühmten Sammlung des Erzherzogs Leopold Wilhelm in Brüssel identisch ist (dieses befand sich ehemals in der Sammlung Bartolomeo della Nave, Venedig, danach bis 1639 in der berühmten Sammlung des Herzogs von Hamilton). Auf Teniers’ Galeriebild erscheint eine, leider von einem anderen Gemälde halb verdeckte Tizian-Madonna, die, so weit erkennbar, große Ähnlichkeit mit unserem Bild aufweist, vor allem in der Handhaltung. Die Vermutung liegt also nahe, dass das hier vorliegende Gemälde aus der erzherzoglichen Sammlung stammt. Während die drei genannten Versionen aus den 1550er Jahren stammen, entstand unser Bild später, wohl in der Mitte der 1560er Jahre. Die Positionierung der Hände im Verhältnis zum Kopf der Madonna ist auf unserem Bild näher an der des erzherzoglichen Gemäldes als alle anderen Versionen. Es ist also mehr als eine Vermutung, dass es sich bei dem hier vorliegenden Gemälde um Tizians “Mater Dolorosa” aus der legendären Sammlung Erzherzog Leopold Wilhelms handelt.

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 21.04.2010 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 10.04. - 21.04.2010


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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