Lot Nr. 27 #


Peter Paul Rubens


(Siegen 1577–1640 Antwerpen) und Werkstatt Die Statue der Göttin Ceres in einer Nische, Öl auf Eichenholz, 90,5 x 70 cm, gerahmt

Ein ausführliches Gutachten von Prof. Dr. Justus Müller- Hofstede, Bonn, zu diesem Bild liegt vor. „Eine sorgfältig ausgeführte Replik nach dem von Peter, Paul Rubens einenhändig ausgeführten Werk... „

Provenienz: wahrscheinlich Sammlung Hermann Emden, Hamburg; Auktion R. Lepke, Berlin, 03.05.1910, Lot 1579.

Literatur: evtl. G. Hoet und P. Terwesten, Catalogues of naamlyst van schilderyen met derzelver prysen zeder den 22. Augusti 1752 tot den 21. November 1768, Den Haag, 1770, S. 224, Nr. 30; M. Varshavskaya, Rubens’ Paintings in the Hermitage Museum, Leningrad 1975, pp. 87–93. Vgl. Literatur: M. Rooses, L’Oeuvre Peint de Rubens, vol. III, S. 67; R. Oldenbourg, Rubens, Des Meisters Gemälde, StuttgartBerlin 1921, Abb. 83; L. Steinberg, Rubens’ Ceres in Leningrad, in: Art News, 70, 1971, p. 42f.

Zwei andere Versionen der von Putti geschmückten Ceres sind bekannt. Die erste befindet sich in der Eremitage in St. Petersburg. Sie wurde 1768 von Katharina II. aus der Sammlung des Grafen Cobenzl erworben. Die zweite Ceres, als eigenhändige Version unter Beteiligung wohl von Frans Snyders als Schöpfer der reichen Blumengirlande erst kürzlich identifiziert, befindet sich in der Sammlung Beyeler in Luzern. Sie wurde erstmals von Max Rooses erwähnt; er hatte sie 1898 in der Hamburger Sammlung Philippi gesehen. Unser Bild, die dritte Version, ist mit großer Wahrscheinlichkeit mit dem Gemälde aus der Sammlung Emden, ebenfalls Hamburg, identisch. Beide Bilder wurden immer wieder miteinander verwechselt. Bislang gelang es nicht, die Version zu identifizieren, die 1760 in Den Haag aus der Sammlung von Gerard Hoet versteigert wurde. Es könnte sich sowohl um das Luzerner wie auch um unser Bild gehandelt haben. - Das vorliegende Werk zeigt sich im Vergleich insbesondere zu dem Luzerner Gemälde insgesamt etwas skizzenhafter, so blieben einige Elemente der Architektur undefiniert. Es könnte daher vor der Luzerner Ceres entstanden und vom Meister überarbeitet worden sein, nachdem die Werkstatt nach dem Vorbild der bekannteren Erstfassung bereits die Komposition skizziert hatte. Die Ceres der Eremitage wird allgemein als Erstfassung anerkannt. Unser Bild stammt aus der klassizistischen Phase von Rubens’ Oeuvre. Sie ist durch klare Strukturen und plastisch modellierte Gestalten gekennzeichnet. Charakteristisch für diese Zeit ist das kühle Kolorit und die Fokussierung auf den antiken Themenkanon. Die Ceres der Eremitage wird allgemein auf 1615 datiert und auch unsere Wiederholung entstand wohl nicht wesentlich später. Das Hauptmotiv ist die hellenistische Statue der Ceres, die Rubens in der Sammlung Borghese in Rom gesehen hatte. Die Skulptur ist in einer Nische platziert, die an den Durchgangsbogen in Rubens’ Antwerpener Wohnhaus erinnert. Ikonographisch greift Rubens in unserem Gemälde auf eine reiche Tradition der Darstellung des kanonischen Themas des Ceresopfers zurück. Insbesondere die Connotation des Sujets als Allegorie des Friedens und seine Entstehung um 1615 passt in die Phase des 20jährigen Friedens zwischen den Nördlichen und den Spanischen Niederlanden. Wirtschaftliche Prosperität und Aufschwung bestimmten diese Phase der niederländischen Geschichte, was auch die Popularität der Ceresdarstellung belegen könnte. Von ihr liegt mit diesem Bild eine dritte Version vor, die wohl ähnlich wie die Petersburger Erstfassung in privatem Auftrag entstanden ist.

Ein ausführliches Gutachten von Prof. Dr. Justus Müller- Hofstede, Bonn, zu diesem Bild liegt vor. „Eine sorgfältig ausgeführte Replik nach dem von Peter, Paul Rubens einenhändig ausgeführten Werk... „ Provenienz: wahrscheinlich Sammlung Hermann

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

21.04.2010 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 237.710,-
Schätzwert:
EUR 45.000,- bis EUR 50.000,-

Peter Paul Rubens


(Siegen 1577–1640 Antwerpen) und Werkstatt Die Statue der Göttin Ceres in einer Nische, Öl auf Eichenholz, 90,5 x 70 cm, gerahmt

Ein ausführliches Gutachten von Prof. Dr. Justus Müller- Hofstede, Bonn, zu diesem Bild liegt vor. „Eine sorgfältig ausgeführte Replik nach dem von Peter, Paul Rubens einenhändig ausgeführten Werk... „

Provenienz: wahrscheinlich Sammlung Hermann Emden, Hamburg; Auktion R. Lepke, Berlin, 03.05.1910, Lot 1579.

Literatur: evtl. G. Hoet und P. Terwesten, Catalogues of naamlyst van schilderyen met derzelver prysen zeder den 22. Augusti 1752 tot den 21. November 1768, Den Haag, 1770, S. 224, Nr. 30; M. Varshavskaya, Rubens’ Paintings in the Hermitage Museum, Leningrad 1975, pp. 87–93. Vgl. Literatur: M. Rooses, L’Oeuvre Peint de Rubens, vol. III, S. 67; R. Oldenbourg, Rubens, Des Meisters Gemälde, StuttgartBerlin 1921, Abb. 83; L. Steinberg, Rubens’ Ceres in Leningrad, in: Art News, 70, 1971, p. 42f.

Zwei andere Versionen der von Putti geschmückten Ceres sind bekannt. Die erste befindet sich in der Eremitage in St. Petersburg. Sie wurde 1768 von Katharina II. aus der Sammlung des Grafen Cobenzl erworben. Die zweite Ceres, als eigenhändige Version unter Beteiligung wohl von Frans Snyders als Schöpfer der reichen Blumengirlande erst kürzlich identifiziert, befindet sich in der Sammlung Beyeler in Luzern. Sie wurde erstmals von Max Rooses erwähnt; er hatte sie 1898 in der Hamburger Sammlung Philippi gesehen. Unser Bild, die dritte Version, ist mit großer Wahrscheinlichkeit mit dem Gemälde aus der Sammlung Emden, ebenfalls Hamburg, identisch. Beide Bilder wurden immer wieder miteinander verwechselt. Bislang gelang es nicht, die Version zu identifizieren, die 1760 in Den Haag aus der Sammlung von Gerard Hoet versteigert wurde. Es könnte sich sowohl um das Luzerner wie auch um unser Bild gehandelt haben. - Das vorliegende Werk zeigt sich im Vergleich insbesondere zu dem Luzerner Gemälde insgesamt etwas skizzenhafter, so blieben einige Elemente der Architektur undefiniert. Es könnte daher vor der Luzerner Ceres entstanden und vom Meister überarbeitet worden sein, nachdem die Werkstatt nach dem Vorbild der bekannteren Erstfassung bereits die Komposition skizziert hatte. Die Ceres der Eremitage wird allgemein als Erstfassung anerkannt. Unser Bild stammt aus der klassizistischen Phase von Rubens’ Oeuvre. Sie ist durch klare Strukturen und plastisch modellierte Gestalten gekennzeichnet. Charakteristisch für diese Zeit ist das kühle Kolorit und die Fokussierung auf den antiken Themenkanon. Die Ceres der Eremitage wird allgemein auf 1615 datiert und auch unsere Wiederholung entstand wohl nicht wesentlich später. Das Hauptmotiv ist die hellenistische Statue der Ceres, die Rubens in der Sammlung Borghese in Rom gesehen hatte. Die Skulptur ist in einer Nische platziert, die an den Durchgangsbogen in Rubens’ Antwerpener Wohnhaus erinnert. Ikonographisch greift Rubens in unserem Gemälde auf eine reiche Tradition der Darstellung des kanonischen Themas des Ceresopfers zurück. Insbesondere die Connotation des Sujets als Allegorie des Friedens und seine Entstehung um 1615 passt in die Phase des 20jährigen Friedens zwischen den Nördlichen und den Spanischen Niederlanden. Wirtschaftliche Prosperität und Aufschwung bestimmten diese Phase der niederländischen Geschichte, was auch die Popularität der Ceresdarstellung belegen könnte. Von ihr liegt mit diesem Bild eine dritte Version vor, die wohl ähnlich wie die Petersburger Erstfassung in privatem Auftrag entstanden ist.

Ein ausführliches Gutachten von Prof. Dr. Justus Müller- Hofstede, Bonn, zu diesem Bild liegt vor. „Eine sorgfältig ausgeführte Replik nach dem von Peter, Paul Rubens einenhändig ausgeführten Werk... „ Provenienz: wahrscheinlich Sammlung Hermann

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 21.04.2010 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 10.04. - 21.04.2010


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.