Lot Nr. 21


Nathaniel Hone


(Dublin 1718–1784 London) Porträt des Horace Hone, Sohn des Künstlers, als Hirtenknabe David, signiert und datiert unten links: NHone 1771, Öl auf Leinwand, 92 x 70 cm, gerahmt

Ausgestellt: Royal Academy, London, 1771; Pall Mall, London, 1775.

Provenienz: Privatbesitz des Künstlers; Französische Privatsammlung.

Literatur: Horace Walpole, Observations on the Pictures exhibited at the Royal Academy, London 1771 (David, when a shepherd, after having delivered his lamb from the lion - pretty good); Kat. The Exhibition of the Pictures by Nathaniel Hone RA, 70 St. Martin’s Lane, London, London 1775, Kat. Nr. 24; Algernon Graves, The Royal Academy of Arts, A complete Dictionary of Contributors and their work from its foundation in 1769 to 1904, Bd. IV, London 1905; Adrian Le Harivel, Nathaniel Hone the Elder, Dublin 1992, p. 28–30; vgl. Martin Postle, Angels and Urchins - The Fancy Picture in 18th Century British Art, London 1998, p. 64.

Reproduktion: J. Watson, David - a portrait -, (Mezzotinto, 1778, nicht seitenverkehrt wie alle Mezzotintonblätter Watsons). Wir danken Herrn Dr. Brendan Rooney, Kurator für Irische Malerei an der National Gallery of Ireland, Dublin, für seine freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung dieses Bildes (email an den Einlieferer).
Seit seiner Präsentation im Rahmen der Royal Academy Exhibition 1771, wo es von den Kritikern gerühmt wurde, in Vergessenheit geraten, stellt die Wiederentdeckung dieses reizvollen Porträts eine wichtige Ergänzung zu Hones Oeuvre dar. Hone, einer der bedeutendsten irischen Künstler, wurde als Sohn eines Goldschmieds in Dublin geboren und in verschiedenen Werkstätten als Miniaturmaler ausgebildet. 1748 übersiedelte der inzwischen berühmte Miniaturist nach London, wo er nach dem Tod Christian Friedrich Zinckes der dominierende Künstler dieser Gattung war. In dieser Londoner Zeit wandte er sich dem Porträt in Öl zu. Hier fand er zu seiner endgültigen Bestimmung. Seine Berühmtheit basiert auf diesen meisterhaften Porträts, bei denen er sich an den großen Niederländern um Rembrandt und am römischen Barock orientierte. Als Gründungsmitglied der Royal Academy 1768 war der charakterlich schwierige Hone in einen jahrelangen Streit mit deren Präsidenten Reynolds verwickelt, dessen Historismus er ablehnte. Der Streit sollte in seinem satirischen Porträt Reynolds’ und Angelika Kauffmanns gipfeln, das 1775 von der Akademie abgelehnt wurde und Hone zu der ersten unabhängigen Soloretrospektive der Kunstgeschichte veranlasste. Von den Zeitgenossen besonders gerühmt wurden seine Darstellungen von Kindern, denen er, anders als seine Zeitgenossen, eigene Charakterzüge zubilligte, statt sie in schematischer und an Erwachsenenporträts angelehnter Form abzubilden. Hierbei brillierte er besonders in einer von ihm selbst erfundenen Kategorie, dem “Fancy Portrait”, bei denen er historischen Figuren Porträtzüge verlieh, eine Technik mit der auch Gainsborough arbeiten sollte. Die Darstellung eines Kindes als Kind statt in der Rolle eines Miniaturerwachsenen war der damaligen Kunstkritik neu. Seinen eigenen Kindern in tiefer Zuneigung verbunden, stellte er sie oft in dieser Art dar. Als Beispiele dieser Gattung werden immer wieder die Porträts seiner Söhne Horace und John Camillus herangezogen. Von Horace Hone gibt es eine andere Darstellung in der National Gallery, Dublin, “Portrait of a Boy Sketching”, während John Camillus Hone dort als “A Piping Boy” dargestellt ist. Die Darstellung seines talentierten Sohnes als jugendlicher David, der eben den Löwen besiegt hat, zählt sicher zu den besten Beispielen dieser Gattung. Unser Bild, das lange als verschollen galt, wurde bereits 1778 von John Watson als Mezzotintoblatt publiziert, ein Beweis für seine große Popularität. Horace Hone, der Lieblingssohn des Künstlers, sollte unter Anleitung seines Vaters der bedeutendste Miniaturist des Regency werden. 1804 wurde er dem späteren König Georg IV. vorgestellt, dessen Hofmaler er bis zu seinem Tod blieb.

Ausgestellt: Royal Academy, London, 1771; Pall Mall, London, 1775. Provenienz: Privatbesitz des Künstlers; Französische Privatsammlung. Literatur: Horace Walpole, Observations on the Pictures exhibited at the Royal Academy, London 1771 (David, when a sh

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

21.04.2010 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 49.100,-
Schätzwert:
EUR 18.000,- bis EUR 22.000,-

Nathaniel Hone


(Dublin 1718–1784 London) Porträt des Horace Hone, Sohn des Künstlers, als Hirtenknabe David, signiert und datiert unten links: NHone 1771, Öl auf Leinwand, 92 x 70 cm, gerahmt

Ausgestellt: Royal Academy, London, 1771; Pall Mall, London, 1775.

Provenienz: Privatbesitz des Künstlers; Französische Privatsammlung.

Literatur: Horace Walpole, Observations on the Pictures exhibited at the Royal Academy, London 1771 (David, when a shepherd, after having delivered his lamb from the lion - pretty good); Kat. The Exhibition of the Pictures by Nathaniel Hone RA, 70 St. Martin’s Lane, London, London 1775, Kat. Nr. 24; Algernon Graves, The Royal Academy of Arts, A complete Dictionary of Contributors and their work from its foundation in 1769 to 1904, Bd. IV, London 1905; Adrian Le Harivel, Nathaniel Hone the Elder, Dublin 1992, p. 28–30; vgl. Martin Postle, Angels and Urchins - The Fancy Picture in 18th Century British Art, London 1998, p. 64.

Reproduktion: J. Watson, David - a portrait -, (Mezzotinto, 1778, nicht seitenverkehrt wie alle Mezzotintonblätter Watsons). Wir danken Herrn Dr. Brendan Rooney, Kurator für Irische Malerei an der National Gallery of Ireland, Dublin, für seine freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung dieses Bildes (email an den Einlieferer).
Seit seiner Präsentation im Rahmen der Royal Academy Exhibition 1771, wo es von den Kritikern gerühmt wurde, in Vergessenheit geraten, stellt die Wiederentdeckung dieses reizvollen Porträts eine wichtige Ergänzung zu Hones Oeuvre dar. Hone, einer der bedeutendsten irischen Künstler, wurde als Sohn eines Goldschmieds in Dublin geboren und in verschiedenen Werkstätten als Miniaturmaler ausgebildet. 1748 übersiedelte der inzwischen berühmte Miniaturist nach London, wo er nach dem Tod Christian Friedrich Zinckes der dominierende Künstler dieser Gattung war. In dieser Londoner Zeit wandte er sich dem Porträt in Öl zu. Hier fand er zu seiner endgültigen Bestimmung. Seine Berühmtheit basiert auf diesen meisterhaften Porträts, bei denen er sich an den großen Niederländern um Rembrandt und am römischen Barock orientierte. Als Gründungsmitglied der Royal Academy 1768 war der charakterlich schwierige Hone in einen jahrelangen Streit mit deren Präsidenten Reynolds verwickelt, dessen Historismus er ablehnte. Der Streit sollte in seinem satirischen Porträt Reynolds’ und Angelika Kauffmanns gipfeln, das 1775 von der Akademie abgelehnt wurde und Hone zu der ersten unabhängigen Soloretrospektive der Kunstgeschichte veranlasste. Von den Zeitgenossen besonders gerühmt wurden seine Darstellungen von Kindern, denen er, anders als seine Zeitgenossen, eigene Charakterzüge zubilligte, statt sie in schematischer und an Erwachsenenporträts angelehnter Form abzubilden. Hierbei brillierte er besonders in einer von ihm selbst erfundenen Kategorie, dem “Fancy Portrait”, bei denen er historischen Figuren Porträtzüge verlieh, eine Technik mit der auch Gainsborough arbeiten sollte. Die Darstellung eines Kindes als Kind statt in der Rolle eines Miniaturerwachsenen war der damaligen Kunstkritik neu. Seinen eigenen Kindern in tiefer Zuneigung verbunden, stellte er sie oft in dieser Art dar. Als Beispiele dieser Gattung werden immer wieder die Porträts seiner Söhne Horace und John Camillus herangezogen. Von Horace Hone gibt es eine andere Darstellung in der National Gallery, Dublin, “Portrait of a Boy Sketching”, während John Camillus Hone dort als “A Piping Boy” dargestellt ist. Die Darstellung seines talentierten Sohnes als jugendlicher David, der eben den Löwen besiegt hat, zählt sicher zu den besten Beispielen dieser Gattung. Unser Bild, das lange als verschollen galt, wurde bereits 1778 von John Watson als Mezzotintoblatt publiziert, ein Beweis für seine große Popularität. Horace Hone, der Lieblingssohn des Künstlers, sollte unter Anleitung seines Vaters der bedeutendste Miniaturist des Regency werden. 1804 wurde er dem späteren König Georg IV. vorgestellt, dessen Hofmaler er bis zu seinem Tod blieb.

Ausgestellt: Royal Academy, London, 1771; Pall Mall, London, 1775. Provenienz: Privatbesitz des Künstlers; Französische Privatsammlung. Literatur: Horace Walpole, Observations on the Pictures exhibited at the Royal Academy, London 1771 (David, when a sh

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 21.04.2010 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 10.04. - 21.04.2010


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.