Lot Nr. 14 #


Jan Brueghel d. J.


(Antwerpen 1601–1678) Die Muttergottes mit dem Christusknaben in einer blumengeschmückten Kartusche, Öl auf Holz, 74 x 53 cm, gerahmt

Gutachten: Dr. Klaus Ertz, Januar 2010.

Um eine architektonisch ausgearbeitete Steinnische, in deren Öffnung die Muttergottes mit dem Christusknaben thront, hat Brueghel mit der technischen Perfektion, für die er gerühmt wurde, in feinen Lasuren eine große Blumendekoration herumgeführt. Die großblütrigen und fast greifbar scheinenden Blumen sind, so Dr. Ertz in seinem Gutachten, charakteristisch für seine Arbeiten aus den 1640er Jahren. Hier nähert er sich am weitesten an vergleichbare Kompositionen von Daniel Seghers an, bleibt aber immer von den Werken seiner Zeitgenossen unterscheidbar. Insgesamt wirken Brueghels Kompositionen dieser Jahre aufgeräumter, ruhiger und weniger auf Effekt bedacht. So lässt Brueghel die Zwischenräume der Blumengebinde leer, während Seghers diese immer in einer Art ‘horror vacui’ mit Disteln und Rosenzweigen füllt. Auch bei der Madonna sind die Details fein ausgearbeitet, einzelne Elemente der Komposition beeindrucken in ihrer plastischen Tiefe. Der überbordenden, in juwelenhaft bunter Vielfalt vor dem schwarzen Hintergrund hervorstehenden Blumendekoration wurde hier von einem bisher nicht identifizierten Mitglied der Rubens-Werkstatt eine strenge, bereits an den Antwerpener Hochbarock erinnernde Szene entgegengesetzt. Somit ist das vorliegende Gemälde ein wichtiges Dokument für die Zusammenarbeit Brueghels mit seinen Antwerpener Malerkollegen. Da die Quellenlage wenig Rückschlüsse auf die Intensität der Zusammenarbeit Brueghels mit dem Rubens-Kreis zulässt, stellt das vorliegende Gemälde einen wichtigen Beleg für diese Kollegialität der flämischen Meister dar.

Gutachten: Dr. Klaus Ertz, Januar 2010. Um eine architektonisch ausgearbeitete Steinnische, in deren Öffnung die Muttergottes mit dem Christusknaben thront, hat Brueghel mit der technischen Perfektion, für die er gerühmt wurde, in feinen Lasuren eine g

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

21.04.2010 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 76.230,-
Schätzwert:
EUR 35.000,- bis EUR 40.000,-

Jan Brueghel d. J.


(Antwerpen 1601–1678) Die Muttergottes mit dem Christusknaben in einer blumengeschmückten Kartusche, Öl auf Holz, 74 x 53 cm, gerahmt

Gutachten: Dr. Klaus Ertz, Januar 2010.

Um eine architektonisch ausgearbeitete Steinnische, in deren Öffnung die Muttergottes mit dem Christusknaben thront, hat Brueghel mit der technischen Perfektion, für die er gerühmt wurde, in feinen Lasuren eine große Blumendekoration herumgeführt. Die großblütrigen und fast greifbar scheinenden Blumen sind, so Dr. Ertz in seinem Gutachten, charakteristisch für seine Arbeiten aus den 1640er Jahren. Hier nähert er sich am weitesten an vergleichbare Kompositionen von Daniel Seghers an, bleibt aber immer von den Werken seiner Zeitgenossen unterscheidbar. Insgesamt wirken Brueghels Kompositionen dieser Jahre aufgeräumter, ruhiger und weniger auf Effekt bedacht. So lässt Brueghel die Zwischenräume der Blumengebinde leer, während Seghers diese immer in einer Art ‘horror vacui’ mit Disteln und Rosenzweigen füllt. Auch bei der Madonna sind die Details fein ausgearbeitet, einzelne Elemente der Komposition beeindrucken in ihrer plastischen Tiefe. Der überbordenden, in juwelenhaft bunter Vielfalt vor dem schwarzen Hintergrund hervorstehenden Blumendekoration wurde hier von einem bisher nicht identifizierten Mitglied der Rubens-Werkstatt eine strenge, bereits an den Antwerpener Hochbarock erinnernde Szene entgegengesetzt. Somit ist das vorliegende Gemälde ein wichtiges Dokument für die Zusammenarbeit Brueghels mit seinen Antwerpener Malerkollegen. Da die Quellenlage wenig Rückschlüsse auf die Intensität der Zusammenarbeit Brueghels mit dem Rubens-Kreis zulässt, stellt das vorliegende Gemälde einen wichtigen Beleg für diese Kollegialität der flämischen Meister dar.

Gutachten: Dr. Klaus Ertz, Januar 2010. Um eine architektonisch ausgearbeitete Steinnische, in deren Öffnung die Muttergottes mit dem Christusknaben thront, hat Brueghel mit der technischen Perfektion, für die er gerühmt wurde, in feinen Lasuren eine g

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 21.04.2010 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 10.04. - 21.04.2010


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.