Lot Nr. 290


Lucas Cranach d.Å


. (Kronach 1472 - 1553 Weimar) Werkstatt 'Bildnis einer lachenden jungen Frau', Öl auf Holz, 56 x 44 cm , gerahmt

Das Gemälde nimmt motivisch sowie in der Ausführung eine Ausnahmestellung im Werk Lucas Cranachs d.Å. bzw. seiner Werkstatt ein. Es geht auf ein italienisches Vorbild in der bergamaschischen Malerei Anfang des 16. Jahrhunderts zurück. Eine mehrfigurige Darstellung aus der Schule von Bergamo des 16. Jahrhunderts mit dem identischen Frauentypus mit Zuschreibungen an Bartolomeo Veneto bzw. dem Hinweis auf den Einfluß von Leonardo da Vincis wurde am 20. Mai 1993 bei Sotheby's London, Los 12 und am 18. April 1997, Los 168bei Christies London versteigert. Dr. Klaus Grimm hält das vorliegende Gemälde für "ohne Zweifel aus der Cranach-Werkstatt" stammend. Dr. Werner Schade und Ludwig Meyer, Archiv für Kunstgeschichte, glauben an die Hand eines bergamaschischen bzw. oberitalienischen Malers. Dr. Schade vermutet überdies aufgrund der bei der Reinigung sichtbar gewordenen Umrisse eines Kopfes in der rechten Bildhälfte, dass es sich um ein Fragment handele. Diese Meinung teilt auch Dr. Dieter Koepplin. Dr. Koepplin schreibt, man habe "über viele Jahre hinweg in der Cranach-Werkstatt eine gewisse Ausschau nach italienischen Vorbildern gehalten" und erwähnt, dass "Cranachs Sohn Hans Cranach in Bologna" gestorben sei. Er verweist weiter darauf, dass "die sächsische höfische Frauenmode am Hof oberitalienisch beeinflusst" war. Für die Cranach-Werkstatt spreche die Holzspan-Kette und die Borte des Kleides. Auf jeden Fall sei das vorliegende Porträt "kunsthistorisch interessant". Die in den Frauenbildnissen Cranachs tatsächlich vorkommende HolzSpankette des Porträts verweist das Bildnis in den Arbeitsbereich Cranachs. Literatur: Das Gemälde ist aufgeführt und abgebildet als eigenhändiges Werk von Lucas Cranach d.Å. in Max J. Friedländer & Jakob Rosenberg, "Lucas Cranach", Monographie und Werksverzeichnis, deutsche Ausgabe Parkland Verlag; Stuttgart, 1989, SS. 128, 293. Gutachten: Max J. Friedländer, 19. September 1929: "ein höchst bemerkenswertes Werk von Lucas Cranach dem Ålteren, das auf ein italienisches Vorbild zurückgeht" (in Photokopie). Provenienz: 1932, Sammlung Edouard Jonas, Paris und New York; Wiener Privatsammlung

Experte: Prof. Dr. Peter Wolf Prof. Dr. Peter Wolf

06.10.2009 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 23.480,-
Schätzwert:
EUR 12.000,- bis EUR 16.000,-

Lucas Cranach d.Å


. (Kronach 1472 - 1553 Weimar) Werkstatt 'Bildnis einer lachenden jungen Frau', Öl auf Holz, 56 x 44 cm , gerahmt

Das Gemälde nimmt motivisch sowie in der Ausführung eine Ausnahmestellung im Werk Lucas Cranachs d.Å. bzw. seiner Werkstatt ein. Es geht auf ein italienisches Vorbild in der bergamaschischen Malerei Anfang des 16. Jahrhunderts zurück. Eine mehrfigurige Darstellung aus der Schule von Bergamo des 16. Jahrhunderts mit dem identischen Frauentypus mit Zuschreibungen an Bartolomeo Veneto bzw. dem Hinweis auf den Einfluß von Leonardo da Vincis wurde am 20. Mai 1993 bei Sotheby's London, Los 12 und am 18. April 1997, Los 168bei Christies London versteigert. Dr. Klaus Grimm hält das vorliegende Gemälde für "ohne Zweifel aus der Cranach-Werkstatt" stammend. Dr. Werner Schade und Ludwig Meyer, Archiv für Kunstgeschichte, glauben an die Hand eines bergamaschischen bzw. oberitalienischen Malers. Dr. Schade vermutet überdies aufgrund der bei der Reinigung sichtbar gewordenen Umrisse eines Kopfes in der rechten Bildhälfte, dass es sich um ein Fragment handele. Diese Meinung teilt auch Dr. Dieter Koepplin. Dr. Koepplin schreibt, man habe "über viele Jahre hinweg in der Cranach-Werkstatt eine gewisse Ausschau nach italienischen Vorbildern gehalten" und erwähnt, dass "Cranachs Sohn Hans Cranach in Bologna" gestorben sei. Er verweist weiter darauf, dass "die sächsische höfische Frauenmode am Hof oberitalienisch beeinflusst" war. Für die Cranach-Werkstatt spreche die Holzspan-Kette und die Borte des Kleides. Auf jeden Fall sei das vorliegende Porträt "kunsthistorisch interessant". Die in den Frauenbildnissen Cranachs tatsächlich vorkommende HolzSpankette des Porträts verweist das Bildnis in den Arbeitsbereich Cranachs. Literatur: Das Gemälde ist aufgeführt und abgebildet als eigenhändiges Werk von Lucas Cranach d.Å. in Max J. Friedländer & Jakob Rosenberg, "Lucas Cranach", Monographie und Werksverzeichnis, deutsche Ausgabe Parkland Verlag; Stuttgart, 1989, SS. 128, 293. Gutachten: Max J. Friedländer, 19. September 1929: "ein höchst bemerkenswertes Werk von Lucas Cranach dem Ålteren, das auf ein italienisches Vorbild zurückgeht" (in Photokopie). Provenienz: 1932, Sammlung Edouard Jonas, Paris und New York; Wiener Privatsammlung

Experte: Prof. Dr. Peter Wolf Prof. Dr. Peter Wolf


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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 06.10.2009 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 26.09. - 06.10.2009


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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