Lot Nr. 211


Meiffren Comte


(Marseille 1630-1705) Prunkstillleben mit einem Deckelpokal, Muscheln, einer Blumenschale, einer Taschenuhr und einem französischen Wappenbuch auf einem Relieffries in einer klassischen Säulenarchitektur, Öl auf Leinwand, 58,4 x 73 cm , gerahmt

Provenienz: Auktion Sotheby's, New York, 01.06. 1990, Lot 93. Dieses für das Werk des Marseiller Malers Comte charakteristische Werk veranschaulicht die Bedeutung des Künstlers für die Entwicklung des französischen Stilllebens des späten 'grand siècle'. Das aufgeschlagene Wappenbuch ist als heraldische Anspielung auf den Auftraggeber zu verstehen. Bei Rudolphe Ziegler, einem Maler deutscher Herkunft ausgebildet, wird Comte erstmals während eines Romaufenthaltes 1651 erwähnt. Drei Jahre später ließ er sich, offenbar bereits ein beachteter Künstler, in seiner Heimatstadt nieder. In seinen prunkvollen Stillleben stellte er wie hier meist barocke Schaugefässe der Gold- und Silberschmiedekunst in beeindruckender technischer Virtuosität dar. Durch die exotische Zusammenstellung mit anderen Kunstkammerobjekten wie hier den Muscheln und der Taschenuhr in einer antikisierenden Architekturkulisse entsprach er dem höfischen Geschmack seiner Zeitgenossen. Dies erklärt auch seine Bekanntheit in Paris und Versailles, obwohl er zeitlebens in Marseille blieb. Louis XIV. ernannte den Künstler bereits 1675 zum Peintre du Roi. Das vorliegende Gemälde stellt ein wichtiges Beispiel der Arbeit dieses Künstlers dar. Das wissenschaftliche Interesse an seinem Oeuvre erwacht erst jetzt wieder, denn, wie Pierre Rosenberg feststellt, sind seine Werke "über das Dekorative hinaus im wortwörtlichen Sinne Kuriositäten und wecken die Neugierde des Betrachters" (P. Rosenberg, in: Französische Meisterwerke des 17. und 18. Jahrhunderts in deutschen Sammlungen, BonnMünchen-Paris 2006, S. 326).

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

06.10.2009 - 17:00

Schätzwert:
EUR 10.000,- bis EUR 12.000,-

Meiffren Comte


(Marseille 1630-1705) Prunkstillleben mit einem Deckelpokal, Muscheln, einer Blumenschale, einer Taschenuhr und einem französischen Wappenbuch auf einem Relieffries in einer klassischen Säulenarchitektur, Öl auf Leinwand, 58,4 x 73 cm , gerahmt

Provenienz: Auktion Sotheby's, New York, 01.06. 1990, Lot 93. Dieses für das Werk des Marseiller Malers Comte charakteristische Werk veranschaulicht die Bedeutung des Künstlers für die Entwicklung des französischen Stilllebens des späten 'grand siècle'. Das aufgeschlagene Wappenbuch ist als heraldische Anspielung auf den Auftraggeber zu verstehen. Bei Rudolphe Ziegler, einem Maler deutscher Herkunft ausgebildet, wird Comte erstmals während eines Romaufenthaltes 1651 erwähnt. Drei Jahre später ließ er sich, offenbar bereits ein beachteter Künstler, in seiner Heimatstadt nieder. In seinen prunkvollen Stillleben stellte er wie hier meist barocke Schaugefässe der Gold- und Silberschmiedekunst in beeindruckender technischer Virtuosität dar. Durch die exotische Zusammenstellung mit anderen Kunstkammerobjekten wie hier den Muscheln und der Taschenuhr in einer antikisierenden Architekturkulisse entsprach er dem höfischen Geschmack seiner Zeitgenossen. Dies erklärt auch seine Bekanntheit in Paris und Versailles, obwohl er zeitlebens in Marseille blieb. Louis XIV. ernannte den Künstler bereits 1675 zum Peintre du Roi. Das vorliegende Gemälde stellt ein wichtiges Beispiel der Arbeit dieses Künstlers dar. Das wissenschaftliche Interesse an seinem Oeuvre erwacht erst jetzt wieder, denn, wie Pierre Rosenberg feststellt, sind seine Werke "über das Dekorative hinaus im wortwörtlichen Sinne Kuriositäten und wecken die Neugierde des Betrachters" (P. Rosenberg, in: Französische Meisterwerke des 17. und 18. Jahrhunderts in deutschen Sammlungen, BonnMünchen-Paris 2006, S. 326).

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 06.10.2009 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 26.09. - 06.10.2009