(Amsterdam 1628-1709) Porträt eines jungen Mädchens mit Kirschen, signiert und datiert unten rechts: "BGraet fe 1681", Öl auf Leinwand, 80 x 64 cm , gerahmt

Barent Graet, der sich zunächst in der Tradition des Amsterdamer Klassizismus den Landschaften zuwandte, erreichte seine Meisterschaft erst im reifen Alter in der Gattung des Porträts. Wie das vorliegende Gemälde beispielhaft demonstriert, zeichnen sich seine bereits früh sehr geschätzten Bildnisse durch eine schwungvolle, elegante Komposition, sattes Kolorit und eine besonders fein charakterisierende Zeichnung aus. Er war an vielen Höfen Europas aktiv, so dass sich seine Werke heute sowohl im Amsterdamer Rijksmuseum, aber auch im Buckingham Palace, London, und ehemals in der Gräflich Czernin'schen Galerie in Wien finden. Dass er bereits früh Lehrlinge in seine Werkstatt aufnahm, unter denen sich auch Johann Heinrich Roos und Hieronymus van Uffelen befanden, mag als weiterer Beleg für seinen Erfolg gelten. Als hervorragender Vertreter der letzten Generation des "Goldenen Zeitalters" der niederländischen Malerei hatte er außerdem als Kunstsachverständiger einen guten Ruf, was dazu führte, dass er vom Berliner Hof 1672 in ein Expertengremium berufen wurde, das eine dem Kurfürsten zum Kauf angebotene Sammlung begutachten sollte. Seinen Ruhm aber begründete Graet mit einer Reihe selten signierter eindrucksvoller Porträts, zu denen auch das vorliegende zählt.