Lot Nr. 113


Jean Raoux


(Montpellier 1677-1743 Paris) Allegorisches Porträt einer Dame des Versailler Hofes als Vestalin, Öl auf Leinwand, 226 x 144 cm , gerahmt

Provenienz: Amerikanische Privatsammlung.

Vgl. Literatur: J. Claparède,"Un tricentenaire oublié: Jean Raoux, in: Menestral, L'Art des pays d'oc, 10/11 1977, Nr. 15; C. Constans, Musée National du Château de Versailles, Catalogue des Peintures, Paris 1980, Nr. 3751; A. C. Steland, Vestalinnen - Ein zeittypisches Werk des Malers Jean Raoux um 1730, angeregt durch ein Werk wissenschaftlicher Literatur und ein Opéra-Ballet, in: Artibus et Historiae, Nr. 29, 1994, S. 135-152, fig.4; Kat. "Figures de la Passion", Musée de la Musique, Paris 2001/2002, p. 240; C. Constans, Musée National du Château de Versailles, Les Peintures, Paris 1995, 2 vol. (T. II, Nr. 4144). Dieses allegorische Porträt zeigt eine junge Dame des Versailler Hofes in einem weißen Kleid, wie sie im Tempel der Vesta, der römischen Göttin des Feuers und des häuslichen Herdes, der Schutzgöttin der Familie huldigt. Der Göttin Vesta zu Ehren brannte in ihrem Tempel ein ewiges Feuer, das von den Vestalinnen, den jungfräulichen Tempelhüterinnen, bewacht wurde. Der Tempeleingang gibt die Sicht auf eine Parkanlage mit Springbrunnen im Hintergrund frei. Der fackelbewehrte Amor ist ein augenzwinkernder Hinweis darauf, dass die Unschuld der Schönen nicht allzu ernst zu nehmen ist, will er doch gerade das Liebesfeuer entfachen. Es handelt sich bei unserem Gemälde um die einzige Neuschöpfung Raoux' innerhalb eines beliebten Kompositionsschemas, von dem insgesamt vier eigenhändige, leicht variierende Versionen überliefert sind. Die 1. Fassung ging im 19. Jh. in Bordeaux bei einem Brand verloren. Eine weitere Version aus Versailles, datiert 1733, ist im Musée des Beaux-Arts in Dijon. Eine stark verkleinerte Version befindet sich derzeit im süddeutschen Kunsthandel. Unsere Fassung weicht vor allem in der Darstellung der Porträtierten deutlich ab: handelt es sich bei den anderen drei Fassungen mehr oder weniger um Varianten oder eigenhändige Kopien des Porträts der Madame Boucher, das in Bordeaux zerstört wurde, stellt unser Gemälde eine wesentlich jüngere und bislang unidentifizierte Dame dar. Jean Raoux war in Paris Schüler von Jean Ranc und Bon de Boullogne. Er erhielt 1704 den Grand Prix der Académie Royale und wurde 1717 als ihr Mitglied aufgenommen.

Provenienz: Amerikanische Privatsammlung. Vgl. Literatur: J. Claparède,"Un tricentenaire oublié: Jean Raoux, in: Menestral, L'Art des pays d'oc, 10/11 1977, Nr. 15; C. Constans, Musée National du Château de Versailles, Catalogue des Peintures, Paris

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

06.10.2009 - 17:00

Schätzwert:
EUR 25.000,- bis EUR 30.000,-

Jean Raoux


(Montpellier 1677-1743 Paris) Allegorisches Porträt einer Dame des Versailler Hofes als Vestalin, Öl auf Leinwand, 226 x 144 cm , gerahmt

Provenienz: Amerikanische Privatsammlung.

Vgl. Literatur: J. Claparède,"Un tricentenaire oublié: Jean Raoux, in: Menestral, L'Art des pays d'oc, 10/11 1977, Nr. 15; C. Constans, Musée National du Château de Versailles, Catalogue des Peintures, Paris 1980, Nr. 3751; A. C. Steland, Vestalinnen - Ein zeittypisches Werk des Malers Jean Raoux um 1730, angeregt durch ein Werk wissenschaftlicher Literatur und ein Opéra-Ballet, in: Artibus et Historiae, Nr. 29, 1994, S. 135-152, fig.4; Kat. "Figures de la Passion", Musée de la Musique, Paris 2001/2002, p. 240; C. Constans, Musée National du Château de Versailles, Les Peintures, Paris 1995, 2 vol. (T. II, Nr. 4144). Dieses allegorische Porträt zeigt eine junge Dame des Versailler Hofes in einem weißen Kleid, wie sie im Tempel der Vesta, der römischen Göttin des Feuers und des häuslichen Herdes, der Schutzgöttin der Familie huldigt. Der Göttin Vesta zu Ehren brannte in ihrem Tempel ein ewiges Feuer, das von den Vestalinnen, den jungfräulichen Tempelhüterinnen, bewacht wurde. Der Tempeleingang gibt die Sicht auf eine Parkanlage mit Springbrunnen im Hintergrund frei. Der fackelbewehrte Amor ist ein augenzwinkernder Hinweis darauf, dass die Unschuld der Schönen nicht allzu ernst zu nehmen ist, will er doch gerade das Liebesfeuer entfachen. Es handelt sich bei unserem Gemälde um die einzige Neuschöpfung Raoux' innerhalb eines beliebten Kompositionsschemas, von dem insgesamt vier eigenhändige, leicht variierende Versionen überliefert sind. Die 1. Fassung ging im 19. Jh. in Bordeaux bei einem Brand verloren. Eine weitere Version aus Versailles, datiert 1733, ist im Musée des Beaux-Arts in Dijon. Eine stark verkleinerte Version befindet sich derzeit im süddeutschen Kunsthandel. Unsere Fassung weicht vor allem in der Darstellung der Porträtierten deutlich ab: handelt es sich bei den anderen drei Fassungen mehr oder weniger um Varianten oder eigenhändige Kopien des Porträts der Madame Boucher, das in Bordeaux zerstört wurde, stellt unser Gemälde eine wesentlich jüngere und bislang unidentifizierte Dame dar. Jean Raoux war in Paris Schüler von Jean Ranc und Bon de Boullogne. Er erhielt 1704 den Grand Prix der Académie Royale und wurde 1717 als ihr Mitglied aufgenommen.

Provenienz: Amerikanische Privatsammlung. Vgl. Literatur: J. Claparède,"Un tricentenaire oublié: Jean Raoux, in: Menestral, L'Art des pays d'oc, 10/11 1977, Nr. 15; C. Constans, Musée National du Château de Versailles, Catalogue des Peintures, Paris

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 06.10.2009 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 26.09. - 06.10.2009