(1641-1710)
Die Anbetung der Könige, Pinsel in brauner Tusche über schwarzer Kreide, Aquarell und Gouache auf Bütten, am Unterrand von fremder Hand in brauner Feder bezeichnet "Francesco Castilgione Genovese.", 23 x 41 cm, Passep., ohne Rahmen, (Sch)

Provenienz:
anonymer Sammler, Venedig 18. Jahrhundert, bekannt als "The Reliable Venetian Hand". Vgl. Terence Mullaly, "The Reliable Venetian Hand - an exhibition in Venice and some additions", in: The Burlington Magazine, Jänner 1967, S. 48-51.

Literatur:
Vgl. Ann Percy, Giovanni Benedetto Castiglione. Master draughtsman of the Italian Baroque, Philadelphia Museum of Art, 17. September - 28. November 1971, Kat. 120, 121; T. Pignatti, Veronese, Alfieri, Venice 1976, S. 159.

Die Inschrift auf der vorliegenden Zeichnung mit der Zuschreibung an Francesco Castiglione stammt von einem venezianischen Zeichnungssammler des 18. Jahrhunderts, der erstmals von Arthur E. Popham 1935 in seinem Katalog der Fenwick Collection als "The Reliable Venetian Hand" erwähnt wurde. In seiner Sammlung befanden sich vor allem Werke venezianischer und anderer italienischer Künstler, vorwiegend aus dem 18. Jahrhundert. Zwei vergleichbare Zeichnungen von Francesco Castiglione, die mit derselben Inschrift des unbekannten Sammlers "Francesco Castiglione Genovese." versehen sind, befinden sich im Metropolitan Museum New York (Inv. 08.227.24, 08.227.25; Percy 1971, Kat. 120, 121). Die beiden Blätter in New York " Ein Tierkongress" und "Junger Jäger mit Hunden in einer Landschaft" zählen zu den frühesten Francesco Castiglione zugschriebenen Werken und galten lange als die einzigen gesicherten Werke des Künstlers die eine Zuschreibung weiterer stilistisch und technisch vergleichbarer Werke ermöglichten. Aufgrund der identischen Sammlerinschrift, dem vergleichbaren Stil und Medium (Pinsel in Braun, schwarze Kreide, Aquarell und Gouache) kann auch die vorliegende Zeichnung an Francesco Castiglione zugeschrieben werden. Die Komposition geht vermutlich auf eine venezianische Vorlage aus dem Umkreis von Paolo Veronese zurück und könnte nach einer Variante nach Veroneses „Adorazione“ in der Chiesa di San Zanipolo in Venedig (1558) entstanden sein, da sie einige derselben rustikalen Elemente und architektonischen Details aufweist. Eine weitere vergleichbare Komposition, die heute der Schule von Paolo Veronese zugeschrieben wird, ist das Gemälde mit der „Adorazione dei Magi“ (1576), welches als Teil eines Zyklus von acht Gemälden mit Szenen aus dem Neuen Testament für die Sakristei der Scuola Grande die San Fantin angefertigt wurde und nach deren Schließung 1808 in das Ateneo Veneto transferiert wurde (vgl. Pignatti 1976, S. 159).

Wir danken Dr. Timothy Standring und Prof. Camillo Manzitti für die wissenschaftliche Unterstützung.

Provenienz:
anonymer Sammler, Venedig 18. Jahrhundert, bekannt als "The Reliable Venetian Hand". Vgl. Terence Mullaly, "The Reliable Venetian Hand - an exhibition in Venice and some additions", in: The Burlington Magazine, Jänner 1967, S. 48-51.

Literatur:
Vgl. Ann Percy, Giovanni Benedetto Castiglione. Master draughtsman of the Italian Baroque, Philadelphia Museum of Art, 17. September - 28. November 1971, Kat. 120, 121.

Die Inschrift auf der vorliegenden Zeichnung mit der Zuschreibung an Francesco Castiglione stammt von einem venezianischen Zeichnungssammler des 18. Jahrhunderts, der erstmals von Arthur E. Popham 1935 in seinem Katalog der Fenwick Collection als "The Reliable Venetian Hand" erwähnt wurde. In seiner Sammlung befanden sich vor allem Werke venezianischer und anderer italienischer Künstler, vorwiegend aus dem 18. Jahrhundert. Zwei vergleichbare Zeichnungen von Francesco Castiglione, die mit derselben Inschrift des unbekannten Sammlers "Francesco Castiglione Genovese." versehen sind, befinden sich im Metropolitan Museum New York (Inv. 08.227.24, 08.227.25; Percy 1971, Kat. 120, 121). Die beiden Blätter in New York " Ein Tierkongress" und "Junger Jäger mit Hunden in einer Landschaft" zählen zu den frühesten Francesco Castiglione zugschriebenen Werken und galten lange als die einzigen gesicherten Werke des Künstlers die eine Zuschreibung weiterer stilistisch und technisch vergleichbarer Werke ermöglichten. Aufgrund der identischen Sammlerinschrift, dem vergleichbaren Stil und Medium (Pinsel in Braun, schwarze Kreide, Aquarell und Gouache) kann auch die vorliegende Zeichnung an Francesco Castiglione zugeschrieben werden. Die Komposition geht vermutlich auf eine venezianische Vorlage aus dem Umkreis von Paolo Veronese zurück und könnte nach einer Variante nach Veroneses „Anbetung der Hirten“ in der Chiesa di San Zanipolo in Venedig (1558) entstanden sein.

Wir danken Dr. Timothy Standring und Prof. Camillo Manzitti für die wissenschaftliche Unterstützung.