Lot Nr. 113


Alexej Jawlensky


Alexej Jawlensky - Klassische Moderne

(Torschok 1864–1941 Wiesbaden)
Oliven, Mauer, Wind, ca. 1907, signiert A. Jawlensky, auf der Rückseite mit N. 16 bezeichnet sowie von fremder Hand Z.20, Öl auf Karton, 49,7 x 52,7 cm, gerahmt

Fotozertifikat::
Archiv Alexej von Jawlensky, Maria Jawlensky, Locarno 5. September 1988

Provenienz:
Galerie Elrick, Wiesbaden
Sotheby’s London, 4. Dezember 1985, Los 171, mit Abb.
Sotheby’s New York, 15. Mai 1985, Los 333, mit Abb.
Christie’s London, 28. November 1989, Los 334, mit Abb, S. 153
Christie’s London, 30. Juni 1992, Los 157
Privatsammlung, Deutschland <br<b>Literatur:
Maria Jawlensky, Lucia Pieroni-Jawlensky, Angelica Jawlensky, Alexej von Jawlensky, Catalogue Raisonné of the Oil Paintings, Volume One, 1890–1914, Nr. 173, S. 158f.

Ausgestellt:
Städtische Galerie im Lenbachhaus, München, Alexej von Jawlensky, 17.7.-13.9.1964, Nr. 33
Frankfurter Kunstverein Steinernes Haus, Kunstverein Hamburg, Jawlensky, 16.9. - 22.10.1967, Nr. 70, mit Abb. (Ausstellungsetikett auf der Rückseite)
Espace van Gogh, Arles, Jawlensky, 3. 4- 30.6.1993, (Ausstellungsetikett auf der Rückseite)

„Ich verstand, daß der Künstler mit seiner Kunst durch Formen und Farben sagen muß, was in ihm Göttliches ist. Darum ist das Kunstwerk ein sichtbarer Gott, und die Kunst ist Sehnsucht zu Gott.“
Alexej von Jawlensky

Während seiner Ausbildung im Atelier des Malers Anton Ažbes in München sucht Alexej von Jawlensky um 1900 noch nach seinem eigenen Stil. Er begeistert sich vor allem für die Werke der französischen Impressionisten und beschäftigt sich eingehend mit Vincent van Gogh und Paul Gauguin. Die Faszination für die Werke van Goghs zeigt sich in Jawlenskys Gemälden deutlich nach seiner Parisreise von 1903.
In dem vermutlich während einer weiteren Frankreichreise 1906 angelegten Gemälde „Oliven, Mauer, Wind“ von 1907 wird sowohl in der Strichführung wie auch in der Wahl der verschiedenen Grün-Lila Töne die Begeisterung Alexej von Jawlenskys für die Gemälde des Holländers offenbar. Bei genauer Betrachtung ist in diesem Werk Jawlenskys auch sein eigener Stil schon deutlich erkennbar. Im Gegensatz zu seinem großen Vorbild van Gogh setzt Jawlensky seine Farbstriche nicht rhythmisch, sondern legt sie spontan, dem Motiv folgend an, die Olive, die Mauer und die umgebende Landschaft werden ganz der Macht der Farbe unterstellt, ohne extreme Rücksicht auf ein Detail - die Gesamtkomposition und der Gesamtton müssen stimmen. Ganz nach der Idee der 1905 gegründeten Künstlergruppe der Fauves, geht Jawlensky mit der Farbe um. Sie soll das Licht entladen und die Farbflächen werden so aufgebaut, dass die stärkste Farbwirkung im Gemälde erlangt wird. Die Farbe in ihrer Funktion als Wirkendes war ebenso von großer Bedeutung wie in ihrer physikalischen Eigenschaft als Materie. Wie Jawlensky bereits bei Ažbes in München gelernt hatte, trägt er die Farbe auf den Bildträger auf und arbeitet direkt auf dem Karton.

28.11.2018 - 17:00

Schätzwert:
EUR 180.000,- bis EUR 250.000,-

Alexej Jawlensky


(Torschok 1864–1941 Wiesbaden)
Oliven, Mauer, Wind, ca. 1907, signiert A. Jawlensky, auf der Rückseite mit N. 16 bezeichnet sowie von fremder Hand Z.20, Öl auf Karton, 49,7 x 52,7 cm, gerahmt

Fotozertifikat::
Archiv Alexej von Jawlensky, Maria Jawlensky, Locarno 5. September 1988

Provenienz:
Galerie Elrick, Wiesbaden
Sotheby’s London, 4. Dezember 1985, Los 171, mit Abb.
Sotheby’s New York, 15. Mai 1985, Los 333, mit Abb.
Christie’s London, 28. November 1989, Los 334, mit Abb, S. 153
Christie’s London, 30. Juni 1992, Los 157
Privatsammlung, Deutschland <br<b>Literatur:
Maria Jawlensky, Lucia Pieroni-Jawlensky, Angelica Jawlensky, Alexej von Jawlensky, Catalogue Raisonné of the Oil Paintings, Volume One, 1890–1914, Nr. 173, S. 158f.

Ausgestellt:
Städtische Galerie im Lenbachhaus, München, Alexej von Jawlensky, 17.7.-13.9.1964, Nr. 33
Frankfurter Kunstverein Steinernes Haus, Kunstverein Hamburg, Jawlensky, 16.9. - 22.10.1967, Nr. 70, mit Abb. (Ausstellungsetikett auf der Rückseite)
Espace van Gogh, Arles, Jawlensky, 3. 4- 30.6.1993, (Ausstellungsetikett auf der Rückseite)

„Ich verstand, daß der Künstler mit seiner Kunst durch Formen und Farben sagen muß, was in ihm Göttliches ist. Darum ist das Kunstwerk ein sichtbarer Gott, und die Kunst ist Sehnsucht zu Gott.“
Alexej von Jawlensky

Während seiner Ausbildung im Atelier des Malers Anton Ažbes in München sucht Alexej von Jawlensky um 1900 noch nach seinem eigenen Stil. Er begeistert sich vor allem für die Werke der französischen Impressionisten und beschäftigt sich eingehend mit Vincent van Gogh und Paul Gauguin. Die Faszination für die Werke van Goghs zeigt sich in Jawlenskys Gemälden deutlich nach seiner Parisreise von 1903.
In dem vermutlich während einer weiteren Frankreichreise 1906 angelegten Gemälde „Oliven, Mauer, Wind“ von 1907 wird sowohl in der Strichführung wie auch in der Wahl der verschiedenen Grün-Lila Töne die Begeisterung Alexej von Jawlenskys für die Gemälde des Holländers offenbar. Bei genauer Betrachtung ist in diesem Werk Jawlenskys auch sein eigener Stil schon deutlich erkennbar. Im Gegensatz zu seinem großen Vorbild van Gogh setzt Jawlensky seine Farbstriche nicht rhythmisch, sondern legt sie spontan, dem Motiv folgend an, die Olive, die Mauer und die umgebende Landschaft werden ganz der Macht der Farbe unterstellt, ohne extreme Rücksicht auf ein Detail - die Gesamtkomposition und der Gesamtton müssen stimmen. Ganz nach der Idee der 1905 gegründeten Künstlergruppe der Fauves, geht Jawlensky mit der Farbe um. Sie soll das Licht entladen und die Farbflächen werden so aufgebaut, dass die stärkste Farbwirkung im Gemälde erlangt wird. Die Farbe in ihrer Funktion als Wirkendes war ebenso von großer Bedeutung wie in ihrer physikalischen Eigenschaft als Materie. Wie Jawlensky bereits bei Ažbes in München gelernt hatte, trägt er die Farbe auf den Bildträger auf und arbeitet direkt auf dem Karton.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Klassische Moderne
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 28.11.2018 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 17.11. - 28.11.2018